Der ehemalige Spieler des Fußball-Landesligisten nimmt seine Elf mit

Von Giuseppe Torremante

Wangen – Der FC Wangen steht in der Fußball-Landesliga vor einem schweren Auswärtsspiel. Die Reise geht nach Ochsenhausen zum Tabellenvorletzten (Samstag, 15.30 Uhr). Beim Blick auf die Tabelle sieht man ganz deutlich, dass der Aufsteiger große Probleme beim Tore schießen hat. Allerdings gelangen der Mannschaft zwei gute Ergebnisse gegen Mietingen und Heimenkirch (jeweils 0:0). „Wir müssen Lösungen finden und dürfen nicht ungeduldig werden, wenn es nicht gleich klappt“, sagt Okan Housein, Unterschied-Spieler bei den Allgäuern. Sein ehemaliger Mitspieler Daniel Wellmann wird als Interimstrainer die Mannschaft bis zur Winterpause betreuen.

Die Bilanz des FC Wangen unter Daniel Wellmann ist bislang gut. Drei Spiele, sieben Punkte, der Sprung auf Platz fünf: Das sind die Fakten. Allerdings hat der ehemalige Abwehrchef der Allgäuer im Team wohl mehr bewirkt, als es auf den ersten Blick sichtbar ist. „Er hat uns gleich beim ersten Training gesagt, dass wir viel Qualität haben, diese aber auf dem Platz zeigen müssen“, sagt Justin Schumacher, Abwehrspieler des Verbandsligaabsteigers. Die Mannschaft hat dies verinnerlicht und hat nach zwölf Gegentoren aus den ersten fünf Partien den Ball nur noch dreimal aus dem eigenen Netz holen müssen. Gegen die zweite Mannschaft des Oberligisten FV Ravensburg gelang sogar ein zu Null-Spiel. (1:0).

„Daniel weiß, wo die Baustellen sind und drückt auf die richtigen Knöpfe. Die wilde Phase ist vorbei. Bei uns ist wieder Ruhe eingekehrt“, betont Okan Housein, Schütze des goldenen Treffers gegen den FVR. Der Kreativspieler hat sehr viele Freiheiten und dankt es seinem ehemaligen Mannschaftskollegen mit guter Leistung. Tobias Ullrich, Sportlicher Leiter des FC Wangen, freut sich über die positive Entwicklung der Mannschaft. „Die Elf ist stabiler, macht weniger Fehler und wir sind in jedem Spiel für ein Tor gut“, betont er.

Die Rückkehr des Vertrauens in die eigene Stärke scheint der Schlüssel zum Erfolg zu sein. Dabei nimmt Wellmann alle Spieler mit. Gegen Albstadt zeigten die Ergänzungsspieler durchweg gute Leistungen. Das sportliche Niveau sank nicht, es blieb stabil. „Wenn ich ehrlich bin, dann passieren nach einem Trainerwechsel Dinge, die nicht erklärbar sind. Es ist schade für den scheidenden Trainer, aber so ist das Geschäft“, sagt Ullrich. Was sagt Daniel Wellmann selbst? „Ich habe viele Gespräche geführt und wir haben sehr offen geredet. Stärken und Schwächen angesprochen und nach Lösungen gesucht. Vieles passt nun“, betont Daniel Wellmann. Erik Biedenkapp hilft zum Beispiel der Mannschaft, wenn er als Innenverteidiger spielt, nicht als defensiver Mann vor der Abwehr (sogenannter Sechser). Jeder Spieler schlüpft in die Rolle, die für den Tabellenfünften am besten ist. „Der Trend geht in die richtige Richtung“, meint Wellmann.

Wenn man alles zusammenfasst, dann sieht es so aus, dass Daniel Wellmann die DNA der Spieler kennt und genau weiß, wie er mit jedem Einzelnen umgehen muss. Der 33-Jährige bastelt Wochen für Woche an der richtigen Strategie, um auch gegen Ochsenhausen keine böse Überraschung zu erleben. „In erster Linie müssen wir unsere Defensive stärken, dem Gegner keine Umschaltsituationen ermöglichen“, meint er. Sowohl Wellmann als auch Housein gehen davon aus, dass die Gastgeber sehr tief stehen werden, um dann mit einem Konter zum Erfolg zu kommen. Das heißt, dass die Abwehrarbeit bei Ballverlust bereits bei den Stürmern beginnt. Nicht stehen bleiben, aktiv mitarbeiten, um das Runde wieder zurückzuerobern – das gilt für alle. „Wir werden uns auf dieses Spiel gut vorbereiten, um dann mit den richtigen Ideen erfolgreich zu sein“, betont Wellmann. Das Ziel ist ein Sieg – ohne Wenn und Aber.

Übrigens: Daniel Wellmann und Jonas Kraft betreuen die Landesliga-Mannschaft bis zur Winterpause. Durch diese Maßnahme steht Wellmann der zweiten Mannschaft in der Kreisliga B1 nur noch als Spieler zur Verfügung. Werner Taubenheim ist nun an der Außenlinie verantwortlich. „Am Sonntag steht das Spitzenspiel gegen Leutkirch an. Das lasse ich mir nicht nehmen“, sagt er. Ob als Spieler oder Trainer – er ist immer hochmotiviert dabei. Daniel Wellmann fühlt sich in seinem Wohnzimmer FC Wangen äußerst wohl.