FC Wangen

Jede Menge Offensivpower im Landesliga-Derby

Der VfB Friedrichshafen um Joshua Merz (Mi.) spielt schnellen Fußball – der TSV Heimenkirch (re. Kapitän Marius Kirchmann) konnte das hohe Tempo beim 0:5 nicht verteidigen. Ein anderes Team aus dem Allgäu, der FC Wangen, will nun mehr Lösungen dagegen finden. (Foto: Alexander Hoth)

In Wangen ist am Samstag ein hohes Niveau zu erwarten. Der heimische FC empfängt den VfB Friedrichshafen – beide sind Meisterkandidaten.

Autor: Giuseppe Torremante

Der November mit seinem durchwachsenen Wetter und ein Kunstrasenplatz laden nicht unbedingt dazu ein, um ein Fußballspiel zu verfolgen. Wenn die Paarung aber FC Wangen gegen den VfB Friedrichshafen heißt, dann gibt es viele Gründe vor Ort zu sein. Das Topspiel der Aufstiegsrunde in der Fußball-Landesliga wird am Samstag (14.30 Uhr) auf dem Kunstrasenplatz Hinteres Ebnet an der Realschule in Wangen angepfiffen.

5:0 gewann der FC Wangen die Partie im Allgäu-Stadion in der Qualifikationsrunde Süd. „Dieses Ergebnis war eine große Ausnahme und wir schieben es zur Seite, denn am Samstag ist es ein ganz anderes Spiel“, sagt Joachim Baur, Trainer des FC Wangen. „Der VfB Friedrichshafen ist die Mannschaft der Stunde und wir wollen dagegenhalten. Beide Mannschaften haben große Qualitäten“, meint Baur.

Angefangen von den beiden Offensivreihen. Der VfB Friedrichshafen punktet mit einem Mittelstürmer, der jeder Mannschaft gut zu Gesicht stehen würde. Dennis Blaser hat in den drei Spielen der Aufstiegsrunde sieben Tore erzielt – ein sensationeller Wert. Der Torjäger wird gut gefüttert, meist von seinen Offensivkollegen Joshua Merz, Eugen Strom, Mulai Danfa Fati oder Patrick Berlet. Im Mittelfeld zieht Kapitän Marian Pfluger die Fäden, unterstützt nun vom ehemaligen Oberligaspieler Pascal Rasmus. Alle zusammen sind brandgefährlich.

Ihnen gegenüber stehen Yannick Huber, David Wessle, Jonas Kaufmann, Okan Housein oder Simon Wetzel, die ebenfalls für Tore gut sind. In beiden Teams sind weitere Spieler, die Akzente setzen können. Das heißt: Der FC Wangen und der VfB Friedrichshafen verfügen über Spieler mit großer Qualität. „Die Tagesform entscheidet, wenn zwei so starke Mannschaften aufeinandertreffen“, weiß Baur.

Michael Steinmaßl, Trainer des VfB Friedrichshafen, sieht den Reiz etwas nüchterner. „Es ist ein Topspiel, ohne Zweifel, aber es geht auch da nur um drei Punkte. Kleinigkeiten und das Spielglück werden darüber entscheiden, wer am Ende als Sieger vom Platz geht“, sagt er. Dabei könnte der VfB nach dem guten Start (sieben Punkte) mit einem Unentschieden besser leben als der FC Wangen (fünf Punkte).

Es wird vor allem darauf ankommen, die Offensivpower des Gegners zu unterbinden. „Wir müssen als Mannschaft gut gegen den Ball agieren und diese brandgefährlichen und schnellen Stürmer des VfB, soweit es geht, aus dem Spiel nehmen. Auf unsere Abwehr rollt eine mächtige Lawine zu, die wir stoppen müssen, um etwas zu holen. Das fängt bei unserem Sturm an und zieht sich durch die ganze Mannschaft“, betont FCW-Fußballer Okan Housein.

Das Gleiche gilt auch für Friedrichshafen. „Ohne Zweifel haben die Wangener eine namhafte Mannschaft. Wir versuchen unseren Stiefel zu spielen, egal, wie der Gegner heißt. Das ist vielleicht unser Erfolgsrezept“, meint VfB-Stürmer Dennis Blaser. „Wir haben eine Mannschaft mit Spielern, die nicht ausgebrannt, aber hungrig nach dem Erfolg sind. Aufgrund der hohen Trainingsbeteiligung ist die Qualität bei den Einheiten sehr hoch.“

Wangen hat im Vergleich zur Qualifikationsrunde dagegen etwas Ladehemmung. „Das ist ganz normal, dass ein Offensivspieler manchmal seine kleine Krise oder einen Einbruch hat. Da sind wir dann als Mannschaft gefordert, ihm da herauszuhelfen“, meint Housein.

Die Allgäuer werden sich sicherlich einen Matchplan zurechtlegen, wie sie die schnellen Spitzen des VfB neutralisieren oder zumindest daran hindern, ihren Torjäger Blaser optimal zu bedienen. Dabei sollte das Mittelfeld nicht außer Acht gelassen werden. „Wer hier die Zweikämpfe gewinnt, ist im Vorteil“, weiß Housein. „Wir haben mit Pascal Rasmus einen Spieler dazubekommen, der uns hilft, besser zu werden“, betont Blaser.

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Die Partie zwischen dem FC Wangen und dem VfB Friedrichshafen ist am Samstag ein Topspiel, das diesen Namen durchaus verdient. Beide Mannschaften haben Spieler in ihren Reihen, die für hohes Landesliga-Niveau stehen. Wer gewinnt am Ende? „Ich hoffe wir“, meint Steinmaßl. „Natürlich wir, keine Frage“, sagt Baur. Es ist angerichtet für ein großes fußballerisches Fest.