Wangen ist überrascht von der Körperlichkeit
Der FC Wangen (Mi. Simon Wetzel, re. Elias Wilhalm) kam zu Hause gegen die SSG Ulm nur zu einem Unentschieden. (Foto: Josef Kopf)
Die SSG Ulm hat dem FC Wangen in Hälfte eins durch ein starkes Pressing und ein körperbetontes Spiel den Schneid abgekauft. Okan Housein sorgte immerhin noch für das 2:2.
Autor: Giuseppe Torremante
Die Gäste aus Ulm begannen die Partie auf dem Kunstrasenplatz Hinteres Ebnet mit viel Engagement und machten von Beginn an dem FC Wangen das Leben so richtig schwer. In den ersten Minuten konnten sich die Gastgeber aus der Umklammerung fast nicht lösen. Nach einem Freistoß von Philipp Strobel köpfte Niklas Kraus zum 1:0 ein (8.). Björn Bühler, der den verletzten Marcel Maier im Wangener Tor vertrat, hatte keine Chance.
Nach 19 Minuten entwischte Fin Bolkart seinem Bewacher und wurde von diesem gefoult. Der Schiedsrichter gab Freistoß, den Okan Housein trat. Der Abpraller ging ins Toraus. Kapitän Simon Wetzel trat die Ecke, Gerangel im Strafraum der Gäste, Foul von Johannes Streiter an Bolkart. Elfmeter. Okan Housein nahm Maß und erzielte den Ausgleich – fast aus dem Nichts.
Die Freude der Wangener dauerte aber nicht lange. Nach einem erneuten Ballverlust bediente Finn Kürner seinen Mitspieler Niklas Kraus, der aus stark abseitsverdächtiger Position abzog. Der Ball ging an den Innenpfosten und ins Tor. Bis kurz vor der Pause beackerten sich beide Mannschaften, diskutierten fast nach jedem Zweikampf mit dem Schiedsrichter. Fußball wurde auch ab und zu gespielt. Der FC Wangen vergab das 2:2 kurz vor der Pause. Housein nahm einen Ball auf, spielte Wetzel frei, doch dieser scheiterte an SSG-Torhüter Benjamin Enderle.
Zur Pause wechselte Wangens Trainer Joachim Baur dreimal aus. David Wessle und Finn Bolkart, die noch vor einer Woche gegen Srbija glänzten, blieben blass, weil sie an der harten Gangart des Gegners abprallten und somit ihre Qualitäten nicht zeigen konnten. Auch Luca Spöri verließ den Platz: „Ich wollte durch den Dreifachwechsel mehr Mentalität in unser Spiel bringen. Die ersten 45 Minuten waren hinsichtlich des Zweikampfverhaltens beschämend“, sagte Baur. In der Tat wurde vieles besser im Wangener Spiel, aber es war am Ende nicht gut genug. Immerhin gewann der FCW mehr Zweikämpfe und holte mehr zweite Bälle.
Die Gäste ließen einen weiteren Treffer liegen. Björn Haußer scheiterte an Bühler, der den Schuss des Ulmers mit der Hand abwehrte. In dieser Phase erzielten die Gastgeber das 2:2. Wetzel sah Housein, der trocken abschloss. Eine Viertelstunde vor Schluss hielten die Fans des FC Wangen den Atem an. Erneut war es Haußer, der durchbrach und alleine vor Bühler stand. Der Torhüter des FCW verkürzte geschickt den Winkel und verhinderte Schlimmeres. Haußer hätte zum Matchwinner werden können, denn er vergab kurze Zeit später die nächste Chance. Den zweiten Ball schnappte ihm Mitspieler Philipp Strobel weg, der dann aber hängen blieb.
Auf der anderen Seite vergab Jan Gleinser nach 84 Minuten das 3:2. Elias Willhalm hatte ihn freigespielt. Gleinser lief auf Enderle zu und hatte sämtliche Optionen, um den Ball ins Tor unterzubringen. Er entschloss sich für einen Lob, der aber nicht gut genug war. „Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht und Wangen in den ersten 20 Minuten klar beherrscht. Schade, dass wir nach dem schnellen 1:0 nicht nachgelegt haben“, meinte SSG-Trainer Martin Klarer. „Mit der zweiten Halbzeit bin ich durchaus zufrieden. Da war dieses Feuer, das ich sehen wollte. Am Ende war es ein gerechtes 2:2 und uns bleibt die Erkenntnis, dass jeder Spieler in solchen Partien ans Maximum gehen muss, damit die Mannschaft gewinnt. Das war gegen Ulm nicht der Fall“, betonte Baur. Der FC Wangen muss in den kommenden Spielen konstanter auftreten, um Siege einzufahren.
Landesliga-Aufstiegsrunde, 10. Spieltag
FC Wangen – SSG Ulm 2:2 (1:2). – Tore: 0:1 Niklas Kraus (8.), 1:1 Okan Housein (24., Foulelfmeter), 1:2 Kraus (26.), 2:2 Housein (64.) – Zuschauer: 100 – Schiedsrichter: Alexander Wintermantel – FCW: Bühler – Bolkart (46. Hartmann), Gleinser, Spöri (46. Huber), Wetzel, Willhalm, Housein, Maucher, Schumacher (57. Straub), Biedenkapp (78. Jo. Brüderlin), Wessle (46. Biewer).