FC Wangen

Der FC Wangen will Revanche

Jan Gleinser (2. v. l.) will am Samstag gegen Reinstetten seine Chancen besser nutzen als im Hinspiel. (Foto: Josef Kopf)

Fußball-Landesligist FC Wangen hat in der Aufstiegsrunde nur einmal verloren, und zwar im November mit 1:2 in Reinstetten. Jetzt steht das Rückspiel an.

Autor: Giuseppe Torremante

Der Auftritt des FC Wangen Mitte November in Reinstetten war von der ersten bis zur letzten Minute indiskutabel, weil nicht nachvollziehbar. Nach drei Unentschieden in Folge erwarteten die Verantwortlichen der Allgäuer den nächsten Dreier. Daraus wurde nichts, weil Reinstetten mit einfachen Mitteln zwei Tore machte und wenig zuließ. „Es war keine gute Leistung von uns“, meint Trainer Joachim Baur. Das soll sich am Samstag (14 Uhr, Allgäu-Stadion in Wangen) ändern. Die Mannschaft des FC Wangen will die Möglichkeit beim Schopfe packen, zumindest den Relegationsplatz zu erreichen. Für dieses Ziel wäre ein weiteres Unentschieden aber Gift.

Überhaupt hat der Unentschieden-König der Aufstiegsrunde (8) in allen Spielen, in denen die Punkte geteilt wurden, gute Chancen vergeben, als Sieger den Platz zu verlassen. Beispiel gefällig? Beim Stand von 2:2, kurz vor dem Ende lief Jan Gleinser alleine auf den Torhüter Benjamin Enderle zu, wollte ihn überlobben, spielte den Ball aber genau in seine Hände. „Es fehlt uns die Passgenauigkeit im letzten Drittel und die Gier, den Ball ins Tor zu schießen“, betont Baur. Immer wieder treffen die Spieler die falschen Entscheidungen: Anstatt zu schießen, suchen sie den Nebenspieler, oder wenn sie den Ball abspielen sollten, dann wird geschossen. Die Bälle landen aber nicht im Netz, sondern gehen am Tor vorbei oder bleiben in der vielbeinigen Abwehr der Gegner stecken. Hier sind mehr Spielwitz und intelligente Lösungen gefragt.

Gegen Reinstetten wird beides wichtig sein, denn die Mannschaft von Trainer Florian Treske ist mit zwölf Punkten die beste Auswärtsmannschaft der Aufstiegsrunde. Der Auftakt ins neue Jahr verlief für den SVR verheißungsvoll. Drei Spiele, drei Siege – der mögliche Aufstieg in die Verbandsliga war zum Greifen nah. Eine Fata Morgana? Nein, kein optischer Effekt, der die Sinne verwirrt. Vor allem das 1:0 beim aktuellen Tabellenzweiten SSG Ulm 99 zeigte, welche Qualität in der Mannschaft steckt.

Es folgten aber drei Niederlagen in Folge und die Elf landete auf dem Boden der Tatsachen. In der Tabelle belegt der SV Reinstetten nach dem 3:2-Heimerfolg gegen Heimenkirch mit 18 Punkten den fünften Platz, einen Zähler vor dem FC Wangen. Die Mannschaft von Florian Treske verliert oder gewinnt. Unentschieden ist nicht ihr Ding.

„Wir müssen am Samstag bis zum Schluss alles geben, über uns hinauswachsen und dann bin ich davon überzeugt, dass wir drei Punkte holen“, betont Baur. Aber aufgepasst auf die Spielweise der Gäste. Im Hinspiel agierte das Team mit einer Fünfer-Kette, die bei Ballgewinn eine Dreier-Kette wurde, weil die Außenspieler mächtig Dampf machten, hinter die Kette des FCW kamen und zweimal trafen. Karl Hampp ist so ein Spieler, der über 90 Minuten marschiert, technisch stark ist, aber auch sehr schnell. Er bereitete im Hinspiel das 2:0 durch Isaak Athanasiadis vor (20.). Beim 3:2-Erfolg über Heimenkirch spielte die Elf von Florian Treske aber ein 4-3-2-1-System, also mit einer Vierer-Kette. Anfällig war sie, als die Gäste in Hälfte zwei die Abwehr hoch anliefen.

Diese Taktik ist aber nicht in Stein gemeißelt. Das macht die Mannschaft so unberechenbar. Eine weitere positive Eigenschaft ist, dass die Spieler erst aufhören zu rennen und zu kämpfen, wenn der Unparteiische abpfeift. Egal, wie das Ergebnis lautet, Reinstetten lässt sich nicht gehen. „Wir müssen nach uns schauen, unser Spiel durchbringen und vor allem keine Räume anbieten, die sie dann ausnutzen könnten. Von Beginn an hellwach muss unsere Marschrichtung heißen und vor allem nichts zulassen“, sagt Baur.

Der FC Wangen hat in der Aufstiegsrunde noch vier Spiele. Zwölf Punkte kann die Mannschaft noch maximal holen. Das Ziel der Allgäuer muss es sein, jedes Spiel zu gewinnen. Nur so hat man noch die theoretische Chance auf Platz eins oder zwei.