FC Wangen

FC Wangen leistet sich unnötige Heimniederlage

Die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach siegt in der Fußball-Verbandsliga mit 3:1

Von Giuseppe Torremante

WANGEN – Wer den FC Wangen in der Fußball-Verbandsliga beim 3:1-Sieg in Schwäbisch Gmünd beobachtet hat, der rieb sich am vergangenen Samstag im Heimspiel gegen die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach ungläubig die Augen. Die Gäste siegten verdient mit 3:1. Die Mannschaft von Trainer Uwe Wegmann verpasste eine große Chance, sich von den Abstiegsplätzen etwas abzusetzen. Abgesehen von den ersten zehn Minuten und dem Führungstor durch Simon Wetzel, brachte der FCW nur wenig zustande. Zu wenig gegen einen Gegner, der eigentlich gar nicht so richtig wollte, aber am Ende drei Punkte holte. „Wir haben nicht das gezeigt, was wir können. Wenn man bedenkt, dass wir in der gesamten Saison mit 14 beziehungsweise 15 Spielern immer auflaufen müssen, so wird eines ganz klar: Wir waren im Kopf nicht frisch genug“, sagte Kaan Basar. „Wir haben das Spiel in Hälfte eins verloren. Zwei Standards, zwei Tore, das darf einfach nicht sein“, betonte Wegmann.
Die Partie im Allgäu-Stadion begann gemächlich und dann ging es in der achten Minute sehr schnell. Jan Gleinser trieb den Ball nach vorne, er spielte zu Okan Housein, doch sein Schuss wurde abgeblockt. Simon Wetzel nahm den Abpraller auf und erzielte mit einem strammen Schuss das 1:0. Was für ein Auftakt, aber dann hörte die Heimmannschaft auf, Fußball zu spielen. Die Gäste, die einfach spielten, aber fast fehlerfrei auftraten, übernahmen die Initiative und waren zweimal brandgefährlich vor dem FC-Tor. Daniel Wellmann und Jonas Müller (klärte auf der Linie) verhinderten ein Gegentor (12., 14.).
Die Warnungen verfehlten ihren Zweck. Diese beiden brenzligen Situationen sorgten nicht dafür, dass der FC Wangen nun wacher war. Im Gegenteil: Die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach hatte nun die Spielkontrolle, benötigte aber zwei Standards, um Tore zu erzielen. Standard eins: Nach einem Eckball von Jonas Christlieb ließen sich gleich drei Wangener Spieler von Benjamin Schiele düpieren. Der Stürmer der Gäste machte eine Drehung und drin war das Ding (22.). Standard zwei: Auch beim zweiten Eckball getreten von Christlieb brachte der FC Wangen den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Okan Housein foulte Stürmer Schiele und der Unparteiische Dario Litterst zeigte sofort auf den Punkt. Der Gefoulte nahm sich das Leder und verwandelte den Elfmeter sicher zum 2:1 (32.).
Nur eine Minute später hätte der FC Wangen ausgleichen können, doch TSG-Torhüter Tentonis Stylianos verhinderte mit einer Glanzparade das mögliche 2:2. Geschossen hatte Tolga Korkmaz nach Zuspiel von Simon Wetzel. Danach kontrollierten die Gäste die Partie und warteten auf Fehler der Gastgeber. Nach Wiederbeginn dauerte es wieder acht Minuten bis zum nächsten Höhepunkt. FCW-Torhüter Julian Hinkel parierte aber den Schuss von Jonas Christlieb. Wegmann brachte in der Folge Enes Demircan für Daniil Seergew (66.) und etwas später Florian Kohlhund für den Verletzen Okan Housein (Stich im rechten, hinteren Oberschenkel). Am Spiel änderte sich nicht viel. Auch der Gästetrainer Patrick Faber wechselte munter aus. Das 3:1 für die Gäste war ein Spiegelbild der Partie. Ohne Druck spielte Enes Demircan den Ball in die Füße von Kai Horlacher. Dieser schickte den eingewechselten Veljko Milojkovic auf die Reise. Justin Schumacher ließ sich düpieren und der TSG-Spieler hämmerte das Spielgerät unter die Latte (81.). „Der Gegner wollte von uns eigentlich nichts, doch wir haben es nicht verstanden in Ruhe unsere Bälle zu spielen und die Zweikämpfe besser zu bestreiten. Die vielen Fehlpässe haben uns komplett aus dem Rhythmus gebracht“, meinte FCW-Kapitän Simon Wetzel.
Der Trainer der Gäste, Patrick Faber, war überglücklich über den Auswärtssieg und den wohl feststehenden Klassenerhalt. „Wir haben verdient gewonnen und kaum Fehler gemacht. Die Mannschaft hat sich mit dem Dreier für eine starke Leistung belohnt“, sagte Faber. Der FC Wangen leistete sich eine unnötige Heimniederlage. Eine schöne Szene gab es kurz vor dem Ende der Partie. Im Zweikampf zwischen Samuel Schwarzer und Wellmann war der Wangener zuletzt am Ball. Der Schiedsrichter hatte es nicht genau gesehen und zeigte wie sein Linienrichter auf Eckball. Wellmann sagte, wie es war. Zunächst schüttelte ihm sein Gegenspieler die Hand, dann lief auch der Schiedsrichter zu ihm und bedankte sich. Das macht nicht jeder Spieler, FCW-Abwehrchef Wellmann schon.