In der Fußball-Verbandsliga steht der FC Wangen vor wegweisendem Spiel

Von Giuseppe Torremante

Wangen – Die Rechnung ist ganz einfach: Verliert der FC Wangen am Samstag beim VfL Nagold das zweite Spiel der Fußball-Verbandsliga 2023, dann hat Trainer Candy Decker in den kommenden Wochen noch mehr Arbeit. Gewinnt der FCW die Partie, dann verkürzt das Team den Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen deutlich. Die Begegnung auf dem kleinen Kunstrasenplatz (15 Uhr) wird aber nicht einfach. Nagold hat gleiches im Sinn wie der FCW, nämlich drei Punkte. „Die Mentalität entscheidet über den Spielausgang“, sagt Nagolds Trainer Armin Redzepagic.

Das Wort Mentalität wird im Fußball seit langem bemüht und soll ausdrücken, dass eine Mannschaft über 90 Minuten mit allen Mitteln entschlossen und ohne Kompromisse alles versucht, um eine Partie zu gewinnen. Das ist die Theorie. Die Praxis sieht ganz anders aus. In der Partie zwischen dem VfL Nagold und dem FC Wangen stehen am Samstag beide Mannschaften mit dem Rücken zur Wand. Am Ende zählen nur die Tore und drei Punkte, um den Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen nicht vorzeitig abreißen zu lassen.

Candy Decker, Trainer des FC Wangen, ist fest davon überzeugt, dass es Kleinigkeiten sind, die seine Mannschaft noch benötigt, um wieder in die Spur zu kommen. „Es fehlt nicht viel. Wir arbeiten Woche für Woche daran, dass wir es besser hinbekommen. Ich hoffe, dass wir uns am Samstag mit einem Sieg belohnen“, sagt der 35-Jährige. Bei der 1:2-Niederlage gegen Berg musste er auf drei seiner Leistungsträger verzichten. Kapitän Simon Wetzel und Außenbahnspieler Jan Gleinser fehlten gesperrt, Okan Housein wegen einer fiebrigen Erkältung. Wetzel und Gleinser sind wieder dabei, beim Unterschied-Spieler Housein stirbt die Hoffnung zuletzt.

Im Training hätte die Mannschaft sehr gut gearbeitet. Die 1:2-Niederlage ist abgehakt. Der Blick richtet sich nur nach vorne. Decker ist davon überzeugt, dass mit den drei Leistungsträgern die Chance auf einen Dreier enorm steigen. Der letzte Sieg gelang dem FCW gegen den Tabellenletzten Rutesheim beim 3:0 am 5. November 2022. Danach folgten vier Niederlagen in Folge und seit vergangenem Samstag sind es nun fünf. „Die Mannschaft hat Qualität. Davon bin ich überzeugt und die Leichtigkeit kommt durch Siege“, betont Decker. Tolga Korkmaz, Daniel Wellmann und Luis Leupold sind angeschlagen. „Wir fahren nach Nagold, um drei Punkte zu holen. Mit weniger geben wir uns nicht zufrieden“, meint Wangens Trainer.

Dieselbe Idee hat aber auch sein Kollege Armin Redzepagic. „Wir hatten eine gute Vorbereitung und nun wollen wir zu Hause die Früchte ernten“, sagt er. Ob es klappt, ist aber eher ungewiss, weil seine Mannschaft in der Partie gegen Calcio (1:4) zwei wichtige Spieler durch schwere Verletzungen verloren hat. Dominik Pedro musste bereits nach 17 Minuten mit Verdacht auf Kreuzbandriss verlassen. Eine abschließende MRT steht noch aus. Kapitän Chris Wolfer (6 Tore) hat sich das Wadenbein gebrochen sowie die Bänder gerissen. Er wird der Mannschaft sicher lange fehlen (40. Minute).

Trotzdem hofft der 44-Jährige, dass seine Elf nicht wütend auftritt, wie bei der 0:7-Klatsche in der Vorrunde, sondern kontrolliert in die wichtige Partie gegen Wangen geht. „Ich weiß natürlich nicht, was die beiden schlimmen Verletzungen mit dem Rest der Mannschaft gemacht haben. Meine Aufgabe ist es, die Spieler optimal auf diese wichtige Partie vorzubereiten“, sagt Redzepagic.

Beide Trainer bescheinigen ihren Spielern, dass sie trotz der beiden Niederlagen gut im Training gearbeitet hätten. Die Einstellung passe, nun gelte es sie im Spiel zu zeigen, so die Meinung beider Übungsleiter. Die Mannschaften von Candy Decker (21) und Armin Redzepagic (20) sind nur durch einen Punkt getrennt. Wangen und Nagold haben das gleiche Ziel. Dabei ist die Mentalität nur ein kleiner Baustein im großen Ganzen.