Mit Robustheit und Spielfreude gegen fußballerische Intelligenz
Verbandsligist FC Wangen erwartet am Samstag spielstarke Mannschaft aus Echterdingen
Von Giuseppe Torremante
Wangen – Eine der spielstärksten Mannschaften der Fußball-Verbandsliga, Calcio Echterdingen, ist am Samstag (Allgäu-Stadion, 15.30 Uhr) in Wangen zu Gast. „Wir haben es hier mit gut ausgebildeten Fußballern zu tun, die wenig brauchen, um erfolgreich zu sein“, sagt Wangens Trainer Tobias Ullrich. Der Sportdirektor Joannis Tsapakidis nimmt das Lob gerne entgegen, sagt aber: „Der Tabellenplatz (Platz 17) wird Wangen nicht gerecht. Das Team hat viel Qualität“, betont er. Beide Verantwortlichen erwarten ein offenes Spiel mit vielen spektakulären Strafraumszenen.
Luis Metzen, Abwehrspieler des FC Wangen, erinnert sich an den aktuellen Trainer von Calcio, Francesco Di Frisco. „Wir haben 2016 zusammen die B-Lizenz in Ruit gemacht und wenn ich mit ihm sprach, dann hatte ich immer den Eindruck, der versteht was von unserem Sport“, sagt er. Die aktuelle Mannschaft trägt seine Handschrift. „Calcio hat sehr viele technisch starke Spieler, die das Umschaltspiel aus dem Eff Eff beherrschen. Sie überbrücken traumwandlerisch das Mittelfeld als gebe es keine Gegner. Das passiert, wenn man ihnen zu viel Raum lässt“, betont Metzen.
Der Wangen ist gut beraten gegen den Tabellenfünften Tugenden wie Aggressivität, Zweikampfstärke, Robustheit aber auch Spielfreunde entgegenzusetzen. Allerdings darf die Mannschaft nicht in die Fallen tappen, die diese intelligente Mannschaft stellt. Vor einer Woche brach Calcio gegen Berg nach einem Standard den Bann. Da waren aber schon 71 Minuten gespielt. Davor verteidigte der Tabellenfünfte mit Mann und Maus das eigene Tor. Es war nicht schön anzusehen, aber am Ende erfolgreich (2:0-Sieg).
Tobias Ullrich kennt Calcio gut und weiß um die Stärken des Teams. „Sie haben gut ausgebildete Fußballer in ihren Reihen, die jede Mannschaft auseinandernehmen können, wenn der Gegner sie spielen lässt“, sagt Wangens Trainer. Das gilt es zu verhindern. Die Einheiten am Montag und Dienstag waren intensiv. Die Stimmung trotz der bitteren 2:3-Niederlage bei den Sportfreunden Schwäbisch Hall ebenfalls gut. „Die Spieler wollen so viele Punkte wie möglich holen. Wenn wir den Gang in die Landesliga gehen müssen, dann gehen wir ihn erhobenen Hauptes. Aber so weit sind wir noch nicht“, sagt Ullrich.
Noch sind sechs Spiele zu absolvieren und die haben es alle in sich. „Die Chemie stimmt bei uns und wir werden in den restlichen Spielen der Saison alles geben, uns nicht zurücklehnen“, meinte auch Metzen. Der FC Wangen muss auf diesem Weg weiterhin auf die verletzten Spieler Jan Gleinser, Justin Schumacher und Yannick Huber. Ansonsten sind alle Mann an Bord und gewillt, am Samstag drei Punkte zu holen.
Joannis Tsapakidis, Sportdirektor von Calcio Echterdingen, warnt seine Spieler vor einem allzu laschen Auftreten. „Die Mannschaft des FC Wangen hat viele Spiele unglücklich verloren. Am vergangenen Samstag zeigte sie gegen Schwäbisch Hall eine starke Leistung. Wir werden vorbereitet sein“, sagt er. Die Verantwortlichen von Calcio hatten vor mehreren Wochen die Lizenz für die Oberliga Baden-Württemberg beantragt. Nach der 0:4-Pleite gegen Fellbach war der kurze Traum vorbei. Die schwankenden Leistungen dieser hochbegabten Mannschaft sind der Grund, warum es nicht für ganz oben reicht. „Essingen spielt oft einen fürchterlichen Fußball, gewinnt aber, weil sie gut verteidigen“, meint der Sportdirektor.
Das wird auch die Devise von Calcio gegen Wangen sein. „Wir werden nicht im Hurra-Stil nach vorne spielen, dann laufen wir nämlich Gefahr, ausgekontert zu werden“, betont Tsapakidis. Der Tabellenfünfte wird einen anderen Matchplan erarbeiten. Gegen Berg reichte eine starke Defensive, um die Gäste vom eigenen Tor fern zu halten. Ein Treffer nach einem Standard, ein zweiter nach einem Konter reichten für drei Punkte. Nicht schön, aber erfolgreich. Übrigens: In der Hinrunde verlor der FC Wangen mit 0:6. Das wurmte damals die Mannschaft. Am Samstag ist Zeit für eine Wiedergutmachung.