Spitzenspiel im Allgäu-Stadion: FC Wangen erwartet VfB Friedrichshafen
Nach einem 0:3-Rückstand beim SV Oberzell (li. Marc Rothenhäusler) zeigte der FC Wangen (re. Jonas Kaufmann eine starke Reaktion. (Foto: Marcus Heller)
In der Fußball-Landesliga erwartet am Samstag der Zweite den Ersten
Von Giuseppe Torremante
Wangen – Ein Bick auf die Tabelle der Fußball-Landesliga Staffel IV, Qualifikations-Gruppe A) zeigt, es ist das Spiel der aktuell besten Teams der Liga. Der FC Wangen erwartet im Allgäu-Stadion den souveränen Primus VfB Friedrichshafen (14 Uhr). Es ist ein Spitzenspiel, eine Partie zweier Mannschaften auf Augenhöhe. Der Ausgang ist völlig offen.
Der FC Wangen hat die Schreckminuten in Oberzell am Mittwochabend überstanden. Die Mannschaft wackelte, fiel aber nicht. Sie ist mit einem blauen Auge davongekommen. Am Ende hieß es 3:3 nach 0:3. „Wir müssen das Positive aus dem Spiel mitnehmen und das Negative aufarbeiten. Am Samstag steht das Spitzenspiel an. Da sind wir alle motiviert“, sagt Joachim Baur, Trainer des FC Wangen.
Nach sechs Spieltagen belegt der VfB Friedrichshafen Platz eins in der Tabelle. 16 Punkte hat die Mannschaft von Trainer Michael Steinmaßl geholt. Der FC Wangen hat 11 Zähler auf der Habenseite, aber ein Spiel weniger. Beide Mannschaften haben jeweils 16 Tore geschossen, aber der VfB nur drei Gegentore bekommen, der FC Wangen acht. Dreimal spielte der Spitzenreiter zu null, gewann gegen den FV Ravensburg II mit 5:0 und gegen den FV Biberach mit 3:0. Immerhin zwei Mannschaften, die ebenfalls Ambitionen auf die Meisterrunde haben.
Prunkstück ist die Offensive. Der ehemalige Oberligaspieler Dennis Blaser (FV Ravensburg) war sechs Mal erfolgreich. Im Vergleich dazu spielte der FCW bislang kein einziges Mal zu Null. Kassierte acht Gegentreffer. Zu viele für ein Spitzenteam.
Die englische Woche mit drei Spielen in acht Tagen sitzt den Spielern beider Teams in den Knochen. „Es wird sicherlich einer der Gründe sein, wer am Ende die Oberhand behält“, sagt Baur. „Der Spielplan ist alles andere als glücklich. Wir sind Amateure und stecken die hohe Belastung nicht so einfach weg“, betont VfB-Trainer Michael Steinmaßl. Recht hat er, aber die Belastung ist gleichmäßig verteilt.
Trotzdem freut sich auch Michael Steinmaßl auf die Herausforderung am Samstag. „Es ist ein Topspiel, was willst du mehr. Wir werden uns sortieren und versuchen etwas aus Wangen mitzunehmen. Bislang haben wir 16 Punkte, ich denke 19 reichen am Ende, um die Aufstiegsrunde zu erreichen“, meint Steinmaßl. Der Trainer des VfB hat Respekt vor der starken Mannschaft aus Wangen, vor allem vor den Schlüsselspielern Simon Wetzel und Okan Housein. „Das sind Ausnahmekönner, aber wir müssen uns nicht verstecken“, betont er.
Auch Joachim Baur hat großen Respekt vor dem VfB Friedrichshafen. „Wer nach sechs Spieltagen 16 Punkte hat und an der Spitze steht, der kann was“, sagt er. Er hofft, dass seine Mannschaft die Lehren aus dem Spiel gegen Oberzell gezogen hat und bei den Standards hellwach ist. Auch die Fehlerquote sollte so gering wie möglich gehalten werden. Ballverluste können gegen den VfB richtig weh tun. „In Oberzell hat man gesehen, dass unsere junge Mannschaft sich jedes Spiel erarbeiten muss. Uns wird nichts geschenkt“, betont er.
Über eines kann der FC Wangen sicher sein: Der VfB kommt nicht ins Allgäu und bringt Gastgeschenke mit. Im Gegenteil: Sollten die Gäste die Partie für sich entscheiden, dann wären sie als erste Mannschaft in der Meisterschaftsrunde. Der FC Wangen hat allerdings etwas dagegen. „Wir haben eine gute Bank, die viel Qualität hat. Das hat man am Mittwochabend gesehen“, sagt Baur. Die Gäste aber auch – und sie kommen mit breiter Brust ins Allgäu-Stadion, haben nichts zu verlieren, können nur gewinnen.