FC Wangen

Für den FC Wangen zählen nur noch Siege

Unterschiedspieler Okan Housein (Mi.) vertraut auf den Weg des FC Wangen. (Foto: Josef Kopf)

Der FC Wangen steht in der Aufstiegsrunde der Landesliga Staffel IV vor den Wochen der Wahrheit. Gelingt der Elf ein fulminanter Endspurt oder verharrt sie im Mittelmaß?

Autor: Giuseppe Torremante

„Die Wahrheit liegt auf dem Platz“, sagte einmal Otto Rehhagel. Der FC Wangen spielte eine ganz starke Qualifikationsrunde, hatte oft das Momentum auf seiner Seite, in der Aufstiegsrunde läuft es allerdings nicht mehr rund. „Wir haben den Faden verloren“, sagt Okan Housein, Offensivspieler der Allgäuer. „Wir lassen die nötige Entschlossenheit vor dem Tor vermissen, vergeben zu viele Chancen und marschieren nicht alle in dieselbe Richtung.“

Die Bilanz in der Aufstiegsrunde ist ernüchternd. Zwei Siege, eine Niederlage, sechs Unentschieden. „Wir müssen realistisch sein. Platz eins ist weit weg von uns und zu Platz zwei fehlen uns sieben Punkte“, betont Housein. Um eine erfolgreiche Fußballsaison zu spielen, muss alles passen, die Mannschaft, der Trainer, das Umfeld, die Verantwortlichen. Ansonsten wird es ganz schwer.

Junge Spieler an das Niveau der Landesliga heranzuführen, ist der richtige Weg, aber er braucht Zeit und viel Geduld. Rückschläge sind immer wieder möglich: Gegen die Mannschaft von Srbija Ulm zeigten David Wessle und Finn Bolkart eine starke Leistung, waren maßgeblich am 4:1-Erfolg beteiligt, weil das 1:0 im genialen Zusammenspiel der beiden Fußballer der Türöffner war und so am Ende der wichtige Dreier eingefahren werden konnte. Nur eine Woche später wurden beide Spieler, die diesmal von Beginn an auf dem Feld standen, von der SSG Ulm aber hautnah attackiert und hatten kaum Zeit, den Ball anzunehmen, sodass ihre Qualitäten nicht zur Geltung kamen.

Mit ein, zwei Jahren mehr Erfahrung in der Landesliga hätten beide sicher Lösungen gefunden. Die jungen Spieler müssen lernen, mit Rückschlägen umzugehen. Das bringt einen Sportler weiter. „Das ist der richtige Weg“, sagt Okan Housein. Auch der Unterschiedspieler hat seine fußballerischen Qualitäten nicht mit der Muttermilch aufgesogen. Harte Arbeit ist das Zauberwort, auch wenn sein Talent schon in der Jugend sichtbar war.

Nun stehen für den FC Wangen drei wichtige Spiele in Folge an. Der FC Blaubeuren ist am Samstag (14 Uhr) zu Gast. Danach kommt es im Allgäu-Stadion zum Derby gegen Weiler und anschließend reist die Mannschaft von Trainer Joachim Baur zum VfB Friedrichshafen. „Wir spielen auf Sieg, obwohl wir genau wissen, dass die Gegner sehr stark sind. Wir wollen bis zum Schluss alles probieren, um die Saison so gut wie möglich zu beenden“, meint Housein.

Der aktuelle Tabellendritte FC Blaubeuren hat keinen Torjäger, sondern viele Spieler, die das Runde ins Eckige befördern können. Die Mannschaft ist technisch stark und ballsicher. Der FC Wangen muss von Beginn an dagegenhalten, das Spiel des Gegners stören und den Kombinationsfluss der Gäste unterbinden – so könnte die Marschrichtung für den FC Wangen am Samstag lauten. Wer gegen Blaubeuren auch aufläuft, wird alles tun, um die drei Punkte zu holen. Die Wahrheit liegt auf dem Platz. Da gibt es kein Wenn und Aber.