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Die Tür ist endgültig zu: FC Wangen steigt in die Landesliga ab

Am vorletzten Spieltag der Fußball-Verbandsliga unterliegt der FCW Tübingen mit 0:2

Von Giuseppe Torremante

Wangen – Nun geht auch rein rechnerisch nichts mehr. Nach der 0:2-Niederlage im letzten Heimspiel der Fußball-Verbandsligasaison gegen Tübingen steht der FC Wangen als Absteiger in die Landesliga Staffel IV fest. Die Mannschaft des Trainerduos Trainer Tobias Ullrich/Jasmin Klaric vergab über 90 Minuten zu viele Chancen, um die Partie für sich zu entscheiden. Dabei war der Start vielversprechend. Die Hausherren mussten auf Erik Biedenkapp (verletzt) und Daniil Sergeev (krank) verzichten. Okan Housein war aufgrund seiner Roten Karte in der Partie bei Rutesheim gesperrt. Simon Wetzel saß zunächst auf der Bank.

Es waren kaum 60 Sekunden im Allgäu-Stadion gespielt, da vergab Stürmer David Stojak eine große Chance zur schnellen Führung. Luca Spöri, der erneut eine starke Leistung zeigte, spielte zum besser postierten David Stojak. Dieser scheiterte aus wenigen Metern am TSG-Torhüter Hafiz Kerim Aslan. Zuvor hatte sich FCW-Abwehrspieler Luis Metzen über außen durchgesetzt und zur Mitte geflankt. Nur mehrere Minuten später verballerte Spöri eine weitere Einschussmöglichkeit. Er traf den Ball nicht richtig. Nach diesem starken Beginn hielten die Gäste dagegen. Einen Fehlpass von Tolga Korkmaz nahm David Fridrich auf und zwang FCW-Torhüter Marcel Maier zu einer Parade.

Wangen erhöhte die Schlagzahl, traf aber das Tor nicht. Enes Demircan setzte sich durch, spielte zur Mitte, wo die TSG-Abwehrspieler Lars Bischof und Maximilian Steinmann klären wollten. David Stojak roch den Braten, ging dazwischen. Sein Schuss aus kurzer Distanz wurde von Aslan zur Ecke gelenkt. Dann folgte, was immer folgt, wenn eine Mannschaft die Chancen versemmelt. Nach einem Fehler in der Hintermannschaft erzielte Tim Steinhilber das 1:0 (36.). Noch vor der Halbzeit musste er verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Fast mit dem Pausenpfiff hätte Noah Dörre auf 2:0 erhöhen können. Sein Schuss ging knapp über das Tor. Fazit der ersten 45 Minuten: Wangen hatte genügend Möglichkeiten in Führung zu gehen. Mit der ersten Chance traf der Gegner. „Wir hatten heute das Spielglück und einen guten Torwart“, sagte TSG-Trainer Michael Frick.

Mit Elan kamen die Spieler des FC Wangen aus der Kabine. Sie wurden aber vom Gegner jäh gestoppt. Christoph Hollnberger wurde an der Mittellinie angespielt. Er nahm den Ball an und lief und lief und lief – und dann schoss er: 2:0 für Tübingen (47.). Die Mannschaft aus dem Allgäu brauchte einige Zeit, um sich von diesem Nackenschlag zu erholen. Tübingen stand in der Abwehr sicher, ließ wenig zu und hatte in einigen Situationen das Glück des Tüchtigen.

Dann betrieb der FC Wangen weiter Chancenwucher. David Stojak wurde durch Enes Demircan freigespielt. Er nahm den Ball an, lief auf den TSG-Torhüter zu, doch sein Schuss war zu schwach, um den Keeper zu überwinden. Symptomatisch war auch die gute Chance von Luca Spöri zehn Minuten vor dem Ende. Er setzte sich mit einem Dribbling durch und schob den Ball zur Mitte, wo der eingewechselte Simon Wetzel einschussbereit stand. Marius Thomas und Torhüter Hafiz Kerim Aslan retteten mit vereinten Kräften und feierten diese Aktion. Auch Simon Wetzel hatte eine gute Gelegenheit den Anschlusstreffer zu erzielen. Er nahm eine Flanke von Jan Gleinser auf und schoss sofort. Lars Bischof warf sich in den Ball und blockte ihn mit dem Körper ab.

„Wir hatten genügend Chancen, um das Spiel für uns zu entscheiden. Der Ball wollte nicht rein und das ist bitter. Tübingen war vor dem Tor sehr effektiv. Aus wenigen Chancen haben sie viel gemacht“, sagte FCW-Trainer Tobias Ullrich. „Die Partie gegen Tübingen war ein Spiegelbild der gesamten Saison. Wir hatten zwar viel Ballbesitz, aber spielten oft zu überhastet, sodass der Gegner immer wieder klären konnte“, meinte Tolga Korkmaz. Er wechselt zur neuen Saison zum FV Rot-Weiß Weiler (Spitzenreiter der Landesliga IV).

Der FC Wangen hat den Klassenerhalt nicht am Samstag verpasst. Die Leistungen waren über die gesamte Saison nicht konstant genug. Spiele, in denen die Mannschaft überlegen war, wurden verloren. Der Abstieg lässt sich in der Aussage des verletzten Abwehrchefs Daniel Wellmann zusammenfassen: „Wenn es uns nicht gelingt, Spiele gegen Gegner zu gewinnen, in denen wir besser sind, dann fehlt uns am Ende die Qualität die Liga zu halten.“ Das sagte er nach der 1:3-Niederlage gegen Nagold (11. März).

Vor dem Spiel verabschiedete FCW-Präsident Ralf Hartmann die Spieler Kann Basar (Ziel unbekannt), Tolga Korkmaz (FV RW Weiler) sowie Co-Trainer Jasmin Klaric und Torwarttrainer Adrian Freisinger.

FC Wangen – TSG Tübingen 0:2 Tore: 0:1 Tim Steinhilber (36.), 0:2 Christoph Hollnberger (47.) – Zuschauer: 150 – Schiedsrichter: Tobias Huthmacher – FC Wangen: Maier, Holzapfel, Gleinser, Basar, Spöri, Metzen, Korkmaz (55., Wetzel), Demircan, Pfeiffer (90+2 Jannek Brüderlin), Schumacher, Stojak (61., Leyla)