Willkommen beim FC Wangen

Die Favoritenrolle ist klar – mehr nicht

Der FC Wangen erwartet am Samstag zum letzten Heimspiel 2023 den SV Hohentengen

Von Giuseppe Torremante

Wangen – 1:1 gegen Harthausen/Scher, 0:0 gegen Sulmetingen und wie geht das nächste Heimspiel auf dem Kunstrasenplatz an der Realschule (Samstag, 14 Uhr) gegen Aufsteiger Hohentengen aus? Der FC Wangen tut sich in der Fußball-Landesliga sehr schwer gegen tiefstehende Mannschaften, vor allem zu Hause. „Wir müssen die gute Stimmung in der Mannschaft weiter transportieren, dann gelingt uns gegen Hohentengen der nächste Sieg“, sagt Co-Trainer Jonas Kraft. Keine einfache Aufgabe, gegen eine Mannschaft die gezwungener Maßen Beton anrühren muss.

Der 4:1-Erfolg beim FC Mengen hat der Elf von Interimstrainer Daniel Wellmann sichtlich gutgetan. Die Stimmung und die Intensität waren in beiden Einheiten diese Woche sehr gut. „Die Spieler sind im Fokus geblieben, haben nicht nachgelassen. Wir haben viele Spielformen und Abschlüsse geübt“, meint Kraft. Das Ziel des FC Wangen gegen den arg gebeutelten Aufsteiger sind drei Punkte.

Was lief gegen Mengen so gut? Die taktische Variante Luis Leupold auf der Außenbahn aufzustellen und Stürmer Jan Gleinser in die Viererkette einzusetzen, erwies sich als Glücksgriff. Gleinser verlor fast keinen Zweikampf und machte gehörig Dampf auf seiner Seite. Leupold erzielte zwei Tore und war mit seiner Schnelligkeit ein Garant für die drei Punkte. Alle Spieler arbeiteten sehr gut gegen den Ball, ließen wenig zu, holten viele zweite Bälle und gewann die meisten Zweikämpfe. Einmal ließ sich die FCW-Abwehr düpieren, beim 0:1 nach einem Eckball. Beim zweiten Versuch, die Spieler mit einem halbhohen Ball erneut zu düpieren, waren zu viele Beine da. Das Leder wurde abgefangen aus der Gefahrenzone Befördert. Einfache Doppelpässe, immer unterwegs, keinen Ball verloren geben, waren die anderen positiven Aspekte des vergangenen Samstags.

Die Zuschauer in Mengen, die ansonsten sehr leidenschaftlich mitgehen, waren verblüfft, über so viel Engagement und Qualität des Gegners und blieben eher ruhig. Manchmal hatte man den Eindruck, dass sie überrascht waren über so viel Spielwitz des FCW. Sicher hat der FC Mengen mitgespielt, aber die veränderte Mannschaft des FC Wangen, die auf prominente Namen verzichten musste, spielte aus einem Guss. Geradlinig, zielstrebig, effektiv.

Never change a winning team heißt es im Mannschaftsport. Ändere nie eine Mannschaft, die erfolgreich spielt. Max Biewer, Okan Housein und Enes Demircan kehren in den Kader zurück. Das heißt, dass Wellmann und Kraft weitere gute Alternativen haben, die mitwirken können. „Ich bin selber gespannt, wie wir die Anfangsformation zusammenstellen“, sagt Kraft. Eigentlich gibt es da nicht viel zu überlegen, es sei denn einer der Spieler aus der ersten Elf in Mengen fehlt.

Der SV Hohentengen spielte bis zum sechsten Spieltag eine gute Runde. Zehn Punkte auf der Habenseite, Platz fünf in der Tabelle. Wangen hatte dagegen erst acht. In der Partie zwischen dem FC Mengen und dem SVH musste der Stammtorhüter Adrian Heudorfer verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Die Schulter war lädiert und bis heute weiß man nicht, wie lange der Rückhalt der Mannschaft fehlen wird. Manuel Müller stand von nun an im Tor. Weitere Spieler fielen verletzungsbedingt aus und Spielertrainer Fabian Beckert musste mitansehen, wie seine Mannen Spieltag für Spieltag das Nachsehen hatten. Sieben Niederlagen in Folge ist eine Hausnummer.

Es gab zum Teil deutliche Pleiten, fast schon Ohrfeigen (2:7 in Mietingen, 1:5 gegen Heimenkirch, 3:6 gegen Balingen II, 0:5 gegen Laupheim, 2:5 in Baindt). 44 Gegentore bedeuten aktuell die schlechteste Abwehr der Liga. Im Vergleich dazu haben Harthausen/Scher und Sulmetingen nur 22 beziehungsweise 25mal den Ball aus dem eigenen Netz holen müssen.

Von der 23 geschossenen Tore gehen 19 auf das Konto von zwei Spielern: Spielertrainer Fabian Beckert (7) und Stürmer Lukas Stützle (12). Manuel Sommer kehrt nach seiner Gelb-Roten Karte aus dem Spiel gegen Mietingen wieder ins Team zurück. Wer von den angeschlagenen Spielern am Samstag dabei ist, wird sich zeigen. Auf Wangener Seite muss Wellmann auf seinen Kapitän Simon Wetzel (Rote Karte gegen Sulmetingen) verzichten.

Auch wenn die Favoritenrolle klar ist, der FC Wangen trifft auf eine tiefstehende Mannschaft, die vor allem in der Offensive einen pfeilschnellen Stürmer hat: Lukas Stützle.