FC Wangen gelingt das erste Ausrufezeichen
Der FC Wangen (Mi.) ist in der Tabelle ein paar Plätze nach oben geklettert. (Foto: Josef Kopf)
In der zweiten Hälfte drehten die Fußballer aus dem Allgäu auf. Lohn war ein deutlicher Auswärtssieg im Landesligaspiel in Riedlingen.
Autor: Giuseppe Torremante
Der FC Wangen hat sein Auswärtsspiel beim TSV Riedlingen mit 5:0 (1:0) gewonnen. Ausschlaggebend für den deutlichen Sieg der Allgäuer Landesligafußballer waren die Treffsicherheit in Hälfte zwei und die starke Physis der Spieler. Durch die drei Punkte ist Wangen ins vordere Drittel der Tabelle vorgestoßen.
Langweilige erste Halbzeit
Die erste Halbzeit lässt sich knapp zusammenfassen. Es war vor beiden Toren fast nichts los. Nach zehn Minuten bediente Yannick Huber seinen Kollegen David Wessle, Stefan Hermanutz ließ sich im Tor des TSV Riedlingen nicht überraschen. Die Gastgeber versuchten durch Dennis Altergot, Moritz Stöhr und Finn Scheit die Wangener Hintermannschaft zu pressen, es gelang aber selten. Als die Zuschauer fast wegnickten, schoss Luca Schneider das 1:0 (43.). Manuel Fauler konnte ein Zuspiel von Jannek Brüderlin in den Strafraum nicht kontrollieren, Schneider war hellwach, nahm Maß und traf.
Nach Wiederbeginn kam Tim Bucher für den Torschützen – mit der Hereinnahme des 21-Jährigen bewies FCW-Trainer Safet Hyseni ein goldenes Händchen. Es waren keine vier Minuten gespielt, da bediente Wessle, der den Ball gut behauptete, seinen Mitspieler und dieser traf zum viel umjubelten 2:0. Es sollte der Anfang einer starken Phase des FC Wangen sein. „Wir haben in der zweiten Halbzeit endlich unser Potenzial abgerufen, viele zweite Bälle geholt und auch das nötige Spielglück gehabt“, sagte Hyseni. „Über außen machten wir in Hälfte eins viel Alarm, ohne uns aber zu belohnen. Das 0:1 kam aus dem Nichts und zu einem ungünstigen Zeitpunkt“, meinte TSV-Spielertrainer Raphael Sontheimer.
Innerhalb von zehn Minuten machten die Gäste danach alles klar. Mit einem Traumfreistoß erhöhte Bucher auf 3:0 (58.). Huber, der ebenfalls in Hälfte zwei aufblühte, nahm einen Abpraller direkt und drin war das Ding (63.). Huber setzte sich nach klugem Passspiel über außen durch, spielte zu Bucher, der aus kurzer Distanz sein drittes Tor machte (68.). „Wir haben in vielen Aktionen nicht gut ausgesehen, waren immer hinter dem Ball, konnten die Räume nicht entscheidend zumachen. Acht Wochen trainieren wir das schon, doch in der Praxis klappt es nicht. Ich bin enttäuscht“, betonte Sontheimer. Seine Mannschaft hatte in Hälfte zwei nur eine Torchance. Einen Freistoß klärte Jonas Brüderlin mit dem Kopf zur Ecke.
„Wangen hat verdient gewonnen, auch wenn das Ergebnis etwas zu hoch war“, sagte Sontheimer. „Wir haben in den ersten 30 Minuten richtig schlecht Fußball gespielt. Mit dem Tor ging eine Tür auf und wir sind hindurchgegangen und waren in der zweiten Halbzeit deutlich wacher und spielfreudiger. Mund abwischen, es geht weiter“, betonte Hyseni.
Beim FC Wangen steht ein 18-Jähriger im Tor
Was den FC Wangen auszeichnete, war auch die gute Bank. Alle Spieler, die hereinkamen, fügten sich nahtlos ins Team ein. Dabei hatte der Samstag mit Hiobsbotschaften begonnen. Stammtorhüter Marcel Maier und Abwehrspieler Tim Huß waren erkältet, konnten nicht mitwirken. Hyseni musste die Mannschaft etwas umstellen. Der 18-jährige Björn Bühler vertrat Maier richtig gut. Er spielte zu null und gab immer wieder gute Kommandos, lobte seine Mitspieler und zeigte in einigen Situationen, dass er auch Fußball spielen kann.
„Wir haben vieles, was wir uns vorgenommen haben, gut umgesetzt“, lobte Hyseni. „Unsere Abwehrleistung war nicht gut. Viele Bälle wurden zu einfach hergeschenkt“, meinte Sontheimer. „Jeder Schuss des Gegners war ein Treffer. Das zermürbt eine Mannschaft auf Dauer“, betonte TSV-Co-Trainer Bernhard Schmid. Alle drei haben auf ihre Art recht.
Fußball-Landesliga IV, 4. Spieltag: TSV Riedlingen – FC Wangen 0:5 (0:1). – Tore: 0:1 Luca Schneider (43.), 0:2, 0:3 Tim Bucher (49., 58.), 0:4 Yannick Huber (63.), 0:5 Bucher (68.) -Schiedsrichter: Özgür Tan – FCW: Bühler, Biewer, Jonas Brüderlin, Huber (79. Vojnovic), Spöri, Wetzel (51. Willhalm), Jannek Brüderlin (75. Guillaume), Schneider (46. Bucher), Schumacher, Straub, Wessle (65. Oelmayer)