FC Wangen

Kein Zugriff, keine Punkte

FC Wangen unterliegt in der Fußball-Verbandsliga in Pfullingen mit 0:2

Von Giuseppe Torremante

PFULLINGEN – Den Vorrundenabschluss in der Fußball-Verbandsliga hat sich der FC Wangen ganz anders vorgestellt. In Pfullingen verlor die Mannschaft von Trainer Uwe Wegmann nach einer guten ersten Halbzeit mit 0:2 (0:1). Der Knackpunkt der Partie war das schnelle zweite Tor nach der Pause. Die Gastgeber wirbelten 15 Minuten lang die Allgäuer durcheinander, die keinen Zugriff mehr hatten.
Nach dem Schneegestöber schien zum Anpfiff in Pfullingen die Sonne. Beide Mannschaften hatten zunächst auf dem Kunstrasenplatz großen Respekt voreinander. Die Gastgeber spielten mit einer Fünfer-Kette, davor vier weitere Spieler und nur Stürmer Roman Schubmann machte Druck auf den Ballführenden der Gäste. Die Taktik des VfL war klar: Sicherheit in der Abwehr und nach Ballgewinn ausschwärmen, um Nadelstiche zu setzen. Das Ausschwärmen sah aber so aus, dass das Heimteam immer wieder mit Diagonalbällen versuchte, die FCW-Abwehr auszuhebeln. Es gelang nicht.
Abwehrchef Erik Biedenkapp organisierte sehr gut, sprach mit seinen Nebenleuten und gab klare Kommandos. Der FC Wangen suchte nach Ballbesitz sein Heil über die Flügel. Fast hätte es nach zehn Minuten geklappt. Stürmer Michael Schmid schickte Jan Gleinser, der Nico Seiz abschüttelte und in den Strafraum drang. Sein Querpass war dann aber eine sichere Beute für den Pfullinger Torhüter Martin Welsch. Danach gab es auf beiden Seiten viel Kampf und wenig Ertrag. Pfullingen schnupperte nach 20 Minuten an der Führung. Einen Eckball von Linksfuß Nico Seiz köpfte Nyamekye Awortwie-Grant knapp über das Wangener Gehäuse. Eine ähnliche Situation gab es auf der anderen Seite. Da waren aber bereits 35 Minuten gespielt. Einen Eckball von Kapitän Simon Wetzel köpfte Okan Housein knapp neben das Tor des VfL. Im Gegenzug schoss Dervis Erkan den Ball knapp neben das Tor.
Das 1:0 für die Gastgeber fiel aus dem Nichts. Jan Gleinser kam nach einem Ball von Awortwie-Grant zu spät und spitzelte den Ball weiter Richtung Erik Biedenkapp. Auch der Abwehrchef konnte das Leder nicht kontrollieren, versuchte zu klären, doch sein Ball flog über Justin Schumacher und wurde zur Vorlage für den Kleinsten im VfL-Team. Matthias Dünkel hatte den richtigen Riecher, ging zum Ball und köpfte ihn über den herauseilenden FCW-Torhüter Marcel Maier ins Tor. Es war eine Verkettung von unglücklichen Umständen. Bereits im Gegenzug prüfte Housein VfL-Keeper Welsch, der sich keine Blöße gab.
Die Entscheidung zugunsten der Hausherren fiel in den ersten 15 Minuten der Partie. Wie eine Ziehharmonika wurde die Fünferkette zu einer Dreierkette und zwei Spieler aus der Abwehr machten mächtig Druck nach vorne. Nach 180 Sekunden stand es 2:0. Ioannis Potsou schnappte sich das Leder, ging in den Strafraum der Gäste und wirbelte wie ein Slalomfahrer durch die FCW-Reihen. Er spielte den Ball zu Dervis Erkan, doch dessen Schuss wurde von Maier abgewehrt. Den Abpraller konnten die Gäste nicht entschärfen und so traf Lukas Glaser mit einem strammen Schuss unter die Latte.
Danach hatten die Platzherren ihre beste Phase. Wangen hatte keinen Zugriff mehr, verlor viele Zweikämpfe und hatte Glück, dass die Gastgeber vor dem Tor etwas nicht konsequent waren.
Nach fast 60 Minuten fing sich der FC Wangen und es folgte eine weitere Schlüsselszene des Spiels. Die Gäste setzten die Abwehr des VfL unter Druck und eroberten den Ball im Strafraum. Okan Housein schnappte sich das Leder und wollte zur Mitte ziehen. Ein Schrei und vorbei war diese mögliche Chance. Der Spielgestalter des FCW blieb mit seinem linken Fuß am Untergrund hängen und musste danach verletzungsbedingt den Platz verlassen. Für ihn kam Mateo Bukvic. „Das 0:2 war ein doofes Tor. Wir hätten in dieser Szene besser verteidigen müssen, dann wäre nichts passiert“, sagte Co-Spielertrainer Alessandro Riedle. „Wir hatten in den wichtigen Situationen der Partie keinen Zugriff auf den VfL Pfullingen. Die ersten 45 Minuten spielten wir auf Augenhöhe. In Hälfte zwei waren wir zu weit weg von unseren Gegenspielern. Damit hatten sie leichtes Spiel“, meinte Wangens Trainer Uwe Wegmann.
Es hätte für den FCW noch schlimmer kommen können. Der gute Florian Kohlhund brachte Maximilian Herberth im Strafraum unglücklich zu Fall. Schiedsrichter Martin Traub entschied sofort auf Elfmeter. Ioannis Potsou nahm sich das Leder und fand seinen Meister in Maier. „Es war ein verdienter Sieg, weil wir die Spielkontrolle hatten. Wangen wurde vor unserem Tor selten gefährlich“, betonte Pfullingens Trainer Daniel Güney.