Willkommen beim FC Wangen

FC Wangen steht vor einem schweren Auswärtsspiel

In der Fußball-Landesliga reisen die Allgäuer zum Tabellennachbarn Straßberg

Von Giuseppe Torremante

Wangen – Die Aufgaben für den FC Wangen werden nicht einfacher. Das Team von Interimstrainer Daniel Wellmann muss endlich in der Fußball-Landesliga ankommen. Das heißt: Um in der Tabelle unter den ersten drei Mannschaften zu kommen, dürfen Punkte nicht leichtfertig weggegeben werden. Vor einer Woche gegen den Aufsteiger Harthausen/Scher ließ der Verbandsligaabsteiger zwei wichtige Punkte liegen (1:1). Gegen Straßberg (Samstag, 15.30 Uhr) werden die Spieler gefordert sein. Die berühmten Trauben hängen höher. Der Tabellennachbar wird dem FCW keine Geschenke machen.

„Es muss uns endlich gelingen, ein frühes Tor zu erzielen. Dann spielt es sich einfacher“, sagt Daniel Wellmann. Gemeint sind die Topchancen vor einer Woche in der Anfangsphase gegen Harthausen/Scher. „Jede Mannschaft, die gegen uns spielt, tritt robust auf und versucht unser Spiel zu zerstören“, betont der offensive Mittelfeldspieler Okan Housein. Der Lernprozess, wie eine technisch und spielerisch bessere Mannschaft gegen einen Gegner auftritt, der den Kampf im Vordergrund stellt, ist in vollem Gange. Das Problem: Der FC Wangen belohnt sich nicht für ein engagiertes Auftreten.

Im Gegenteil: Je länger die Null steht, desto ungeduldiger wird die Mannschaft. Fehler häufen sich und die Fußballer wollen den Erfolg erzwingen, anstatt in Ruhe weiter zu spielen und nach Lösungen zu suchen. Wenn es gar nicht hinhaut, dann gibt es unnötige Gespräche mit dem Unparteiischen. „Das ist menschlich ganz normal. Jede knifflige Entscheidung bringt dich in solchen Situationen aus dem Konzept. Das müssen wir abstellen, uns auf unsere Aufgabe konzentrieren“, betont Housein

Die Mannschaft des FC Wangen muss sich daran gewöhnen, dass jeder Gegner gegen den Traditionsverein mehr gibt, mehr rennt, mehr Zweikämpfe bestreitet und am Ende bis zum Schlusspfiff um jeden Meter ringt. „Wir haben gefühlt in fast jedem Spiel 85 Prozent Ballbesitz. Da müssen wir einfach mehr daraus machen“, sagt Daniel Wellmann. Mehr Ballbesitzt bedeutet aber auch eine höhere Fehlerquote. Hier muss die Mannschaft ansetzen. Einfache Bälle spielen, kein Risiko eingehen, konzentriert die Bälle verteilen.

Am Samstag heißt es auf ein Neues in Straßberg. Die Tabellensituation: Wangen hat 18 Punkte, der TSV 17. Beide Teams haben 17 Gegentore hinnehmen müssen. Die Allgäuer schossen aber vier mehr als die Mannschaft des Spielertrainers Stefan Bach (21:17). Der Tabellensechste hatte einen Bilderbuchstart mit drei Siegen. Danach folgten eher unterschiedliche Ergebnisse. Aus den vergangenen drei Spielen holte das Team nur einen Punkt. 1:5 in Heimenkirch, 1:3 gegen Mietingen, 1:1 in Riedlingen: Der Motor stockt. Pietro Fiorenza, ehemaliger Verbandsligaspieler des FC Albstadt ist mit sechs Toren der treffsicherste des TSV. Auf ihn müssen die Wangener gut aufpassen. Er weiß, wo das Tor steht.

Der TSV Straßberg spielt seit Stefan Bach die Mannschaft vor zwei Jahren übernahm keinen Kick and Rush mehr. Das heißt bei Ballgewinn das Leder weit nach vorne spielen und darauf hoffen, dass ein Stürmer das Runde verwertet. Bach hat den Spieler das Umschaltspiel eingeimpft, fußballerisch weiterentwickelt. Bei Ballverluste des Gegners hat der TSV Zielspieler, die gesucht werden, um dann schnell nach vorne zu kommen. Da muss der FC Wangen aufpassen. „Straßberg ist eine unangenehme Mannschaft, die gegen uns alles geben wird, um am Ende Zählbares mitzunehmen. Wir müssen von Beginn an den Kampf annehmen und geduldig auf unsere Chancen warten“, meint Wellmann.

Im letzten Drittel, wie es so schön heißt, mangelt es dem FC Wangen an der nötigen Durchschlagskraft. Die sich bietenden Chancen müssen besser verwertet werden, dann stimmen auch die Ergebnisse. „Straßberg wird für uns eine harte Nuss, die wir aber knacken müssen, um weiter oben mitzuspielen. Wir müssen von Beginn an dagegenhalten“, betont Okan Housein. Das könnte ohne Wenn und Aber der Schlüssel zu einem möglichen Erfolg sein. Personell hat sich beim FC Wangen nicht viel geändert. Eine gute Nachricht gibt es: Kapitän Simon Wetzel ist nach seiner beruflichen Abwesenheit wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Der 31-Jährige ist ein Spieler, der mit seinen Ideen die gegnerische Abwehr in Verlegenheit bringen kann. Gut für den FC Wangen, dass er wieder zur Verfügung steht.