Den Motor wieder zum Laufen bringen
Der FC Wangen tritt in der Fußball-Landesliga am Samstag beim heimstarken FC Mengen an
Von Giuseppe Torremante
Wangen – Die Fußballer des FC Wangen stecken ergebnistechnisch in einer kleinen Krise. Aus den vergangenen drei Spielen gegen Harthausen/Scher, Straßberg und Sulmetingen holte die Mannschaft von Interimstrainer Daniel Wellmann nur zwei Punkte. Gegen dieselben Gegner machte es der FC Mengen deutlich besser. Das Team von Trainer Mario Slawig hatte nach den Partien sieben Zähler mehr auf der Habenseite. Beide Mannschaften treffen am Samstag (14.30 Uhr) in Mengen aufeinander.
Der Motor des FC Wangen ist in den vergangenen drei Partien der Fußball-Landesliga ins stocken geraten. Vor dem Tor des Gegners herrscht Flaute, um es mit der Sprache der Segler zu erklären. Es ist aber nicht nur die mangelnde Chancenauswertung, die völlig unbefriedigend ist, sondern auch die Tatsache, dass die bessere Mannschaft in allen drei Spielen nicht das Punktemaximum (neun) holt. Die beiden Trainer Daniel Wellmann und Jonas Kraft stehen nach dem Abpfiff immer wieder kopfschüttelnd an der Außenlinie und sehen wie Menschen aus, die sich wie einem falschen Film fühlen. „Jeder Spieler ist im Training zwei Klassen besser. Wenn es dann gilt, die Ernte einzufahren, dann stehen wir uns selbst im Wege“, sagt Jonas Kraft, Co-Trainer des FC Wangen.
Das sieht auch Kapitän Simon Wetzel so, der aufgrund einer Roten Karte in der Partie gegen Sulmetingen zum Zuschauer verdammt ist: „Wir haben die Realität in der Landesliga noch immer nicht verinnerlicht. Es ist im Vergleich zur Verbandsliga eine andere Fußballwelt. Wir müssen endlich lernen einen einfachen Fußball zu spielen, manchmal das Spielgerät einfach wegdreschen, wenn es brenzlig wird“, betont er. Das Tempo sei nicht hoch, es fehle an der Dynamik, die die Mannschaft immer auszeichnete. Der Weg und die Arbeit mit Daniel Wellmann sei richtig und gut, es gelte nun die Trainingsleistungen im Spiel umzusetzen.
Vier Punktspiele stehen 2023 noch auf dem Programm, um zu zeigen, dass es der FCW kann: Mengen, Hohentengen, Balingen II und Baindt heißen die Gegner. Für den FC Wangen ist es wichtig in der Tabelle nicht weiter abzurutschen, um auf Schlagdistanz zu den ersten drei Teams zu bleiben. Das Ziel des Verbandsligaabsteigers ist es oben mitzuspielen. Zwischen der Trainingsleistung und dem Auftritt unter Druck sind oftmals Welten. Hier muss die Mannschaft ansetzen, sich an ihre Stärken besinnen und ein Spiel konzentriert zu Ende spielen. „Wir sprechen jedem Spieler von Woche zu Woche Mut zu. Sagen aber auch, dass die Elf einfache Fehler abstellen muss. Wichtig für den Erfolg ist es, zielstrebiger und mutiger nach vorne zu spielen, und am Ende die sich bietenden Torchancen zu nutzen“, meint Kraft. Klingt ganz einfach, ist aber bei den Allgäuern aktuell sehr schwer.
Einfach wird es nicht den FC Mengen auf eigenem Platz zu bespielen. Die Mannschaft von Trainer Mario Slawig hat fünf der sechs Partien auf eigenem Geläuf gewonnen. Ende Oktober verlor der Tabellenvierte gegen den Zweiten Mietingen mit 1:3. Die folgenden Spiele (Pokal gegen den Oberligisten Reutlingen), sowie die Auswärtspartie in Riedlingen gingen mit 0:3 und 0:4 verloren. Von den 22 Toren erzielten David Bachhofer (5), Alexander Klotz (6) und Ladislav Varady (5) die meisten Treffer. Diese drei Spieler muss der FC Wangen besonders im Blick haben. Mengen ist auch in der Umschaltsituation brandgefährlich. Für eine Spitzenmannschaft sind 22 Gegentore allerdings deutlich zu viele. Das heißt, dass der FC Wangen mit den schnellen Stürmern hier einiges Unheil anrichten kann.
„Wir spielen gegen eine Mannschaft, die gegen uns besonders motiviert sein wird. Das gilt natürlich für alle Teams in der Landesliga. Deshalb ist es für uns wichtig, ruhig zu bleiben, nicht in Hektik zu verfallen“, sagt Kraft. Simon Wetzel ist sicher, dass die Mannschaft auch ohne ihn eine gute Chance hat, drei Punkte zu holen. „Jede Mannschaft hat Respekt vor uns, aber jede Mannschaft steigert sich auch gegen uns. Darauf sollten wir achten“, meint er. Neben Wetzel fehlt noch der ebenfalls gesperrte Enes Demircan. Oktay Leyla ist nach seiner Gelb-Roten Karte wieder dabei. Ob Okan Housein mitspielen wird, ist fraglich. Er musste gegen Sulmetingen wegen einem Ziehen im Leistenbereich das Spielfeld vorzeitig verlassen.
Der Motor des FC Wangen ist ins Stocken geraten. Es gilt nun ihn wieder zum Laufen zu bringen.