Willkommen beim FC Wangen

Eine Mannschaft mit zwei Gesichter ist am Samstag in Wangen zu Gast

Die Elf von Tobias Ullrich erwartet die beste Offensive der Fußball-Verbandsliga

Von Giuseppe Torremante

Wangen – Nach dem schwachen Auftritt beim VfL Sindelfingen (0:3) hat sich der FC Wangen – erstmals auf Rasen – gegen den Ehingen Süd am Samstag vieles vorgenommen. „Neues Spiel, neues Glück“, sagt FCW-Trainer Tobias Ullrich im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung. Allerdings kommt ein Gegner ins Allgäu-Stadion, der nicht nur zwei Gesichter hat, sondern über die beste Offensive der Liga (80 Tore) verfügt. Die Partie wurde auf Wunsch der Gäste auf 14 Uhr vorverlegt.

Wangens Trainer Tobias Ullrich hatte in dieser Woche viel Arbeit, um seine Spieler nach der unterirdischen ersten Halbzeit in Sindelfingen aufzurichten. „Wir müssen am Samstag wieder die Wangener Tugenden zeigen, um Zählbares mitzunehmen“, betont der Übungsleiter. Die wären: Leidenschaft, Emotionen, Kampfgeist, Spielwitz, Emotionalität und Engagement bis zum Schlusspfiff des Unparteiischen. Wieviel sie vom ihrem Vorhaben umsetzen können, hängt vom Gegner ab.

„Ehingen Süd ist eine der spielstärksten Mannschaften der Liga und für die Qualität im Team hat die Elf zu wenig Punkte“, meint Ullrich. 36 sind es, Wangen hat 22 zum Vergleich. Was er meint, sind die negativen Ergebnisse im alten, wie auch im neuen Jahr – viele nicht nachvollziehbar. Die eine Seite der Medaille: 6:0 in Geislingen, 6:2 gegen Berg, 5:1 gegen Wangen, 6:2 gegen Pfullingen, 6:0 gegen Calcio oder 9:1 in Ilshofen. Eine Mannschaft, die so viele Tore schießt, gehört unter den Top fünf der Liga. Wären da nicht die Ausrutscher gegen Mannschaften, die um den Klassenerhalt bangen müssen. Die andere Seite: 0:2 gegen Nagold, 2:3 gegen Sindelfingen, um zwei Ergebnisse zu nennen. Peinlich waren die Auftritte gegen den Tabellenletzten und Absteiger Rutesheim. Zwei Spiele, zwei Niederlagen. „Von den 16 Punkten hat die Mannschaft sechs gegen uns geholt. Unfassbar“, sagt Ehingens Trainer Michael Bochtler.

Was bedeuten diese Ergebnisse für den FC Wangen? Der samstägliche Gegner hat eine starke Offensive, die ihrem Namen alle Ehre macht. Die Angriffe werden oftmals so zielstrebig und mit einer unglaublichen Geschwindigkeit vorgetragen, dass selbst der ehemalige Olympiasieger und Weltmeister über 100 Meter, Usain Bolt (Jamaika, hält mit 9,58 Sekunden den Weltrekord), staunen würde. 57 Gegentore zeigen, dass sie in der Abwehr verwundbar sind. „Wir dürfen nicht in die Fallen hereintappen, müssen die schnellen Gegenstöße unterbinden oder erst gar nicht zulassen und dann selbst Nadelstiche setzen“, sagt Tobias Ullrich. Keine einfache Aufgabe, aber machbar.

Mittelfeldspieler und Antreiber Filip Sapina ist mit 19 Treffer der beste Torschütze der Mannschaft. Der wieder genesene Simon Dilger im Angriff hat bereits 15mal getroffen. „Diese beiden Spieler sind ein Teil unserer Schokoladenseite. Wir machen aber auch viel zu viele Fehler und kassieren Gegentore, die ärgerlich sind“, meint Michael Bochtler. Willkommen im Klub. Das ist für den FC Wangen eine gute Chance, die vielen Negativerlebnisse der vergangenen Wochen für zumindest einen Nachmittag vergessen zu machen. „Die Mannschaft arbeitet im Training gut. Sie belohnt sich aber im Spiel nicht. Das ist unser großes Problem“, meinte der Wangener Coach.

Die Ergebnisse der aktuellen Saison sprechen allerdings für die Gäste. 2:0 gewann die Mannschaft im wfv-Pokal in Wangen und im Heimspiel siegte das Team mit 5:1. Bereits nach sieben Minuten hieß es durch Filip Sapina und Jonas Dress 0:2 aus Sicht des FCW. Das heißt, Ehingen Süd wird von Beginn an Druck machen und versuchen mit ihren schnellen und technisch starken Offensivspielern das Ruder an sich zu reißen und früh eine Entscheidung zu erzwingen. „Darauf werden wir vorbereitet sein. Es gilt von Beginn an höchste Konzentration und Wachsamkeit“, betonte der Wangener Trainer.

Dies erwartet auch Ralf Hartmann, Vorstand Sport Aktive und Sprecher des FC Wangen von der Mannschaft. „Wir wollen uns mit Anstand von der Verbandsliga verabschieden. Dazu gehört eine engagierte Leistung über 90 Minuten und zwar in den restlichen Partien“, sagt er. Hartmann ist davon überzeugt, dass die Mannschaft genau weiß, was sie tun muss. In der vergangenen Saison siegte der FCW zu Hause gegen Ehingen mit 4:1. Warum sollte ein solches Ergebnis am Samstag nicht auch möglich. Das Motto des Grafen Zeppelins lautete: „Man muss nur wollen, dann wird es gelingen“. Der Tabellenletzte Rutesheim hat es vorgemacht, dass eine solch starke Mannschaft schlagbar ist. Warum sollte es dem FC Wangen nicht auch gelingen? Um 14 Uhr pfeift der Schiedsrichter Matthias Wituschek diese reizvolle Partie des 27. Spieltages im Allgäu-Stadion an.