Der FC Wangen ist in der Fußball-Verbandsliga am Scheideweg
Mannschaft von Candy Decker spielt am Samstag in Dorfmerkingen
Von Giuseppe Torremante
Wangen – Geht es wieder nach oben oder weiter nach unten? Eine berechtigte Frage, wenn man die Tabelle der Fußball-Verbandsliga genau betrachtet. Zehn Punkte hat der FC Wangen bislang geholt und steht auf dem neunten Tabellenplatz. Allerdings haben vier weitere Mannschaften ebenfalls zehn Zähler auf der Habenseite. Der nächste Gegner Dorfmerkingen (Samstag, 14 Uhr, Röser-Arena) hat nur einen Punkt weniger als der FCW und belegt momentan den ersten Abstiegsplatz. So eng geht es her.
Die Situation für den FC Wangen ist aktuell zwar nicht bedrohlich, aber nicht ganz ungefährlich. Durch die bittere 0:4-Niederlage am vergangenen Samstag zu Hause gegen Hofherrnweiler-Unterrombach ist die Mannschaft im Zugzwang. Eine weitere Niederlage würde wohl den Absturz auf einen Abstiegsplatz mit sich bringen. Das will keiner. Deshalb muss die Mannschaft von Candy Decker beim Oberliga-Absteiger punkten, möglichst dreifach. Das ist nicht unmöglich, denn die Elf aus dem Allgäu hat bislang in drei Auswärtsspielen sieben Punkte geholt.
Es gibt noch einen Grund, warum der FC Wangen in Dorfmerkingen bestehen könnte. Der TSV Berg spielt immer gegen den Gegner, der eine Woche später auf den FC Wangen trifft. Berg gewann gegen Fellbach mit 2:1 und gegen Normannia Gmünd mit 1:0. Der FCW verlor gegen beide Mannschaften (0:2, 1:2). Die Elf von Trainer Oliver Ofentausek unterlag gegen Pfullingen mit 0:5, der FC Wangen siegte mit 2:0. Nun setzte sich Dorfmerkingen gegen Berg mit 4:2 durch. Ein gutes Omen für die Partie am Samstag?
Die Theorie ist schön, die Praxis sieht ganz anders aus. Jedes Spiel in der Verbandsliga verläuft anders. Das musste Dorfmerkingen schmerzlich erfahren. Zu Beginn gab es einen holprigen Start mit einem Sieg aber vier Niederlagen. In den vergangenen beiden Spielen schoss das Team des ehemaligen Profis Helmut Dietterle neun Tore und besiegte Fellbach mit 5:1 und Berg mit 4:2. Zwei Siege, die der Mannschaft neues Selbstvertrauen gegeben haben. Der FC Wangen befindet sich dagegen am Scheideweg.
Die Analyse der Niederlage gegen Hofherrnweiler-Unterrombach hat gezeigt, wo der Schuh drückt. „Unser Anlaufverhalten hat nicht funktioniert. Wir sind immer hinterhergelaufen, waren einen Schritt zu spät“, sagt Offensivspieler Jan Gleinser. Gegen Dorfmerkingen will die Mannschaft anders auftreten. „Von Beginn an müssen wir Druck ausüben und ihr Spiel unterbinden. Die Niederlagen im Pokal (0:2 gegen Ehingen Süd) und gegen Hofherrnweiler-Unterrombach (0:4) waren zwei Dämpfer. Wir müssen sie abhaken und nach vorne schauen“, betont Gleinser.
Candy Decker hat mit der Mannschaft diese Woche sehr intensiv trainiert. In der Aufarbeitung der Fehlerquellen seien alle sachlich geblieben. „Nach dem 0:1 haben wir zu sehr gehadert. Da müssen wir uns ein dickes Fell zulegen und dagegen steuern. Ich erwarte, dass meine Mannschaft am Samstag mit breiter Brust auftritt“, betont der FCW-Trainer.
Okan Housein hat wieder voll mittrainiert und Luis Metzen steht nach seinem Urlaub ebenfalls wieder zur Verfügung. Kai Herrmann fällt dagegen verletzungsbedingt weiter aus.
Auf einen Spieler muss der FC Wangen besonders aufpassen. Marc Gallego hat bislang in fünf Spielen vier Tore geschossen. Der 37-Jährige war bei höheklassigen Mannschaften unter Vertrag (2. Bundesliga, Dritte Liga und Regionalliga). Er kennt also das Fußballgeschäft und wie man einen Gegner in die Knie zwingen kann. Gegen Berg schoss er das 1:0 und das 4:2. In der Partie gegen Fellbach verwandelte er einen Foulelfmeter zum 3:1. Der FC Wangen ist gewarnt.