„Mit Demut in die Spiele gehen“
Der verletzte Okan Housein (in Rot gegen den VfB Friedrichshafen) wird dem FC Wangen gegen den TSV Riedlingen noch fehlen. (Foto: Josef Kopf/Archiv)
Autor: Giuseppe Torremante
Mit dem TSV Riedlingen haben Joachim Baur und der FC Wangen noch eine Rechnung offen – am Sonntag kommt es zum erneuten Aufeinandertreffen.
Joachim Baur hat keine guten Erinnerungen an den TSV Riedlingen. In der vergangenen Saison verlor der FC Wangen auf dem Kunstrasenplatz mit 2:3. „Das wollen wir am Sonntag ändern“, sagt der Wangener Trainer. Das Spiel findet um 16 Uhr im Allgäu-Stadion statt.
Dennis Altergot, Pascal Sontheimer und Fabian Ragg waren im März die Torschützen für die Gäste. Okan Housein traf zweimal für den FC Wangen. Seither hat sich vieles verändert, der Kader des FC Wangen ist in der Breite verstärkt worden. Die mannschaftliche Geschlossenheit und das Spiel gegen den Ball haben sich verbessert. Hervorzuheben sind die beiden Innenverteidiger Moritz Hartmann und Leonard Maucher, die beim 2:1 in Ulm eine starke Leistung boten. Nur, zwei Spieler können keine Partie gewinnen. Das Kollektiv ist entscheidend. „Die Mannschaft hat gelernt, mit einer gesunden Portion Demut in die Spiele zu gehen. Sie muss sich alles immer wieder neu erarbeiten. Das haben meine Spieler verinnerlicht“, betont Baur.
Von Beginn an war der FC Wangen beim Auftakt in die Aufstiegsrunde der Fußball-Landesliga Staffel IV präsent, übernahm die Spielkontrolle, belohnte sich aber nicht. Yannick Huber und Luca Spöri vergaben erstklassige Möglichkeiten. Simon Wetzel verschoss sogar einen an ihm verursachten Foulelfmeter. Dann gingen die Gastgeber in Hälfte zwei in Führung, als der FC Wangen aus dem Tritt kam. „Die Mannschaft hat trotz Rückstand weiter Gas gegeben und sich am Ende doch belohnt“, sagt Baur.
Gegen den TSV Riedlingen, der zum Auftakt zu Hause gegen den TSV Heimenkirch 2:2 spielte, ist Vorsicht geboten. Die Mannschaft ist vor allem bei Standards stark und beherrscht das Umschaltspiel aus dem Effeff. Hannes Schmid und David Striegel sind die beiden Sechser, die auf Fehler des Gegners warten und dann die eigenen Offensivspieler einsetzen. Auf den FC Wangen kommt ein gefährlicher Gegner zu. Die Mannschaft von Raphael Sontheimer verfügt über viel Qualität, ganz nach oben schafft es die Elf aber nicht. In der Qualifikationsgruppe Nord belegte der TSV Platz vier hinter Srbija, Ulm 99 und Blaubeuren. Nur gegen Ulm holte das Team drei Punkte, die beiden anderen Partien gingen verloren, wenn auch knapp.
Eine weitere Stärke des Gegners ist, dass die Spieler nie aufgeben, egal, wie es steht. Bis zum Schlusspfiff des Unparteiischen wird gerannt, gekämpft, also alles versucht, um zum Beispiel einen Rückstand aufzuholen. Der FC Wangen muss einen solchen Gegner von Beginn an bearbeiten und seine Stärken auf den Platz bringen, sowie nach vorne die nötigen Nadelstiche setzen. Nach der kurzen Pause zeigt der Tabellenführer der Qualifikationsgruppe Süd eine Stabilität, wie sie schon lange nicht mehr da war. Die Mannschaft ist fokussiert und jeder Erfolg steigert das Selbstbewusstsein der Spieler.
Gegen Ulm gelangen immer wieder die tiefen Wege hinter die Kette. Simon Wetzel, Jonas Kaufmann und Luca Spöri machten ihre Sache gut. Das ist auch das Ziel gegen den TSV Riedlingen. Personell ändert sich nicht viel. Wichtig ist, dass Stürmer David Wessle wieder genesen ist. Inwieweit er auch einsatzfähig ist, wird die Trainingswoche zeigen. Sicher scheint, dass er auf jeden Fall auf der Bank sitzt. Das gilt wohl nicht für Okan Housein (Oberschenkelverletzung). „Das Spiel kommt zu früh für ihn, und das Risiko, dass die Verletzung sich verschlimmert, ist mir zu groß“, sagt Baur.
Man kann davon ausgehen, dass der Wangener Trainer mit derselben Mannschaft von Beginn an spielt, die in Ulm drei wichtige Punkte geholt hat. „Wir werden mit der gleichen Leidenschaft und Intensität in unser erstes Heimspiel der Aufstiegsrunde gehen. Unser Ziel muss der zweite Sieg sein“, betont er. Der Stachel nach der 2:3-Niederlage der vergangenen Saison sitzt noch tief. „Wir wollen diese Scharte auswetzen. Die Mannschaft wird bereit sein, gegen Riedlingen den zehnten Sieg einzufahren (Qualifikationsrunde und Aufstiegsrunde)“, sagt Baur.
Die Anfangszeit der Partie wurde auf 15 Uhr verschoben.