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Der FC Wangen muss in die Abstiegsrelegation

Fußball-Verbandsligist verspielt gegen den VfL Pfullingen einen 4:0-Vorsprung

Von Giuseppe Torremante

WANGEN -Der FC Wangen hatte den Klassenerhalt in der Fußball-Verbandsliga bereits vor Augen. Nach einer überragenden ersten Hälfte gegen den VfL Pfullingen stand es am Samstagnachmittag schon 4:0 – doch am Ende reichte es nur zu einem Punkt. In der Nachspielzeit glichen die Pfullingen aus und sorgten für Frust und Fassungslosigkeit auf Wangener Seite. Nun muss der FCW in die Relegation. Dass die Wangener nicht auch noch gleich abgestiegen sind, verdankten sie dem VfB Friedrichshafen, der den direkten Konkurrenten Türk Spor Neu-Ulm besiegte. „Wenn das fünfte Tor fällt, dann ist es vorbei, aber es fiel nicht“, sagte Trainer Uwe Wegmann.
Der Nachmittag hatte für Wangen richtig gut begonnen. Bereits nach vier Minuten verwertete Okan Housein ein Zuspiel von Michael Schmid zum 1:0. Zwischen der 16. und 21. Minuten wirbelten die Gastgeber und spielten die Gäste fast schon schwindelig. Housein erhöhte auf 2:0. Nach einem Eckball von Simon Wetzel köpfte Tolga Korkmaz den Ball aus kurzer Distanz zum 3:0 ins Tor (21.). 60 Sekunden später traf Housein erneut – 4:0 für den FCW nach 22 Minuten. Was für ein Auftakt! Pfullingen hatte nichts entgegenzusetzen. Die Gäste hatten nur eine einzige Offensivaktion bis zur Pause. Trainer Daniel Güney wechselte mehrfach.
In der zweiten Hälfte kippte die Partei komplett. Auftakt für die Pfullinger Aufholjagd war ein Patzer von Wangens Torwart Marcel Maier, der einen Pass auf außen zu kurz spielte. Gästespieler Matthias Dünkel ging dazwischen und traf zum 1:4. Es folgte eine Kettenreaktion. „Was danach passierte, kann ich mir nicht erklären“, sagte Wegmann. Nur 60 Sekunden später verkürzte Maximilian Herberth auf 2:4. Er bestrafte einen Ballverlust der Heimmannschaft im Mittelfeld. Weitere drei Minuten später verwandelte Sven Packert einen an Dünkel verschuldeten Foulelfmeter. „Es waren Horrorminuten. Der Doppelschlag innerhalb von nicht einmal einer Minute hat uns dann völlig aus dem Konzept gebracht“, meinte FCW-Kapitän Simon Wetzel. Anschließend vergab Wangen ein paar gute Möglichkeiten auf das 5:3 – Housein traf nur den Pfosten, Mateo Bukvic scheiterte am Gästetorwart.
Es kam am Ende noch schlimmer für den FC Wangen. In der Nachspielzeit verlor das Team den Ball, die Gäste aus Pfullingen kombinierten sich schnell nach vorne. Diesmal hatte Maier Pech. Dünkel schnappte sich das Leder, schoss den Ball unter die Latte, wo er nach unten auf den Rücken des Torhüters fiel und dann über die Linie rollte – 4:4. Der FC Wangen gab den sicher geglaubten Klassenerhalt völlig unnötig aus der Hand.
„Wenn eine Mannschaft so eine schlechte zweite Halbzeit spielt, dann muss sie am Ende dankbar sein, dass sie noch ein Bonusspiel bekommt“, betonte Housein. „Wir haben nach Wiederbeginn die Partie zu leichtgenommen, waren in den Zweikämpfen nicht mehr so präsent“, sagte Kaan Basar. „Die erreichten 47 Punkte reichen nur für das Bonusspiel. „Wenn wir ehrlich sind, dann war auch diese Partie ein Spiegelbild der ganzen Saison. Wir machen viel richtig, aber auch vieles falsch. Vor allem belohnen wir uns nicht“, sagte der Sportliche Leiter Günter Gollinger.
Der FC Wangen muss in 14 Tagen erneut antreten, gegen den Sieger des besten Zweiten der vier Landesligen. Es ist die letzte Chance, um die Klasse zu halten.