Willkommen beim FC Wangen

Letzte Verbandsliga-Ausfahrt Essingen

Fußballer des FC Wangen sind am Samstag beim Meister zu Gast

Von Giuseppe Torremante

Wangen – Positiv eine schwierige Saison beenden – Das ist das Ziel der Verbandsliga-Mannschaft des FC Wangen. Der Absteiger spielt am Samstag (15.30 Uhr) beim Meister und Aufsteiger in die Oberliga Essingen. Im Hinspiel gab es eine knappe 1:2-Niederlage. „Wir wollen mit einem positiven Ergebnis in die Sommerpause gehen“, sagt FCW-Trainer Tobias Ullrich. Keine einfache Aufgabe, aber machbar. Der TSV Berg gewann vor einer Woche gegen Essingen mit 2:1. Warum sollten die Allgäuer dem Meister nicht auch „in die Suppe spucken können“ (Ullrich).

34 Punkte hat der FC Wangen auf der Habenseite. Das ist bei sechs Absteigern deutlich zu wenig, um die Klasse zu halten. Die Mannschaft steigt nach sieben Jahren Verbandsliga wieder in die Landesliga Staffel IV ab. „Es gab viele Gründe, warum wir nun den bitteren Gang antreten müssen“, betont Wangens Präsident Ralf Hartmann. Ein wichtiger Faktor ist der Ausfall von Unterschied-Spieler Okan Housein in der Vorrunde. 18 Tore erzielte er in der vergangenen Spielzeit, aktuell nur drei. Nach seiner Rot-Sperre aus dem Spiel gegen Rutesheim kommen keine weiteren hinzu. Housein war nach einer Knieverletzung erst wieder im neuen Jahr fit.

Ein weiterer Grund ist die Verlängerung der vergangenen Saison durch die Relegation. Im letzten Punktspiel führte Wangen gegen Pfullingen mit 4:0, musste sich am Ende mit einem 4:4 zufriedengeben. Das Team blieb in der Verbandsliga, aber gegen Ende des vergangenen Jahres gab es vier schmerzhafte Niederlagen in Folge. „Da waren die Spieler platt, konnten nicht mehr zulegen“, betont Hartmann. Vor den vier Pleiten stand der FC Wangen noch im gesicherten Mittelfeld. Zum Vergleich: Sindelfingen hatte zum gleichen Zeitpunkt zehn Punkte und gewann dagegen 2022 noch drei der letzten vier Spiele und war wieder im Geschäft.

Nicht positiv war auch der Abgang des Sportlichen Leiters Günter Gollinger und die Folgen. Seine Aufgaben mussten auf mehreren Schultern verlagert werden. „Wir hatten im Januar sehr viel Unruhe“, meint Hartmann. Nach der 0:1-Niederlage in Hofherrnweiler trat Trainer Candy Decker zurück (1. April). Tobias Ullrich übernahm mit Jasmin Klaric die sportliche Verantwortung. Die Mannschaft spielte erfolgreicher, konnte den Abstieg nicht abwenden. „Die unglückliche 2:3-Niederlage bei den Sportfreunden Schwäbisch Hall war für mich der Knackpunkt“, betont Tobias Ullrich. Zur Erinnerung: Nach einem 0:2 schaffte der FCW ein 2:2 und hatte durch Okan Housein zwei erstklassige Chancen zum 3:2. Den Siegtreffer machten die Hausherren kurz vor Schluss mit einem Sonntagsschuss.

Die Mannschaft verlor zu viele Spiele, in denen sie auf Augenhöhe auftrat oder besser war als der Gegner: 1:2 zu Hause gegen Geislingen, 1:3 in Nagold, 1:2 gegen Berg, 0:2 gegen Tübingen. Auch beim 1:1 zu Hause gegen Pfullingen ließ der FCW zwei Punkte liegen. Insgesamt waren es zu viele Spiele, in denen der Gegner nach dem Schlusspfiff einfach nur Danke sagte. Oder wie in Nagold: Ein Zuschauer kam nach der Partie zum damaligen Trainer Candy Decker und sagte: „Unser Trainer (Armin Redzepagic) weiß in drei Wochen immer noch nicht, warum er gegen euch gewonnen hat.“ In der Summe wurde der FC Wangen in dieser Verbandsligasaison gewogen und für zu leicht befunden.

„Die Mannschaft arbeitet trotz Abstieg weiter konzentriert und wir werden am Samstag alles tun, um uns mit einem positiven Ergebnis in die Sommerpause zu verabschieden“, betont Ullrich. Gegen Essingen am Samstag müssen die Spieler aus dem Allgäu sehr konzentriert verteidigen und im Angriff konsequent ihre Chancen nutzen. Viele Möglichkeiten werden die Wangener beim Meister und Aufsteiger in die Oberliga Baden-Württemberg nicht bekommen. Vielleicht beschließen die Allgäuer die Saison am Ende mit 37 Punkten. Das ändert zwar nichts an dem Abstieg, tut aber den geschundenen Seelen sehr gut