Ein Sieg fürs Selbstvertrauen
Tim Bucher erzielte den Ausgleich für Wangen gegen Kressbronn mit einer tollen Einzelaktion. (Foto: Josef Kopf)
Wangen siegt mit 2:1 gegen Kressbronn in der Nachspielzeit. Dramatische Wende und ein umjubeltes Last-Minute-Tor im Landesliga-Duell.
Autor: Felix Kerscher | Schwäbische Zeitung
Am Samstagnachmittag traf der FC Wangen in der Fußball-Landesliga auf den SV Kressbronn und siegte in einer spannenden Partie mit 2:1 (0:0). Der Siegtreffer fiel in der Nachspielzeit.
Kressbronns Plan geht zunächst auf
188 Zuschauer hatten bei strahlendem Sonnenschein den Weg ins Wangener Allgäu-Stadion gefunden. Sie sahen eine Landesliga-Begegnung, in der die Taktiken der beiden Teams schnell erkennbar waren: Wangen stürmte, Kressbronn verteidigte kompakt. „Das war unser Plan, defensiv zu spielen und unsere Umschaltmomente zu nutzen“, verriet nach der Partie Kressbronns Trainer Jürgen Kopfsguter der „Schwäbischen Zeitung“. „Zum Schluss hat es nicht mehr gereicht, und das ist natürlich maximal bitter.“ In der ersten Viertelstunde kamen die Gäste kaum hinten raus und hätten eigentlich bereits in der achten Minute in Rückstand geraten müssen. Luca Spöri legte bei einem Konter den Ball an Kressbronns Torhüter Niklas Steinhauser vorbei, doch dann wurde für ihn der Winkel zu spitz und sein Schuss verfehlte das Tor weit.
Erst nach 16. Minuten verzeichnete dann auch das Team von Jürgen Kopfsguter den ersten Torschuss, Tim Siegels Abschluss aus 15 Metern traf aber nur das Außennetz. Sechs Minuten später vergab Spöri eine weitere Großchance für die Hausherren, als er sich bei einem Konter den Ball zu weit vorlegte und so dem SVK-Keeper Steinhauser die Gelegenheit gab, diesen zu klären. „Der hat heute eine richtig gute Leistung gezeigt“, lobte Kopfsguter seinen Torhüter später. Die musste er auch zeigen, denn Wangen war in der ersten Hälfte drückend überlegen – dank Steinhauser ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Kabinen.
Überraschender Rückstand
Die zweite Halbzeit begann, wie die erste endete: Wangen machte Druck, Kressbronn verteidigte mit viel Einsatz. Doch in der 51. Minute bekamen die Gäste dann einen Eckball zugesprochen, und Wangen schaffte es einfach nicht, den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen. Der dritte Nachschuss zappelte im Netz, und zur Überraschung aller führte Kressbronn plötzlich mit 1:0. Tom Meßmer war der Torschütze. „Wir haben es mal wieder verpasst, frühzeitig in Führung zu gehen“, ärgerte sich später Wangens Trainer Safet Hyseni über den Rückstand und die zuvor verpassten Gelegenheiten.
Wangen ging jetzt noch mehr in die Offensive und eine Weile konnte Kressbronn dem Angriffsdruck der Allgäuer auch standhalten, aber eine Einzelaktion brachte doch noch den umjubelten Ausgleich in der 77. Minute. Tim Bucher bekam einen langen Ball in den Fuß gespielt, ließ beim Laufduell mit Christian Eberhardt seinen Gegner einfach stehen, zog nach innen, umspielte den Torhüter und schob eiskalt ein – ein schönes Tor. „Tim ist richtig schnell“, stimmte auch Hyseni zu, freute sich aber noch mehr, „dass er dafür in der 77. Minute überhaupt noch die Kraft hatte, nachdem er vorher schon so viel gelaufen ist“.
Jetzt wollte Wangen auch den Sieg, mobilisierte in der Schlussphase noch einmal alle Kräfte und wurde in der Nachspielzeit für den enormen Aufwand, den die Mannschaft über 90 Minuten betrieben hatte, tatsächlich noch belohnt. Nach einer Ecke von rechts stand Justin Schuhmacher richtig und stocherte den Ball im Gedränge zum 2:1-Siegtreffer über die Linie (90.+1). Vier Minuten später erfolgte der Abpfiff und Safet Hyseni war einfach nur erleichtert: „Das war jetzt gut fürs Selbstvertrauen, das nehmen wir mit. Es geht nach vorne.“
Landesliga, 12. Spieltag
FC Wangen – SV Kressbronn 2:1 (0:0). – Tore: Tore: 0:1 Tom Meßmer (51.), 1:1 Tim Bucher (51.), 2:1 Justin Schuhmache (90.+1) – Schiedsrichter: Muhammed Öztürk – Zuschauer: 188 – FCW: Maier, Biewer, Jo. Brüderlin (72. Willhalm), Spöri (58. Schneider), Wetzel, Bucher, Ja. Brüderlin, Oelmayer (66., Vojnovic), Schumacher, Straub (55., Huß), Wessle (58. Zirn).
