FC Wangen

Mannschaft und neues Trainerteam benötigen Zeit und Geduld

Fußball-Landesligist erwartet am Samstag den südbadischen Verbandsligisten SC Pfullendorf

Von Giuseppe Torremante

Wangen – Die Landesliga-Fußballer des FC Wangen bestreiten am Samstag ein weiteres Testspiel. Zu Gast um 16 Uhr im Allgäu-Stadion ist der südbadische Verbandsligist SC Pfullendorf. Beide Mannschaften haben eine ähnliche Personalpolitik. Sowohl der FCW als auch der SCP setzen verstärkt auf den eigenen Nachwuchs.

Testspiele sind für einen Trainer gut, um zu sehen, woran er vor dem Saisonstart mit der Mannschaft noch arbeiten muss. Markus Steidle, Trainer des FC Wangen, war nach dem Pokalaus in Runde eins gegen Albstadt (0:1) enttäuscht, gewann aber auch aus der Niederlage positive Dinge. „Wir haben in 90 Minuten wenig zugelassen. Die Restabsicherung bei einem Konter hat gut funktioniert“, sagt er. Die Gäste hatten in Halbzeit eins und Halbzeit zwei jeweils nur eine Chance. Pech für Wangen, dass die zweite Chance drin war. „In der Videoanalyse haben wir festgestellt, dass die Abwehr sich hat überraschen lassen. Der Torschütze lief davon und köpfte unbedrängt das Zuspiel ein. Das müssen wir in Zukunft unterbinden“, betont Steidle.

Trotzdem lobte er seine Mannschaft wegen der guten Mentalität. „Die Spieler haben nie die Köpfe hängen lassen, bis zum Schluss alles versucht, um den Ausgleich zu erzielen“, meint der Wangener Trainer. Der Wille alleine genügte aber nicht. Im Ballbesitzt hat die Mannschaft manchmal zu kompliziert gespielt und im Spiel nach vorne fehlten die zündenden Ideen. „Es ist ein Prozess, wir brauchen Geduld“, sagt Steidle. In der Tat: Der FC Wangen hat in der Verbandsliga jahrelang gegen den Abstieg gespielt. Die primäre Aufgabe war es, den eigenen Kasten sauber zu halten und das schafft man nur durch eine gute Defensivarbeit.

Eine Etage darunter muss der FC Wangen dagegen das Spiel machen und gegen Teams, die tief stehen und mit Mann und Maus verteidigen, Lösungen finden. Diese spielerischen Elemente stehen im Mittelpunkt der Trainingseinheiten. Dem Gegner körperlich Paroli bieten, mutig sein, das Spiel an sich reißen – das muss dem FC Wangen gelingen, um in der Landesliga eine gute Saison zu spielen.

Der Verbandsliga-Absteiger ist derzeit auf der Suche nach Spielern, die den Kader in der Breite verstärken. Auf dem Wunschzettel stehen ein Stürmer und ein Linksfuß. „Es ist schwer Spieler zu finden, die sich längerfristig verpflichten für den FCW zu spielen. Wir suchen Fußballer aus der Nähe und aus der Region“, betont Hartmann. Sowohl Hartmann als auch der neue Sportliche Leiter Tobias Ullrich arbeiten im Hintergrunde weiter an der Verpflichtung dieser Wunsch-Spieler.

Der Gegner am Samstag, der SC Pfullendorf, geht einen ähnlichen Weg. In den vergangenen zwei Jahren hat die Mannschaft von Trainer Hakan Karaosman zwölf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in den Kader des Verbandsliga-Team eingebaut. Vor der neuen Saison war der Aderlass diesmal enorm. Nicht weniger als zehn Fußballer haben den SCP verlassen. Stefan Zimmermann und Felix Waldraff zum Beispiel schlossen sich dem Oberligisten FC Nöttingen an. Der neue Stürmer Jan Babic vom FC Tuttlingen erlitt im Training einen Knorpel-Schaden und keiner kann voraussagen, wann er überhaupt wieder fit wird. Nicht dabei ist auch das große Talent Yunus Kulu, der im Mai am Kreuzband operiert wurde. Auch Heike Behr, bester Torschütze der vergangenen Saison, wird am Samstag wohl nicht mitwirken können.

„Die Partie gegen den SC Pfullendorf ist für uns eine gute Chance, zu sehen, ob die Mannschaft Lösungen im Spiel nach vorne findet. Der Verbandsligist hat eine spielerisch starke Elf, die uns fordern wird“, sagt Markus Steidle. Der FC Wangen startet am 19. August mit dem Heimspiel gegen Baindt (17 Uhr) in die neue Landesliga-Saison. Bis dahin gibt es noch eine Menge Arbeit. „Alles muss wachsen. Wir haben einen völlig neuen Trainerstab. Es gilt eine neue Mannschaft aufzubauen und das braucht Zeit“, betont Hartmann. Die Testspiele dienen dazu, weiter an den Defiziten zu arbeiten, um am ersten Spieltag der Meisterschaft präsent zu sein.