FC Wangen

Eine ganz schwierige Situation

Dem FC Wangen fehlt in der Fußball-Verbandsliga ein Erfolgserlebnis

Von Giuseppe Torremante

WANGEN – Nach der dritten Niederlage in Folge tritt der FC Wangen in der Fußball-Verbandsliga auf der Stelle. Die TSG Tübingen siegte im Nachholspiel am Mittwochabend mit 4:2 (1:1). „Wir machen viel richtig, aber auch einiges falsch“, sagte Wangens Trainer Uwe Wegmann. Er hofft, dass seine Mannschaft am Samstag gegen Fellbach (15.30 Uhr, Kunstrasenplatz an der Realschule) wieder in die Spur kommt. Bezeichnend für die Niederlage am Mittwochabend war das Auftreten des Gästespielers Luca Alfonzo. Der Abwehrspieler erlief sich, spielerisch leicht, die Bälle und erzielte acht Minuten vor dem Ende mit einem Traumfreistoß das 4:2. Auf der anderen Seite vergaben Kaan Basar und Alessandro Riedle beste Chancen zur Führung – Tübingen strotzt nach vier Siegen in Folge vor Selbstvertrauen, Wangen ist auf der Suche nach der Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. „Es waren Kleinigkeiten, die das Spiel entschieden haben. Uns ist es nicht gelungen, unsere guten Chancen zu verwerten“, meinte Basar.
Dabei hatte er seine zwei erstklassigen Möglichkeiten im Hinterkopf. Ein gut getretener Eckball von Basar erreichte Michael Schmid. Der Stürmer des FCW erzielte per Kopf das 1:1 (14.). Die Platzherren hatten die frühe Führung durch Luis Miguel Pereira Almeida (3.) ausgeglichen. Nach einem Freistoß bediente Wangens Abwehrchef Daniel Wellmann seinen Mitspieler Mateo Bukvic. Dieser rannte zur Außenlinie und passte zur Mitte. Der schwache Schuss von Kaan aus wenigen Metern war für Tübingens Torhüter Hafiz Kerim Aslan kein Problem. Elf Minuten später sah Riedle den freistehenden Basar, spielte den Ball millimetergenau über die Abwehr, doch Basar versuchte Aslan zu überspielen. Der Versuch misslang gründlich. Wie man es besser macht, zeigten die Gäste. Ballverlust an der Mittellinie durch den angeschlagenen Erik Biedenkapp, Balleroberung der TSG, schnelles Umschaltspiel und fertig war das 2:1. Tim Steinhilber bediente seinen Sturmkollegen Noah Dörre und drin war das Ding. „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie versucht alles, erarbeitet sich gute Chancen, belohnt sich aber nicht“, meinte Wegmann. „Das sind die Momente, in denen du fast verzweifelst“, sagte Basar.
Die zweite Hälfte war ein Spiegelbild der ersten, diesmal mit umgekehrten Vorzeichen. Der FC Wangen erwischte eine Blitzstart. Riedle stand allein vor Torhüter Aslan, doch sein Schuss wurde vom TSG-Torhüter zur Seite gelenkt. In der Folge eroberte Justin Schumacher den Ball, spielte ihn zu Daniel Wellmann, dieser scheiterte zunächst an Aslan, doch der Abpraller kam zu ihm zurück und mit dem Schienbein vollendete er zum 2:2 (47.). Wegmann brachte zwei Minuten später Okan Housein für den nicht rund laufenden Erik Biedenkapp. Das Spiel wurde nun ruppiger. Nickligkeiten und Diskussionen mit dem Schiedsrichter Max Angenendt häuften sich. Der FC Wangen forderte nach 55 Minuten die Rote Karte für ein hartes Einsteigen von Simeon Zahn gegen Riedle. Simeon bekam Gelb und wurde zehn Minuten später von TSG-Trainer Michael Frick ausgewechselt.
„Wir waren trotz der vielen Unterbrechungen im Spiel und hatten aber nicht das Glück des Tüchtigen“, sagte Wangens Abwehrspieler Florian Kohlhund. Erneut belohnte sich Wangen nicht für ein couragiertes Auftreten. Okan Housein traf mit einem Schuss nur den Pfosten (65.) und dann ging es schnell. Steinhilber sah den mitgelaufenen Dörre und dieser behielt vor Julian Hinkel die Nerven – 3:2 für Tübingen. „Wir sind in einer schwierigen Situation, müssen den Kopf oben behalten und beim nächsten Mal unsere Chancen besser verwerten“, meinte Okan Housein. Den 4:2-Endstand besorgte der starke Alfonzo mit einem Freistoß in den Winkel.
Am Samstag gegen Fellbach ist Wangens Kapitän Simon Wetzel wieder dabei. Fehlen wird weiterhin der erkrankte Jonas Müller. Ob Torhüter Marcel Maier wieder fit ist, ist ungewiss. Der SVF hat fünf Punkte mehr als Wangen. In der Rückrunde hat das Team viermal gewonnen, zweimal Unentschieden gespielt und zweimal verloren. Schmerzhaft war das 0:9 am 26. Februar bei Normannia Gmünd. Danach stabilisierte sich die Mannschaft von Trainer Ioannis Tsapakidis wieder. Am Samstag muss der FC Wangen gegen diese unberechenbare Mannschaft wieder alles reinwerfen, um sich zu belohnen.