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FC Wangen holt über den Kampf drei Punkte in Albstadt

In der Fußball-Landesliga feiert Interimstrainer Daniel Wellmann ersten Erfolg

Von Giuseppe Torremante

Wangen – Der Fußball ist ein Ergebnissport. Da gibt es keine B-Note, wie beim Eiskunstlauf. Wer mehr Tore schießt, der gewinnt. Am Samstag war es der FC Wangen, der in Albstadt zweimal traf und nur einmal den Ball aus dem eigenen Netz holen musste. Die Partie war kein Leckerbissen, aber die drei Punkte holten die Allgäuer. Das Maximum im Fußball. Was will man mehr.

„Das Spiel war nichts für Fußball-Ästhetiker. Der Kampf stand im Mittelpunkt und wir haben ihn bis zum Schluss angenommen. Kompliment an meine Jungs, dass sie sich mit drei Punkten belohnt haben“, sagte FCW-Interimstrainer Daniel Wellmann. „Es war von uns kein gutes Spiel. Wir wollten nach dem Ausgleich nachlegen, aber das ist uns nicht gelungen, weil Wangen gut verteidigt hat. Bis zum Schlusspfiff sind wir dem Rückstand hinterhergelaufen“, meinte Albstadts Trainer Oliver Hack.

Wenn man die Partie in Albstadt nach Chancen vergleicht, so hat der FC Wangen verdient gewonnen. Bereits zur Halbzeit hätten die Gäste vor dem 1:1 mit 3:0 führen müssen. Bereits nach 23 Minuten zappelte der Ball nach einer Ballstafette über Okan Housein, Simon Wetzel und Enes Demircan im Netz. Der Unparteiische entschied nach Augenkontakt mit dem Linienrichter auf Abseits eine sehr knappe Entscheidung. In der Folge fiel das 1:0 für Wangen. Luis Leupold setzte sich über außen durch, flankte zur Mitte und Oktay Leyla köpfte das Leder unhaltbar für den FV-Torhüter Chris-Jan Leitenberger in die Maschen (34.). Danach vergaben Enes Demircan per Kopf und Okan Housein per Volleyschuss weitere Großchancen. Als alle auf den Halbzeitpfiff warteten, foulte Leyla den Albstädter Nicolas Gil Rodriguez. Denis Mazrekaj nahm Maß, schoss den Freistoß zunächst in die Mauer. Er nahm den Abpraller auf und diesmal fand das Leder den Weg ins Tor.

Das Gegentor kam zu einem psychologisch ungünstigen Zeitpunkt für die Gäste, die fast alles im Griff hatten. Nach der Pause dachten die etwas 165 Zuschauer, dass die Heimmannschaft den FC Wangen von Beginn an unter Druck setzen würde. Weit gefehlt. Es waren keine drei Minuten gespielt, da bediente Simon Wetzel seinen Mitspieler Okan Housein, der aber im eins gegen eins gegen am FVA-Torhüter scheiterte. Mit dem Fuß beförderte Leitenberger den Ball zur Ecke. Diese vergebene Chance wirkte sich aber für den FCW nicht negativ auf den weiteren Spielverlauf aus. Die Abwehr stand und das Mittelfeld leistete erstklassige Arbeit. Aus einer gut kämpfenden Elf des FCW ragten Max Biewer und Erik Biedenkapp heraus, die der Hintermannschaft die nötige Stabilität gaben.

Der Siegtreffer war, so wie das 1:0, sehenswert. Erik Biedenkapp bediente mit einem langen Ball Enes Demircan. Dieser spielte weiter zu Okan Housein. Der Unterschied-Spieler des FCW spielte seinen Kapitän frei und Simon Wetzel traf zum 2:1 (58.). Danach rannte Albstadt wild, aber etwas kopflos an. Wangen musste keine brenzligen Situationen überstehen, weil die Abwehr stand und die Ergänzungsspieler sich nahtlos in die Mannschaft einfügten, ohne dass die Qualität darunter litt. „Natürlich mussten wir bei diesem Spielstand bis zum Schluss zittern, aber die Jungs haben ihre Sache gut gemacht und nichts zugelassen“, betonte Wellmann. Sein Albstädter Kollege Hack bemängelte das Zweikampfverhalten seiner Spieler. „Wir waren zu zaghaft, nicht entschlossen genug“, meinte er.

Nun: Der FC Wangen hat nach einem holprigen Start in der Fußball-Landesliga einen Schritt nach vorne gemacht. Die Erkenntnis, dass zunächst der Kampf im Vordergrund steht und dann das spielerische Element, scheint bei den Fußballern angekommen zu sein. Nun muss die Mannschaft in den kommenden Wochen nachlegen und dann kommen wieder glücklichere Tage.

FV 07 Albstadt – FC Wangen 1:2

Tore: 0:1 Oktay Leyla (34.), 1:1 Denis Mazrekaj (45+3), 1:2 Simon Wetzel (58.) – Schiedsrichter: Dennis Wahl, Schiedsrichter-Assistenten: Tobias Schwer, Dennis Maier – FC Wangen: Pelz, Leupold (86., Straub), Biewer, Huß, Wetzel (68., Spöri), Willhalm (57., Gleinser, 80., Anschitz), Housein, Demircan, Leon Pfeiffer (74., Schumacher), Leyla, Biedenkapp