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Der FC Wangen verspielt ein besseres Ergebnis

In der Fußball-Verbandsliga unterliegen die Allgäuer in Tübingen mit 1:2

Von Giuseppe Torremante

Wangen – Nach zwei Siegen in Folge und zwei Spielen ohne Gegentor hat der FC Wangen in der Fußball-Verbandsliga bei der TSG Tübingen mit 1:2 verloren. Dabei sah es lange Zeit zumindest nach einem Punktgewinn aus. Der eingewechselte Daniel Wellmann erzielte per Kopf das 1:0 (55.). Die beiden Tübinger Spieler Noah Dörre (68.) und Tim Steinhilber (80.) sorgten, ebenfalls per Kopf, für Partystimmung in der Uni-Stadt. Es war das Ende der Leiden für die TSG (fünf Niederlagen in Folge). Bei den Gästen war der Frust deutlich sichtbar. Der FC Wangen verspielte ein besseres Ergebnis.

Candy Decker, Trainer des FC Wangen, suchte nach dem Schlusspfiff der Unparteiischen Silke Fritz die Schuld nicht woanders. „Es war eine verdiente Niederlage. Wir haben zu wenig für das Spiel getan und wieder zu viele Zweikämpfe im Mittelfeld verloren. Zwei Ballverluste mussten wir teuer bezahlen“, sagte Decker und meinte damit die beiden Gegentore. Es ehrt den Trainer der Gäste, dass er nach dem Abpfiff sachlich bleibt. Trotzdem ärgerte er sich über einen nicht gegebenen Elfmeter nach der 1:0-Führung durch Daniel Wellmann (Freistoß Simon Wetzel). Nach einem Konter hatte der Tübinger Maximilian Steinmann den Wangener Stürmer David Stojak klar zu Fall gebracht. Die Gäste hatten die Chancen auf das 2:0. Das wäre wohl die Entscheidung gewesen.

„Es war ein Elfmeter. Aber dann hätte die Schiedsrichterin auch einen für uns pfeifen müssen. Wir waren über 90 Minuten die aktivere Mannschaft und haben verdient gewonnen“, betonte der Tübinger Trainer Michael Frick. In Hälfte eins kam Pirmin Glück durch einen Schubser von Jan Gleinser zu Fall. „Ich habe meinen Körper eingesetzt und ihn leicht behindert. Das muss man nicht pfeifen. Das Foul an David schon eher“, meinte Jan Gleinser.

Zurück zum Spiel: Der FC Wangen zeigte eine schwache Leistung. Von Beginn an drückte die TSG Tübingen aufs Tempo und setzte die Abwehr der Gäste mächtig unter Druck. Die Gäste verteidigten mit Glück und Geschick. Fast wäre den Platzherren auf dem Kunstrasenplatz die Führung gelungen. Tim Steinhilber per Kopf und Maximilian Steinmann im Nachschuss scheiterten aber am gut haltenden Kai Mähr (25.). Nur sechs Minuten später hielt Mähr einen Schuss von Noah Dörre. Es dauerte bis zur 40. Minute ehe der FC Wangen aufs Tor der TSG schoss. Simon Wetzel und später Kaan Basar versuchten ihr Glück, ohne Erfolg. Der erste Schuss ging weit drüber, der zweite war eine leichte Beute des TSG-Torhüters Hafiz Kerim Aslan.

Nach Wiederbeginn brachte Candy Decker Daniel Wellmann für Luca Spöri. Der Abwehrchef spielte aber fortan als Stürmer. Zehn Minuten nach dem Wechsel hatte sich diese Maßnahme gelohnt. Einen Freistoß von Simon Wetzel köpfte Wellmann unhaltbar in die Maschen. Was für eine Quote. Erste richtige Chance und gleich ein Tor. Mehrere Minuten später folget dann die Elfmeterszene. Die Unparteiische Silke Fritz lag in ihrer Einschätzung falsch. Steinmann hatte Stojak von den Beinen geholt. Aber es lag nicht an ihr, dass der FC Wangen mit einer knappen Führung im Rücken das Spiel nicht kontrollieren konnte und weiterhin zu viele Fehler machte.

Anstatt aggressiv auf den Ball zu gehen, ließen die Spieler von Candy Decker zu viel zu. Angetrieben vom Kapitän Simeon Zahn und vom rechten Abwehrspieler Marius Thomas näherte sich die TSG immer wieder gefährlich dem FC-Tor. Pirmin Glück eroberte sich den Ball passte zu Thomas, der mit einer starken Flanke Noah Dörre bediente. Der Kopfball war so platziert, dass Mäher chancenlos war (68.). Auch danach wirkten die Aktionen der Gäste fahrig. Ruhiger und entschlossener spielte die TSG. Zehn Minuten vor dem Ende fiel die Entscheidung. Diesmal flankte Glück direkt ins Zentrum, wo Tim Steinhilber per Kopf erfolgreich war.

In den letzten zehn Minuten rannte der FC Wangen an. Alleine es fehlten die Chancen zum Ausgleich. Eine hatte der FCW aber doch noch. Der eingewechselte Daniil Sergeev wurde beim Versuch aus kurzer Distanz ins Tor zu schießen von Simeon Zahn geblockt (85.). „Wir haben heute ziemlich viel vermissen lassen. Der enge Kunstrasen kam den Tübingern zugute. Ich denke, wir können besser spielen. Deshalb tut die Niederlage besonders weh“, betonte Kapitän Simon Wetzel.

Was bleibt als Fazit? Der FC Wangen hat nach einer kleinen Serie von sieben Punkten wieder eine Niederlage hinnehmen müssen. Die Elf sollte in den kommenden drei Spielen vor der Winterpause von Beginn an mutig und aggressiv auftreten, um Zählbares mitzunehmen. Die Gegner heißen Essingen, Geislingen und Fellbach. Sechs Punkte wären eine gute Ausbeute, um nicht auf den Abstiegsplätzen zu überwintern.

TSG Tübingen – FC Wangen 2:1

Tore: 0:1 Daniel Wellmann (55.), 1:1 Noah Dörre (68.), 2:1 Tim Steinhilber (80.) – Schiedsrichterin Silke Fritz – Zuschauer: 100 – FC Wangen: Mähr, Holzapfel, Gleinser (85., Sergeev), Basar, Spöri (46., Wellmann), Wetzel (80., Biedenkapp), Metzen, Korkmaz (85., Jonas Brüderlin), Pfeiffer, Schumacher, Stojak