FC Wangen

Eine Mannschaft mit vielen Gesichtern

Der FC Wangen erwartet in der Fußball-Verbandsliga den VfL Sindelfingen

Von Giuseppe Torremante

WANGEN -Keine leichte Aufgabe für den FC Wangen: Die Allgäuer erwarten in der Fußball-Verbandsliga am Samstag (14.30 Uhr, Kunstrasenplatz – Hinteres Ebnet bei der Realschule) einen Gegner mit vielen Gesichtern. Der VfL Sindelfingen hat genauso viele Punkte wie der FCW (24), steht aber aufgrund des besseren Torverhältnisses einen Platz vor Wangen. Die Qualität der Gäste? Sie sind eine Wundertüte. Sie spielen mal erfolgreich und dann wieder unerklärlich zahnlos.
Der VfL Sindelfingen ist in der laufenden Saison ein Buch mit sieben Siegeln. Die Mannschaft von Trainer Roberto Klug zeigt mehrere Gesichter. Von den 24 Punkten holte der VfL zu Hause nur zehn, auswärts 14. Also eine Mannschaft, die sich auf fremdem Terrain sehr wohlfühlt? Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten, denn zwischen dem elften und 14. Spieltag verlor der Tabellenzehnte zweimal und spielte zweimal unentschieden. Die eigentliche Nachricht war: Die Mannschaft erzielte in 360 Minuten kein einziges Tor. In den vergangenen drei Spielen waren es dann neun (1:0 gegen Türkspor, 5:1 gegen Rutesheim, 3:1 gegen Pfullingen). Mit den drei Siegen in Folge verließ Sindelfingen die Abstiegsplätze und steht im gesicherten Mittelfeld. Ein Team, das für jede Überraschung gut ist, positiv wie negativ.
Zwei Mittelfeldspieler sind die Antreiber des VfL: Jürgen Schechinger (drei Tore) und Endrit Syla (vier). Syla hat einen feinen Fuß und ist auch in den Dribblings sehr stark. Beide suchen entweder direkt den Abschluss oder ihre starken Stürmer Oliver Glotzmann (sechs Tore) und Sascha-Robert Häcker (fünf). Häcker hat aber seit dem 13. Spieltag Rückenprobleme, sein Einsatz ist fraglich. Für ihn spielte zuletzt Andre Simao. Über außen überzeugt auch der schnelle Alex Aleman-Solis. Er bedient immer wieder mustergültig seine Mitspieler. Ohne ihren starken Torhüter Alexander Bachmann hätte Sindelfingen den Ball wohl schon öfter aus dem Tor holen müssen. Ein weiterer Schlüsselspieler ist der erfahrene Alexander Wetsch (spielt seit zehn Jahren in Sindelfingen). Der Defensivspieler arbeitet sehr viel und macht auch nach vorne ordentlich Betrieb.
Trainer Robert Klug konnte in fast allen Spielen auf sein Stammpersonal zurückgreifen. Vielleicht schaffte der VfL auch deshalb diese gute Serie von drei Siegen zwischen dem 15. und 17. Spieltag. Der FC Wangen steht jedenfalls vor einer schweren Aufgabe. Zumal Abwehrchef Daniel Wellmann nach seiner Roten Karte gegen Türkspor Neu-Ulm (Notbremse) gesperrt ist. Für ihn rückt Erik Biedenkapp in die Verteidigung. Kaan Basar und Okan Housein werden wohl auf der Sechs spielen. Wer für Wellmann ins Team kommt, ist noch unsicher. „Wir haben uns durch die zwei Siege gegen starke Teams wie Holzhausen und Türkspor das nötige Selbstvertrauen zurückgeholt. Die Mannschaft muss gegen Sindelfingen nun Stehvermögen zeigen und weiter punkten“, sagt FCWTrainer Uwe Wegmann.
Bei der Betrachtung der Spiele des VfL ist Wegmann das schnelle Umschaltspiel aufgefallen. „Sindelfingen ist eine Mannschaft, die eher abwartet und auf Angriffspressing verzichtet. Bei Balleroberung geht es aber über die Schlüsselspieler schnell nach vorne“, meint Wangens Trainer. Das müssen seine Spieler erkennen und unterbinden. „Wir müssen von Beginn an zeigen, dass wir da sind und dem Gegner signalisieren, dass wir drei Punkte holen wollen.“ Dabei hofft Wegmann, dass sein bester Torschütze Okan Housein (elf Tore) auch gegen Sindelfingen trifft. Housein hat in den vergangenen drei Partien alle fünf Tore für den FCW erzielt. Der Wangener Trainer sieht die Partie am Samstag aber nicht losgelöst von den restlichen drei vor der Winterpause. Seine Mannschaft müsse so viele Punkte holen, dass der Abstand zu den Abstiegsplätzen anwächst. „Das sind nun die Spiele, bei denen sich alle reinknien müssen“, sagt Wegmann.
Bei Sindelfingens Auswärtsstärke steht der FC Wangen vor einer großen Herausforderung. Das sind aber die Spiele, die Okan Housein und seine Mitstreiter so lieben.