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Der FC Wangen kommt etwas vom Weg ab

In der Fußball-Landesliga unterliegen die Allgäuer in Straßberg mit 2:3

Von Giuseppe Torremante

Wangen – Eines vorneweg: Der FC Wangen hat innerhalb von einer Woche seine Ambitionen unter den ersten drei Mannschaften der Fußball-Landesliga vorerst leichtfertig verspielt. Nach dem 1:1 gegen Aufsteiger Harthausen/Scher zu Hause unterlag die Mannschaft von Daniel Wellmann am Samstag in Straßberg mit 2:3. Das bittere daran ist, dass der Verbandsligaabsteiger in beiden Partien die deutlich bessere Elf war.

Um in der Fußball-Landesliga drei Punkte zu holen, muss eine Mannschaft der Spielweise des Gegners entgegentreten. Das heißt: Den Kampf annehmen, ruhig die Angriffe vortragen und sich nicht von den Nebengeräuschen beeinflussen lassen. In Straßberg war es die hitzige Stimmung auf den Rängen. Minutenlang wurde jede Entscheidung der Unparteiischen – wenn sie nicht zugunsten der eigenen Mannschaft war – lautstark kritisiert. „Wir haben uns selbst aus dem Konzept gebracht“, sagte FCW-Trainer Daniel Wellmann.

Dabei spielte der FC Wangen gute erste 20 Minuten, hatte den Gegner im Griff und ging durch Oktay Leyla mit 1:0 (11.) in Führung. „Gegen Mannschaften wie Wangen, muss man als unterlegenes Team an die eigenen Grenzen gehen, um etwas zu holen“, meinte TSV-Trainer Stefan Bach. Seine Mannschaft setzte danach die Gäste mit einem aggressiven Pressing unter Druck und der FCW war, wie schon gegen Ochsenhausen, beeindruckt. „Wenn uns mehrere Spieler anlaufen, dann gibt es dahinter Räume. Leider haben wir sie in dieser Phase nicht genutzt“, betonte Wellmann.

 Ein Doppelschlag vor der Pause durch Sven Heckendorf (20.) und Pietro Fiorenza (36.) war der Lohn für den enormen Aufwand, den der Gastgeber betrieb. Dabei hatte der FC Wangen, wie schon in der Vergangenheit, durchaus seine Chancen auszugleichen. Der emsige Luca Spöri bediente Okan Housein, doch sein Schuss ging in aussichtsreicher Position über das Tor. Es war nicht die einzige gute Gelegenheit, die die Gäste ausließen.

Acht Minuten nach der Pause folgte der nächste Schlag in die Magengrube der Allgäuer. Nach einer verpassten Chance des FC Wangen konterte der TSV Straßberg geschickt und der spielstarke Elias Götz ließ Benjamin Pelz im FCW-Tor keine Chance. Weitere acht Minuten später hatte Okan Housein das 2:3 auf dem Fuß. Er stand nach einem langen Ball von Erik Biedenkapp auf einmal alleine vor TSV-Torhüter Christopher Kleiner. Housein zögerte zu lange und gemeinsam verhinderte der Gastgeber das 2:3. Das Anschlusstor kam zwölf Minuten vor dem Ende durch Elias Willhalm (Vorlage Oktay Leyla). Der eingewechselte Stürmer hatte das 3:3 auf dem Kopf (89.). Einen Eckball von Oktay Leyla leitete er weiter, doch der Ball ging an den Außenpfosten und ins Aus.

Kurz vor dem Ende gab es noch eine unschöne Szene aller Beteiligten. Oktay Leyla setzte zu einem Solo im Strafraum an, wurde von einem Gegenspieler geschubst und fiel mit dem Ellenbogen auf den Ball. Von außen schrien fast alle Zuschauer im Chor „Hand“ und der Unparteiische pfiff, sehr zur Freude des TSV-Anhangs. Eine unglückliche Entscheidung, denn Leyla hatte das mögliche 3:3 auf dem Fuß. Der Torschütze zum 1:0 beschwerte sich beim Schiedsrichter Dominik Hillmann so lautstark, dass er die Gelb-Rote Karte erhielt (90+4). Dann war Schluss und das laute Geschrei von den Rängen hörte auf. Was für eine Wohltat für die Ohren.

„Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Der einfache Fußball wäre die richtige Marschroute gewesen. Das, was wir zeigten, war zu kompliziert. Das müssen wir in Zukunft besser machen“, sagte Simon Wetzel. „Es hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die Elf, die den größeren Willen hatte“, meinte TSV-Torhüter Christopher Kleiner. „Wir haben erneut nicht geschafft unsere spielerische Überlegenheit für uns auszunutzen. Das ist bitter“, meinte Wellmann. Bitter ist auch, dass die beiden Zwillinge Leon und Konstantin Pfeiffer dem FC Wangen nicht mehr zur Verfügung stehen (Studium). Fazit einer hitzigen Partie mit vielen Unterbrechungen: Der FC Wangen hat in einigen Szenen seine Klasse gezeigt, aber sich nicht belohnt. Die Mannschaft ist etwas vom Weg abgekommen. In den nächsten Partien vor der Winterpause haben die Verantwortlichen viel Arbeit vor sich, denn die Gegner sind gegen den FCW allesamt hoch motiviert.

TSV Straßberg – FC Wangen 3:2

0:1 Oktay Leyla (11.), 1:1 Sven Heckendorf (20.), 2:1 Pietro Fiorenza (36.), 3:1 Elias Göz (53.), 3:2 Elias Willhalm (79.) – Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für den Wangener Oktay Leyla wegen Proteste – Schiedsrichter: Dominik Hillmann – FC Wangen: Pelz, Leupold (46., Willhalm), Biewer, Spöri (59., Gleinser), Wetzel, Hartmann, Housein, Schumacher, Leyla, Biedenkapp, Straub (73., Jonas Brüderlin)