Willkommen beim FC Wangen

Fußballer aus dem Allgäu sind gegen den Neuling klarer Favorit

Verbandsligaabsteiger FC Wangen erwartet den Bezirksligameister Baindt

Von Giuseppe Torremante

Wangen – Wo steht eine Fußballmannschaft nach der Vorbereitung? Gibt der erste Spieltag Aufschluss über die Stärke einer Elf? Zwei Fragen, die am Samstag bei der Landesligapartie zwischen dem FC Wangen und dem SV Baindt (17 Uhr, Allgäu-Stadion) nicht beantwortet werden. Der Grund: Beide Teams können nicht mit der Stammformation auftreten, müssen auf wichtige Spieler verzichten. „Wir wollen gegen diesen gefährlichen Gegner einfache Fehler vermeiden“, sagt Wangens Trainer Markus Steidle. „Auch ohne drei wichtige Spieler lassen wir uns etwas einfallen, um Wangen zu überraschen“, meint Jens Rädel, Trainer des SVB.

Markus Steidle blickt auf eine durchwachsene Vorbereitung zurück. „Es gab zu viele Fehlzeiten aufgrund von Urlaub und Verletzungen“, betont der Wangener Trainer. Deshalb hofft er, dass seine Mannschaft die neue Liga trotzdem schnell annehme. „Es wird uns nichts geschenkt. Wir sind die Gejagten“, sagt Steidle. Trotz der zähen Vorbereitung gab es in den Partien einige Lichtblicke. Vor allem in der zweiten Halbzeit gegen den Verbandsligisten FV RW Weiler (2:1-Sieg) überzeugte die Mannschaft. Konzentrierte Abwehrarbeit, schnelles Spiel über außen. Verzichten muss Steidle auf die gesperrten Okan Housein und Dennis Anschitz. Moritz Hartmann kuriert noch eine Bänderverletzung aus. Jannik Huber ist nach seiner schweren Knieverletzung weiter im Aufbautraining. Immerhin kehren Elias Willhalm, Simon Straub und Erik Biedenkapp aus dem Urlaub zurück.

Steidle ist vom Engagement der beiden Unterschied-Spieler Jan Gleinser und Simon Wetzel angetan. „Sie arbeiten nach ihrer Genesung im Training sehr akribisch“, meint er. Auch Kai Herrmann steht dem Team zur Verfügung. Alle drei Offensivspieler sind wichtige Bestandteile des Matchplans, mit dem der FCW erfolgreich spielen will. Der Wangener Trainer ist davon überzeugt, dass Baindt die Euphorie aus der vergangenen Saison mitnimmt und mit breiter Brust im Allgäu-Stadion auftreten wird. „Ich erwarte sie eher defensiv, aber die Umschaltmomente können sie richtig gut“, betont er.  Der Ausgang der Partie ist für ihn kein Fingerzeig, in welche Richtung es für den FC Wangen in der Landesliga gehen wird. Der Kader sei erst ab dem dritten Spieltag vollzählig. Trotzdem: „Es ist ein Heimspiel und die Favoritenrolle liegt bei uns. Wir werden alles reinhauen, dass die Punkte bei uns bleiben“, sagt er.

Die Vorbereitung beim SV Baindt verlief zumindest im Juli richtig gut. Danach hätten eine Erkältungswelle sowie Urlaub alles etwas durcheinandergebracht. Das zeigte sich auch bei den Ergebnissen. In Schwendi kam nach einer guten ersten Halbzeit das Pokal-Aus (1:3). Gegen den spielstarken Bezirksligisten Kressbronn gab es ein 1:2. Aus einem 28-Mann-Kader standen gegen den SVK gerade Mal elf Spieler zur Verfügung. „Wir hatten gegen Schwendi auch kein Spielglück, trafen viermal das Aluminium. Danach ist die Mannschaft und vor allem die Abwehr unruhig geworden“, sagt Rädel. Alle drei Gegentore entstanden aus Konter, waren also vermeidbar.

Die beiden Niederlagen wurden beim Neuling aufgearbeitet. Der Auftakt bei einer spielstarken Mannschaft sei nicht gerade optimal. Allerdings glaubt Rädel, dass seine Mannschaft in jedem Landesligaspiel extrem gefordert ist. „Wir müssen uns an das Schiedsrichter-Gespann gewöhnen, an das schnellere Tempo und an Mannschaften, die sehr tief stehen“, meint er. Verzichten muss Rädel auf drei wichtige Spieler: Stürmer Jonathan Dieschl, Mittelfeldspieler Markus Szeibel sowie Abwehrchef Michael Brugger. Er hofft, dass der Rest des Kaders sich beim Verbandsligaabsteiger gut verkauft.

„Unser Ziel ist es in der Abwehr kompakt zu stehen und nach vorne Nadelstiche zu setzen“, sagt Jens Rädel, Auch ohne Dieschl hat der SV Baindt eine Offensivpower. Mit schnellen Angriffen über außen versucht die Elf den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Hier ist die Defensive des FC Wangen gefragt.

Letztendlich ist es aber so: Egal, wer auf beiden Seiten aufläuft, beide Mannschaften werden sich sicher hart bearbeiten. „Ich glaube, dass die Oberhand im Mittelfeld darüber entscheiden wird, wer sich am Ende über drei Punkte freuen darf“, weiß Rädel. Und sein Kollege aus Wangen? „Wenn es uns gelingt, unsere einfachen Fehler gegen diese gefährliche Mannschaft abzustellen, dann ist die Chance groß, dass wir gewinnen. Die Mannschaft hat trotz der fehlenden Spieler individuelle Klasse“, sagt er. Baindt steht dem FC Wangen in dieser Hinsicht allerdings in nichts nach. Egal wie die Vorbereitung war, am Samstag gilt es gut aus den Startlöchern zu kommen.