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FC Wangen Analyse

Von Giuseppe Torremante

Wangen – Der FC Wangen belegt vor dem letzten Spieltag der Fußball-Verbandsliga am Samstag (14 Uhr) in Fellbach in der Tabelle den 15. Tabellenplatz (direkter Abstieg). Nach einem guten Start mit zehn Punkten nach sechs Spieltagen kam bei der Mannschaft von Candy Decker der Bruch. Zwischen dem siebten und zwölften Spieltag kassierte die Elf 25 Gegentreffer. Zuvor waren es nur fünf. Die Leichtigkeit war weg, das Nachdenken über die Fehler lähmte wohl zu sehr die Beine der Spieler. SZ-Mitarbeiter Giuseppe Torremante analysierte mit Trainer Candy Decker die Situation beim FC Wangen vor dem letzten Punktspiel 2022.

21 Punkte nach 18 Spieltagen

Nach einem guten Start mit zehn Punkten aus sechs Spielen (13:5 Tore) musste die Mannschaft schmerzhafte Niederlagen hinnehmen. Dabei lief zunächst alles ganz ordentlich. „Ich bin mit der Ausbeute nicht zufrieden. Wir haben zu viele Punkte liegen lassen, auch gegen starke Gegner. Einen Grund sehe ich in der schwierigen Vorbereitung. Ich war noch Co-Trainer beim damaligen Regionalligisten Memmingen und konnte mir deshalb keine Spiele der Verbandsliga Württemberg im Vorfeld anschauen. Dazu kamen dann viele Urlauber und die Regenerationszeit für die Mannschaft nach dem Relegationsspiel war einfach zu kurz“, sagt Candy Decker. Die Verbandsliga ist ein Haifischbecken. Keine Mannschaft sollte nach dem Punktestand beurteilt werden. Sie ist enorm ausgeglichen. Überraschende Ergebnisse sind keine Seltenheit. Diese Erfahrung musste Decker machen.

Der FC Wangen hat Probleme, nach Nackenschlägen zurückzukommen

Abgesehen von der Partie gegen Sindelfingen als die Mannschaft aus einem 1:3 innerhalb von wenigen Minuten noch ein 3:3 machte, tut sich die Elf bei Rückständen schwer, wieder ins Spiel zu finden. „Wir haben viele junge Spieler, die diese Liga nicht kennen. Meine Aufgabe ist es, sie zu entwickeln. Das Niveau in der Verbandsliga ist hoch und es ist für die jungen Fußballer nicht einfach, dort schnell Fuß zu fassen. Aufgrund der Tatsache, dass wir keine zweite Mannschaft haben, fehlt einigen die regelmäßig Spielpraxis, damit sie Schritte nach vorne machen. Regelmäßige Testspiele wären eine Option, aber die Mannschaft muss aufgefüllt werden. Das heißt, dass andere Spieler wie Jan Gleinser, Simon Wetzel oder Kaan Basar weiter belastet werden. Wir hätten es trotzdem besser machen können.“

Der Start war gut, danach kamen hohe Niederlagen

Sechs Spiele, zehn Punkte, starke Leistungen. Die neuformierte Elf funktionierte. Dann kam der Bruch. „Zu Beginn der Saison haben wir dem Gegner nicht viel angeboten. Die Mannschaft hat gut verteidigt und die sich bietenden Chancen viel besser verwertet. Danach haben wir Tugenden wie Laufbereitschaft und Zweikampfstärke vermissen lassen. Wir hatten zum Beispiel gegen Schwäbisch Hall extrem viel Ballbesitz, sind 60 Minuten die bessere Mannschaft und verlieren durch einfache Fehler mit 1:5. Wir sind zu viel ins Risiko gegangen, anstatt kühlen Kopf zu bewahren. Durch gute Umschaltsituationen haben uns die Gegner immer überrascht. Letztendlich haben wir nicht so gut verteidigt, wie zu Beginn der neuen Saison.“ Zur Info: 0:4 gegen Hofherrnweiler-Unterrombach, 1:5 gegen Ehingen-Süd und Schwäbisch Hall, 0:6 gegen Calcio Echterdingen.

Einige Niederlagen hätten nicht sein müssen

Beim 0:2 gegen Fellbach und beim 1:2 gegen Schwäbisch Gmünd war der Gegner nicht besser, aber cleverer. „Wir bekamen in beiden Spielen einfache Gegentore. Gegen Fellbach müssen wir vor dem 0:1 klar führen. In der Partie gegen Schwäbisch Gmünd stand es 1:1 und wir haben diese starke Mannschaft von einer Verlegenheit in die andere gebracht. Am Ende reichte ein genialer Spielzug, um uns zu besiegen. Die Niederlagen in Tübingen (1:2) und zuletzt gegen Geislingen tun richtig weh. Sie hätten nicht sein müssen. Da haben wir uns zweimal selbst geschlagen. Uns fehlte in beiden Spielen die nötige Ruhe und Abgeklärtheit. Die Gegentore fielen in beiden Partien zu einfach.“

15 Spiele bleiben im neuen Jahr, um den Klassenerhalt zu schaffen

Die Partie am Samstag gegen Fellbach wird sehr schwer, weil: „die Mannschaft große Qualität hat, vor allem in der Offensive. In der Rückrunde müssen wir weiter an unserer körperlichen Präsenz arbeiten und vor allem an der Mentalität. Nackenschläge dürfen uns nicht mehr aus der Bahn werfen. Da muss die Mannschaft reagieren und dagegenhalten. Auch spielerisch müssen wir uns steigern. Das Tor zum 1:1 gegen Geislingen war so ein gutes Beispiel, wo der Ball über vier Stationen sehr gut lief. Darüber hinaus haben wir es in dieser Partie aber spielerisch nicht geschafft, in Überzahl zu besseren Möglichkeiten zu kommen und die Begegnung für uns zu entscheiden. Der Trainingsauftakt ist am 23. Januar. Die Spieler bekommen von mir noch Hausaufgaben. Die Mannschaft hat das Potenzial, die Liga zu halten.“