Vorentscheidendes Spiel im Allgäu-Stadion
Auch gegen den SV Ochsenhausen hofft der FC Wangen auf reichlich Grund zum Jubeln. (Foto: Florian Wolf)
Von Giuseppe Torremante
Der FC Wangen erwartet in der Fußball-Landesliga am Samstag den SV Ochsenhausen. Der Spieltag könnte für die Allgäuer entscheidend werden.
Der Zweite gegen den Drittletzten, der beste Sturm der Fußball-Landesliga (24 Tore) gegen die viertschlechteste Abwehr (16). Eine klare Sache? Auf dem Papier ja, aber die Wahrheit liegt wie immer auf dem Platz, und die ist oftmals eine ganz andere. Der FC Wangen darf sich gegen den SV Ochsenhausen zu Hause (Samstag, 14 Uhr) keine Blöße geben.
Der 3:1-Sieg im Derby gegen den TSV Heimenkirch war für den FC Wangen ein Sieg des Willens. Ein ähnlich intensives Spiel steht der Mannschaft des Trainerduos Joachim Baur und Jonas Kraft jetzt erneut bevor. Sicherlich muss man den kommenden Gegner im Allgäu-Stadion nicht stark reden, aber ein Blick auf die Ergebnisse zeigt, dass der SV Ochsenhausen für Überraschungen gut ist. 1:1 gegen den VfB Friedrichshafen, 2:1-Sieg gegen Reinstetten und eine knappe Niederlage in Heimenkirch: Die Mannschaft von Trainer Markus Giuliani muss erst einmal besiegt werden.
Der samstägliche Gast kann bei sieben Punkten und noch drei ausstehenden Partien für die Abstiegsrunde planen. Das heißt: Der SV Ochsenhausen kommt ohne den Druck, drei Zähler holen zu müssen, ins Allgäu-Stadion. Die Aufgabe des Tabellenzweiten FC Wangen wird sein, die Gäste von Beginn an unter Druck zu setzen und ihnen wenig Raum für Umschaltbewegungen zu geben. Gefährlich ist der SVO bei Standards. Stürmer Daniel Kunz und Abwehrspieler Alexander Brehm sind sehr kopfballstark. Kunz hat bereits dreimal getroffen.
Joachim Baur, hat erneut die Qual der Wahl, da sein gesamter Kader zur Verfügung steht. Nur Erik Biedenkapp hat ein leichtes Ziehen im hinteren Oberschenkel. „Es ist eine leichte Blessur, nichts Schlimmes, aber wir sorgen vor“, sagt Baur. Ansonsten denkt der Wangener Trainer über eine Rotation nach. Wie groß sie sein wird, entscheidet er am Donnerstag nach dem Abschlusstraining. „Wir haben einen breiten und ausgeglichenen Kader und ich will den guten Trainingseindruck einiger Spieler belohnen“, betont er.
Wie er das vorletzte Heimspiel der Qualifikationsrunde angehen wird, ist noch unklar. Es stehen zwei Optionen zur Wahl: Entweder von Beginn Vollgas geben oder abwartend spielen und schauen, was der Gegner für einen Matchplan hat. Seine Mannschaft hat die Tür zur Aufstiegsrunde bereits weit geöffnet – sie kann, ja muss, am Samstag mit einem Sieg hindurchgehen. Bei 20 Punkten kann normalerweise nichts mehr passieren, da sich die anderen Mannschaften die Punkte gegenseitig wegnehmen. „Wir sind nach den zwei wichtigen Siegen gegen den VfB Friedrichshafen (5:0) und dem TSV Heimenkirch (3:1) motiviert und selbstbewusst genug, um noch den letzten, aber wichtigen Schritt zu gehen“, meint Baur.
Der neunte Spieltag ist vorentscheidend. Bereits am Freitag erwartet Mengen (acht Punkte) den TSV Heimenkirch (11). Der Tabellendritte Weiler (14) empfängt den Vierten Reinstetten (13). Der FC Wangen (17) könnte mit einem Dreier der Sieger des Spieltages werden, denn bei Niederlagen des TSV Heimenkirch und des SV Reinstetten wäre die berühmte Messe in Sachen Aufstiegsrunde bereits vorzeitig gelesen. „Das sind Rechnereien, nichts anderes. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, denn wir sind in der glücklichen Situation, dass wir nur nach uns schauen müssen“, betont Baur.
So ist es. Der FC Wangen hat zu Hause bislang alle Spiele gewonnen und ist in der Gruppe Süd die einzige Mannschaft ohne Niederlage. Daran soll sich am Samstag gegen Ochsenhausen nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Alexander Mack nichts ändern. Im Vorbeigehen werden die Spieler des FC Wangen die Partie gegen die Giuliani-Elf allerdings nicht gewinnen. Die Gäste sind zwar angeschlagen, aber sie kämpfen bis zum Umfallen, egal wie das Ergebnis lautet. Daran sollte der FC Wangen am Samstag denken, die Partie von Beginn an seriös und engagiert angehen und sich am Ende belohnen.