FC Wangen erwartet den Tabellenzweiten
Ob Max Biewer (hier in Rot gegen Yilmaz Oezcelik, TSV Heimenkirch) am Samstag für den FC Wangen auflaufen kann, ist unsicher. (Foto: Florian Wolf)
Der FC Wangen will am Ende der Saison unter den besten vier Teams der Landesliga stehen. Die Mannschaft von Trainer Joachim Baur braucht deswegen dringend weitere Siege.
Autor: Giuseppe Torremante
Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass dem FC Wangen fünf Punkte – bei einem Spiel weniger – fehlen, um ganz nach vorne zu kommen. VfB Friedrichshafen (15 Punkte), SSG Ulm (15), Reinstetten (15), Blaubeuren (14, ein Spiel weniger) und Weiler (11, ein Spiel weniger) stehen vor den Allgäuern. Die Spiele bis Saisonende werden spannend bleiben. Keine Mannschaft darf sich eine Blöße geben, Konzentration bis zuletzt ist wichtig für den Erfolg.
Zweimal spielte der FC Wangen bereits gegen die SSG Ulm. In der ersten Runde des WFV-Pokals im August 2024 gab es für die Allgäuer eine 3:4-Niederlage. Zum Auftakt der Aufstiegsrunde glückte dem FCW ein 2:1-Erfolg. „Wir tun alles, um am Ende ganz vorne zu stehen. Die Mannschaft hat verstanden, dass die Spiele in der Aufstiegsrunde deutlich schwerer sind als in der Qualifikationsrunde. Wer weniger Fehler macht, der gewinnt“, sagt Joachim Baur.
Betrachtet man die bisherigen Spiele der SSG Ulm in der Aufstiegsrunde, so wird eines klar: Die Mannschaft von Trainer Martin Klarer hatte bislang keine Serien, weder positiv noch negativ. Nach dem Gesetz der Serie müsste der FC Wangen am Samstag (14 Uhr, Kunstrasenplatz Hinteres Ebnet) also drei Punkte gegen Ulm holen. Der Tabellenzweite wird aber sicherlich keine Gastgeschenke mitbringen – im Gegenteil, er hat mit dem FCW noch eine Rechnung offen. Die knappe Hinspielniederlage zu Hause schmerzt noch immer.
Und warum hat die Mannschaft fünf Punkte mehr auf der Habenseite als der FC Wangen? Nach der Niederlage gegen Wangen gab es zwei klare Siege: 3:0 bei Srbija, 4:0 gegen Riedlingen. Auch der 3:2-Erfolg gegen den VfB Friedrichshafen am fünften Spieltag ließ aufhorchen. „Ulm spielt einen einfachen Fußball. Die Spieler machen wenig Fehler und haben mit Ruben Beneke einen guten Strategen im Mittelfeld, der auch torgefährlich ist“, weiß Baur. Mit fünf Toren ist er aktuell der erfolgreichste Schütze der Ulmer.
Wichtig wird es für den FC Wangen sein, dass die Mannschaft den Ball laufen lässt und die Spieler nicht zu lange überlegen, entscheidungsfreudiger sind. In der zweiten Halbzeit gegen Srbija zeigte der Tabellensechste diese Qualitäten, gewann am Ende mit 4:1. „Wir müssen schnell spielen, den Ball hinter die Kette bringen und die sich bietenden Chancen dann nutzen“, meint Baur. Auf dem Kunstrasenplatz ist es aber enorm wichtig, die Bälle sauber zu spielen, sie nicht zu vertändeln, denn die SGG hat schnelle Stürmer, die dann brandgefährlich vor das Tor von FCW-Torhüter Marcel Maier kommen können. Neben Beneke haben Niklas Kraus (4) und Björn Haußer (4) die meisten Tore erzielt. Zusammen 13 Stück – etwas mehr als zwei Drittel des Teams. Ulm erzielte bislang 18 Tore. Auf diese Spieler muss der FC Wangen besonders gut aufpassen, genauso wie auf Diagonalbälle hinter die Kette.
„Wir wollen den Gegner von Beginn an unter Druck setzen und mit schnellem Spiel über außen beschäftigen und zu Fehlern zwingen“, sagt Baur. Wer läuft am Samstag für die Platzherren auf? Da lässt sich der Trainer des FC Wangen nicht in die Karten schauen. Gute Chancen in der Anfangsformation zu stehen haben sicherlich David Wessle und Finn Bolkart. Beide Spieler hatten gegen Serbija für frischen Wind gesorgt, das 1:0 vorbereitet (Wessle) und auch erzielt (Bolkart). Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Max Biewer, der krankheitsbedingt nicht trainieren konnte. Für ihn würde wohl Jan Gleinser in die Startelf rücken.
Nach dem Schlusspfiff des Unparteiischen Alexander Wintermantel sollte der FC Wangen drei weitere Punkte auf der Habenseite haben, denn ein Punkt ist deutlich zu wenig, um ganz nach vorne zu kommen.