Willkommen beim FC Wangen

FC Wangen steht in der Fußball-Verbandsliga vor 15 Endspielen

Der TSV Berg kommt am Samstag zum Derby ins Allgäu

Von Giuseppe Torremante

Wangen – Sechs Siege, drei Unentschieden, zehn Niederlagen: Diese Bilanz kann in Wangen niemanden erfreuen. Mit 21 Punkten belegt die Mannschaft von Candy Decker in der Fußball-Verbandsliga den drittletzten Platz. „Wir stehen vor 15 Endspielen. Da brauchen wir nicht lange drumherum reden“, sagt der wiedergenesene Mittelfeldspieler Okan Housein. Der Auftakt am Samstag (15 Uhr, Kunstrasenplatz an der Realschule) ist bereits richtungsweisend. Zu Gast ist der TSV Berg, der in der Tabelle sieben Punkte mehr hat als der FC. „Es wird ein harter Kampf, wir nehmen ihn an“, betont Housein.

Zwei wichtige Spieler des FC Wangen werden am Samstag nur zuschauen – Kapitän Simon Wetzel und Flügelspieler Jan Gleinser. Beide erhielten im letzten Spiel des Jahres 2022 gegen den SV Fellbach die Gelb-Rote Karte. „Natürlich ist das bitter und ärgerlich, weil es für uns das Spiel ist, auf das wir uns freuen. Aber jammern hilft nichts. Jetzt müssen andere für uns die Kastanien aus dem Feuer holen“, sagt Jan Gleinser.

Trotz der Ausfälle herrscht beim Tabellendrittletzten FC Wangen eine positive Stimmung. Die Mannschaft ist davon überzeugt, dass am Ende der Saison der Klassenerhalt stehen wird. „Der FC Wangen kann Abstieg. Wir haben das immer wieder hinbekommen und das zeichnet uns aus. Wir wissen, was wir tun müssen“, betont Der Unterschiedsspieler Okan Housein. Gemeint sind: Abstellen von einfachen Fehlern im Mittelfeld und in der Abwehr und Entschlossenheit vor dem Tor. „Wir haben uns als Team gut entwickelt und wir werden im neuen Jahr vieles besser machen“, sagt auch Defensivspieler Jannik Holzapfel.

Trainer Candy Decker hat seiner Mannschaft vor der Winterpause viele Hausaufgaben mit auf dem Weg gegeben. Die Spieler haben sie ordentlich gemacht, sind viel gelaufen und auch in der Vorbereitung legte Decker viel Wert auf die Fitness. „Es war eine knackige und sehr intensive Vorbereitung. Die Mannschaft hat gut vorgearbeitet und ist fit in die Einheiten gegangen“, sagt Housein. Am vergangenen Dienstabend gewann der FC Wangen den letzten Test beim Landesligisten Kempten mit 2:1. David Stojak und Enes Demircan trafen für den Verbandsligisten. Beim 0:1 gegen Landesligist Heimenkirch hatte der Verbandsligist gegen einen kompakt stehenden Gegner zuvor vor allem in Hälfte zwei nicht wirklich zündende Ideen, um das Ergebnis erfreulicher zu gestalten. In allen anderen Partien sahen die Zuschauer eine Mannschaft, die vor allem nach Wiederbeginn ein hohes Tempo ging und vor Tatendrang strotzte.

Der Kader ist gut vorbereitet auf die schweren Spiele in der Verbandsliga. Ein Gewinn für das Team sind die Neuzugänge Benjamin Pelz (Torwart) und Oktay Leyla (Offensivspieler), die im Winter zum Team stießen. Yannick Huber, der ebenfalls wieder für den FCW die Fußballschuhe schnürt, verletzte sich beim ersten Training, wurde am knie operiert und fällt vorerst aus. Vor allem Leyla bringt viel Erfahrung mit, ist beidfüßig und hat Zug zum Tor. „Die Spieler sind für uns eine Verstärkung“, sagt Gleinser.

In den letzten 15 Spiele der Saison gilt es für den FC Wangen deutlich weniger Fehler zu machen, um gefährliche Umschaltsituationen des Gegners zu unterbinden. „Wir sind im Ballbesitz sicherer, vermeiden dumme Fehler“, sagt Okan Housein. Das ist eine wichtige Erkenntnis vor dem Start 2023 am Samstag. Jannik Holzapfel ist der Überzeugung, dass die Fehlerquote im vergangenen Jahr auch mit der fehlenden Fitness zum Schluss zu tun hatte. „Der FC Wangen hatte aufgrund der Relegation zwei Wochen weniger Pause als die anderen Teams. Am Ende fehlten uns oft die Körner und auch die Konzentration, Fehler zu vermeiden. Das ist jetzt anders, weil wir genügend Pause hatten und uns gut auf die restlichen Spiele vorbereitet haben“, betont Holzapfel.

Trotzdem liegt auf der Mannschaft ein großer Druck. Die Elf aus dem Allgäu darf sich in den restlichen 15 Partien keine Patzer mehr leisten. „In den vergangenen Jahren war es für uns immer so, dass wir mit dem Rücken zur Wand standen. Es gab selten eine Saison ohne Sorgen“, meint Gleinser.

Okan Housein sieht es ähnlich, wagt aber eine Prognose. „Die ersten drei Spiele sind schwierig. Wenn wir sie positiv gestalten, also gut herauskommen aus der Winterpause, dann bin ich optimistisch, dass wir den Klassenerhalt schaffen“, betont er. Und wenn nicht? „Dann wird es einfach brutal schwer, in der Liga zu bleiben“, betont er. Aber nicht unmöglich. Der Grund: Aufgrund der sehr guten Fitness der Spieler wirkt die Mannschaft selbstsicherer, entschlossener, überzeugender in den Aktionen nach hinten und nach vorne. „Wir haben in der Hinrunde vielen Gegnern die Tore geschenkt. Das wird im neuen Jahr nicht mehr passieren“, sagt Jan Gleinser. Die Fehler sollen die anderen Teams machen. Der FC Wangen will sie dann konsequent ausnutzen, um die Klasse zu halten.