Keine Geschenke verteilen
Der FC Wangen will in Weiler seine Chancen auch nutzen. (Foto: Josef Kopf)
Kleinigkeiten werden das Derby zwischen Weiler und Wangen in der Aufstiegsrunde entscheiden – keins der Teams ist gewillt, Geschenke zu machen.
Autor: Giuseppe Torremante
Es ist das Fußballspiel, auf das sich viele Fans im Allgäu freuen. Der FV Rot-Weiß Weiler erwartet am Samstag (14.30 Uhr) den FC Wangen zum Landesliga-Derby. Die Gastgeber müssen gewinnen, die Gäste wollen unbedingt einen Dreier holen.
Uwe Wegmann, ehemaliger Trainer des FC Wangen und aktuell in Weiler unter Vertrag, freut sich auf ein Derby vor vielen Zuschauern. „Wir spielen im Stadion, das Wetter soll am Samstag gut werden“, sagt er. Die äußeren Bedingungen stimmen. Nun müssen die Fußballer beider Mannschaften den Zuschauern ein heißes und intensives Fußballspiel liefern. In der Qualifikationsrunde endete die Partie 1:1. Die zweite Halbzeit lebte von der Spannung, fußballerisch gab es von beiden Teams nur Magerkost. Das zweite Derby soll nun deutlich besser werden. Das hoffen zumindest die Verantwortlichen beider Vereine. „Weiler ist eine gute Mannschaft, mit exzellenten Spielern. Wir müssen von Beginn an unsere Hausaufgaben machen, wenn wir etwas holen wollen“, sagt Wangens Chef Ralf Hartmann. Gemeint ist: Die Chancen, die die Mannschaft kreiert, besser ausspielen. Außerdem hat das Zentrum beim 3:3 gegen Riedlingen etwas zu viel zugelassen.
Hartmann erwartet ein enges Spiel. „Die müssen gewinnen, wir wollen gewinnen“, meint er. Das ist ein feiner Unterschied. Weiler steht nach zwei Spieltagen noch mit leeren Händen da. Der FC Wangen hat vier Zähler. Es hätten sechs sein müssen. „Wir haben gegen Riedlingen beim 3:3 den Sieg verschenkt. Nach dem 2:1 müssen wir das 3:1 und 4:1 nachlegen. Die Chancen waren da“, sagt Offensivspieler Okan Housein, der am Samstag wieder von Beginn an spielen wird. „Es muss uns gelingen, weniger Fehler zu machen, konzentrierter aufzutreten. Das können wir, müssen es aber auch zeigen“, betont er. Damit bestätigt er auch die Aussagen von Ralf Hartmann.
So ähnlich sieht aber auch Uwe Wegmann, Trainer des FV RW Weiler, seine Mannschaft. „Bei uns hapert es. Wir schaffen es nicht, über 90 Minuten konstant aufzutreten. Immer wieder schleichen sich Fehler ein. Es ist schwer zu erklären, warum das so ist. Unser fehlerhaftes Spiel macht es dann dem Gegner einfacher, gegen uns Tore zu schießen“, betont er. Wegmann ist davon überzeugt, dass seine Mannschaft nur dann gegen den FC Wangen etwas holen kann, wenn sie die starke Offensive in Schach hält. „Das wird der Schlüssel sein, um am Ende zu punkten“, sagt er. Sein zuvor Gelb-Rot-gesperrter Spieler Pirmin Fink ist wieder dabei. Mathias Stadelmann wird wohl fehlen.
Kleinigkeiten und Fehler auf beiden Seiten werden am Samstag wohl die Partie beeinflussen. Das Pendel neigt sich auf die Seite der Mannschaft, die hier weniger zulässt und konzentrierter auftritt. „Wer besser in den Kleinigkeiten ist, der geht am Ende als Sieger vom Platz“, sagt Joachim Baur, Trainer des FC Wangen. Er erwartet ein enges Spiel zweier Mannschaften, die viel Qualität haben.
In den Trainingseinheiten dieser Woche hat dem FCW-Trainer das Derby-Feuer gefehlt. „Natürlich habe ich eine hohe Erwartungshaltung, aber ich hoffe, dass die Spieler beim Abschlusstraining und am Samstag in Weiler mit großem Engagement auftreten“, betont er. Die Spiele in der Aufstiegsrunde der Fußball-Landesliga hätten eines aufgezeigt: „Die Gegner sind nicht einfach zu schlagen. Deshalb ist es wichtig, dass wir vor dem Tor effizienter sind, Chancen konsequenter verwerten und weniger zulassen“, meint er.
Der FC Wangen muss vor allem bei Standards hellwach sein. In der Qualifikationsrunde zeigte die Mannschaft in vielen Spielen eine solide Vorstellung, spielte oft zu null. Gegen Riedlingen patzte sie beim 2:2 nach einem kurzen Eckball. „Das dürfen wir uns gegen Weiler nicht leisten“, sagt er. „Ich freue mich auf das Spiel, und auch die Mannschaft wird am Samstag alles geben, um drei Punkten mitzunehmen und ich hoffe, dass wir ohne Gegentor bleiben“, betont Baur. Das ist das Ziel. Weiler muss gewinnen, Wangen möchte gewinnen. Das ist der feine Unterschied.