Willkommen beim FC Wangen

Fehler! Fehler! Fehler! Tor! Tor! Tor!

Der FC Wangen unterliegt in der Fußball-Landesliga gegen Riedlingen mit 2:3

Von Giuseppe Torremante

Wangen – Der zweite Platz ist für den FC Wangen in der Fußball-Landesliga vorerst in die Ferne gerückt. Nach der 2:3-Niederlage im Heimspiel gegen Riedlingen – es war die erste Heimpleite der Saison – belegt die Mannschaft von Trainer Joachim Baur den siebten Platz (29 Punkte). Zum Aufstiegsrelegationsplatz fehlen zwar nur vier Punkte, aber die Leistungsschwankungen der Elf aus dem Allgäu verheißen für die kommenden Spielen nichts Gutes. Was tun? „Wir müssen einfach und schnell Fußball spielen und die Fehlerquote deutlich minimieren“, sagt Baur.

Die Partie zwischen dem FC Wangen und dem TSV Riedlingen könnte man – wenn einem die Lust fehlt ins Detail zu gehen – so zusammenfassen: Fehler! Fehler! Fehler! Tor! Tor! Tor! Drei Fehler führten zu drei Gegentreffer. Fehler Nummer eins: Nach einem Einwurf von Pascal Schoppenhauer ließ Fabian Ragg den Ball abprallen und Dennis Altergot verwandelte im Stile eines Torjägers zum 1:0. Kein Gegenspieler war da, um den Ball zu blockieren. Fehler Nummer 2: Kurz nach der Pause hatte die Hintermannschaft des FCW den Ball fast schon geklärt, dann folgte ein verheerender Ballverlust und Pascal Schoppenhauer bedankte sich mit dem zweiten Treffer. Fehler Nummer drei: Dennis Altergott bediente nach einem Konter Pascal Schoppehauer, dieser sah den besser postierten Fabian Ragg und fertig war das dritte Tor. Zu einfach.

Ohne Fehler würde wohl jedes Fußballspiel 0:0 ausgehen. Sie gehören zum Fußball dazu. Schmerzlich sind sie aber, wenn eine Mannschaft spielerisch die klar bessere ist und am Ende mit leeren Händen dasteht. 30 Minuten lang spielte der Gastgeber in Hälfte eins aus einem Guss, scheiterte aber dreimal am stark haltenden TSV-Torhüter Kevin Muranyi. Einen Freistoß von Simon Wetzel köpfte Okan Housein Richtung Kreuzeck. Der TSV-Keeper lenkte der Ball über die Latte. Erste Großtat (27.). Einen Flachschuss von Housein rettete Muranyi geradeso zur Seite. Nach einer Ecke von Simon Wetzel köpfte Enes Demircan den Ball Richtung Tor. Einer hatte wieder etwas dagegen. Richtig: Kevin Muranyi. Das schöne 1:1 durch Okan Housein war der einzige Treffer in einer Drangphase des FC Wangen, die mehr Tore verdient hätte. „Wir wussten, dass der FC Wangen uns spielerisch überlegen ist, deshalb haben wir mit kämpferischen Mitteln dagegengehalten“, meinte TSV-Spielertrainer Raphael Sontheimer.

Die etwas mehr als 100 Zuschauer freuten sich auf ein weiteres Powerplay des FC Wangen in Hälfte zwei. Die Gäste machten den Hausherren aber einen Strich durch die Rechnung. Fünf Minuten waren gespielt, da vertändelte der FCW den Ball, dann folgte ein Abspielfehler, den Riedlingen nutzte und fertig war die erneute Führung (50.). Okan Housein vollendete eine schöne Kombination über mehrere Stationen zum 2:2 (62.). Fast 30 Minuten waren da noch zu spielen. Genügend Zeit, um die nötigen Tore für drei Punkte zu schießen.

Daraus wurde aber nichts, weil die Mannschaft von Trainer Joachim Baur die gute Vorstellung der ersten Hälfte nicht wiederholen konnte. Abspielfehler, zu lang gespielte Bälle, einfache Ballverluste, weniger Kreativität in den Aktionen nach vorne. Der Wurm war drin im Spiel des FC Wangen. Die Gäste ließen sich nicht beirren und schlugen ein drittes Mal zu. Joachim Baur ärgerte sich nach dem Schlusspfiff des Unparteiischen mächtig: „Solche Spiele darfst du nicht verlieren. Der Gegner hat viel angeboten, wir haben es aber nicht angenommen. Jeder muss sich hinterfragen, warum der Leistungsabfall nach Wiederbeginn so eklatant war“, betonte er.

Sein Kapitän Simon Wetzel, der aufgrund der Verletzung von Moritz Hartmann, auf der Sechser-Position spielen musste (vor der Abwehr), brachte es auf den Punkt: „Wenn du es nicht schaffst über

90 Minuten konzentriert aufzutreten und die Spannung immer hoch zu halten, dann verlierst du auch gegen Gegner, die dir spielerisch unterlegen sind“, meinte er.

Zugegeben beim FC Wangen fehlten einige wichtige Spieler, aber auch der Gegner pfiff aus dem letzten Loch. Mit einfachen Mitteln hat er aber die Allgäuer überrumpelt. Riedlingen verteidigte aggressiv und mit viel Herz und war in seinen Aktionen nach vorne zielstrebiger als die Gastgeber. Was tun? Mund abputzen und nach vorne schauen. Das Wichtigste für den FC Wangen ist, aus solchen Spielen zu lernen, um es beim nächsten Mal deutlich besser zu machen.

FC Wangen – TSV Riedlingen 2:3

Tore: 0:1 Dennis Altergot (12.), 1:1 Okan Housein (17.), 1:2 Pascal Schoppenhauer (50.), 2:2 Housein (62.), 2:3 Fabia Ragg (76.) – Schiedsrichter: Nihat Varlioglu; Schiedsrichter-Assistenten: Markus Klatt, Oskar Romahn – FC Wangen: Maier, Leupold (86., Magnus Pfeiffer) Biewer, Gleinser, Jonas Brüderlin (83., Baysan), Spöri, Wetzel, Housein, Demircan, Yachir (66., Leyla), Biedenkapp (71., Huber)