FC Wangen

Marcel Maier wächst über sich hinaus

Hier schafft es Friedrichshafens Flügelflitzer Mulai Danfa Fati (hinten) den Wangener Schlussmann Marcel Maier zu überwinden. Trotz großer Torchancen sollte es allerdings das einzige Mal bleiben. (Foto: Alexander Hoth)

Der Torhüter des FC Wangen sicherte seinem Team mit einem Sahnetag einen Punkt in Friedrichshafen. Unter anderem parierte er einen Elfmeter.

Autor: Giuseppe Torremante

Im Spitzenspiel der Fußball-Landesliga zwischen dem VfB Friedrichshafen und dem FC Wangen hat es keinen Sieger gegeben. Mulai Danfa Fati traf für die Gastgeber nach sieben Minuten, Okan Housein sorgte für den Ausgleich (82.). Danfa Fati scheiterte drei Minuten vor dem Ende per Handelfmeter am starken FCW-Torwart Marcel Maier.

350 Zuschauer wollten am lauen Samstag das Spitzenspiel zwischen dem VfB Friedrichshafen und dem FC Wangen sehen. Darunter waren etwa 40 Schiedsrichter aus der Region, die sich in Wangen (Haus Waltersbühl) zum Austausch trafen. Sie sollten ein Spiel erleben, dass bis zum Schluss spannend war und bei dem beide Mannschaften beste Chancen vergaben. Und: Die Unparteiischen machten sich eifrig Notizen.

Der FC Wangen war in den Anfangsminuten etwas strukturierter, doch den ersten Nadelstich setzten die Gastgeber. Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, Patrick Berlet passte auf Danfa Fati und dieser Maier mit einem platzierten Schuss keine Chance (7.). Es ging zu schnell für die FCW-Abwehr, der VfB war hellwach und wartete auf weitere Fehler der Gäste, um wie ein ICE eine hohe Geschwindigkeit aufzunehmen. Justin Schumacher rettete gleich zweimal in höchster Not. Die einzige Chance der Gäste vergab Elias Willhalm.

Es waren die schnellen Umschaltsituationen, die dem FC Wangen richtig weh taten. Allerdings vergab Friedrichshafen einen möglichen zweiten Treffer. „Wir haben die erste Halbzeit deutlich dominiert und müssen mindestens noch ein Tor machen, dann wäre es für den FC Wangen schwer geworden, zurückzukommen“, sagte VfB-Trainer Michael Steinmaßl. „Die Energie hat uns in Hälfte eins gefehlt. Nach dem Wechsel waren wir deutlich aktiver und auch die spielbestimmende Mannschaft. Unterm Strich war das 1:1 zu wenig“, meinte Joachim Baur, Trainer des FC Wangen.

Zur Pause wechselte Baur dreimal aus: Luca Spöri, Luis Benedikt Leupold und der 18-jährige Finn Bolkart kamen, Max Biewer, David Wessle und Willhalm verließen den Platz. Es wurde ein wilder Ritt – allerdings auf beiden Seiten. Gleich nach Wiederbeginn bediente Dennis Blaser Sturmkollege Patrick Berlet, doch der Schuss ging am Tor vorbei.  Dann fasste sich Jonas Brüderlin, der einen mächtigen Schuss hat, ein Herz. Sein Schuss aus gut 20 Metern klatschte an die Latte (54.). Bolkart vergab kurze Zeit später den möglichen Ausgleich. Aus aussichtsreicher Position zielte er etwas zu hoch.

Es war Musik drin, in der Endphase der Partie stand nun immer mehr Marcel Maier im Mittelpunkt. Der Torhüter des FC Wangen wurde für die VfB-Spieler zu einer unüberwindbaren Wand. Die Bälle prallten an ihm ab, Maier vereitelte beste Chancen. Zweimal scheiterte Eugen Strom an ihm, wieder nach einem Ballverlust der Gäste und einem schnellen Vorstoß des VfB.

Danach wurde es etwas hektisch. Einen Kopfball von Jan Gleinser in den Strafraum beförderte Okan Housein, ebenfalls per Kopf, ins Tor zum Ausgleich. Wilde Proteste des VfB wegen einer angeblichen Abseitsstellung des Torschützen. Schiedsrichterassistent Ismail Halici zeigte mit dem Finger an, dass ein VfB-Spieler das Abseits aufhob. Die vielen Schiedsrichter im Stadion waren sich einig: Es war Eugen Strom. In den letzten Minuten der Partie hatte Friedrichshafen mehrere Chancen auf das 2:1. Erneut parierte Maier einen Schuss, doch der Ball sprang unglücklich an die Hand des eingewechselten Simon Straub – Handelfmeter für den VfB (87.). Mulai Danfa Fati trat an, schoss den Ball in die Mitte, Maier rettete mit einem Fuß.

Danach hatte Joshua Merz zweimal das Nachsehen gegen den Torhüter des FC Wangen, genauso wie der eingewechselte Massimo Caltabiano. Für den FC Wangen vergab der ebenfalls eingewechselte Elias Hatt den möglichen Siegtreffer. Der Ball ging am Tor vorbei. „So sind die Stürmer. Manchmal treffen sie, manchmal eben nicht“, sagte Steinmaßl mit einem Augenzwinkern. „Wir hatten in den ersten 45 Minuten viel Zugriff. Nach Wiederbeginn haben wir ihn verloren. Uns ist es aber gelungen, in der Tabelle Wangen auf Distanz zu halten“, meinte er. Friedrichshafen führt die Aufstiegsrunde weiter an, Wangen rangiert sechs Punkte dahinter auf Platz sechs.

„Die letzten Prozente oder auch Meter vor dem Tor haben uns gefehlt. Als wir unser Spiel aufgezogen haben, wurde es besser“, meinte Jonas Brüderlin. Warum nicht von Beginn so? „Keine Ahnung, warum wir erst mit langen Bällen gespielt haben und in der zweiten Hälfte unser Kombinationsspiel gezeigt haben“, betonte Brüderlin. Ahnung hin, Ahnung her, zumindest die Zuschauer kamen auf ihre Kosten.

Fußball-Landesliga IV, Aufstiegsrunde, 13. Spieltag: VfB Friedrichshafen – FC Wangen 1:1 (1:0). – Tore: 1:0 Mulai Danfa Fati (7.), 1:1 Okan Housein (82.) – Besonderes Vorkommnis: FCW-Torwart Marcel Maier hält Handelfmeter von Mulai Danfa Fati (87.) – Schiedsrichter Felix Ofner – Zuschauer: 350 – VfB: Benz, Staudacher, Segelbacher, Danfa Fati, Strom (88. Booch), Berlet (61. Merz), Weissenbacher, Pfluger, Blaser (82. Caltabiano), Emirhan (72. Homburger), Musso – FCW: Maier, Biewer (46. Spöri), Gleinser (88. Hatt), Jonas Brüderlin (80. Straub), Wetzel, Willhalm (46. Bolkart), Hartmann, Housein, Maucher, Schumacher, Wessle (46. Leupold).