Willkommen beim FC Wangen

Ein Erfolgserlebnis für die geschundene Seele

In der Fußball-Verbandsliga erwartet der schwächelnde FC Wangen am Samstag den TSV Ilshofen

Von Giuseppe Torremante

Wangen – Der FC Wangen steht am Samstag vor dem 13. Spieltag der Fußball-Verbandsliga. Die Elf empfängt zu Hause (Samstag, 15.30 Uhr) den TSV Ilshofen. Das Team von Trainer Ramazan Kandazoglu ist eine Mannschaft, die keine Angst einflößen sollte. Vor einer Woche demonstrierte der TSV Berg, wie man den Oberliga-Absteiger erfolgreich bespielen kann. Hellwach von Beginn an, energisch in den Zweikämpfen, hohe Laufbereitschaft, wenig Fehler und die richtige Mentalität führten zum 3:0-Erfolg. Der FC Wangen kann das auch, muss es aber auf dem Platz bringen.

„Ihr habt uns heute aufgefressen“, sagte Ilshofens Trainer Ramazan Kandazoglu im Gespräch mit dem Berger Trainer Oliver Ofentausek nach der 0:3-Niederlage seiner Mannschaft. Gemeint war das mutige Auftreten der Gäste in Ilshofen über 90 Minuten. Der FC Wangen ist davon ein gutes Stück entfernt. Konzentriert arbeitet die Mannschaft aktuell nur einen Teil der 90 Minuten. Vor einer Woche bei Calcio waren es 27 Minuten, dann fiel das 0:1. Gegen Schwäbisch Hall waren es immerhin 60 Minuten, dann fiel das 1:2 und gegen Ehingen Süd beim 1:5 waren in 90 Minuten nur wenige Lichtblicke sichtbar.

Warum kann die Mannschaft, die in den ersten sechs Partien zehn Punkte holte, aktuell nicht mehr so regelmäßig punkten? Der Hauptgrund ist die hohe Fehlerquote, die jeden Spieler negativ beeinflusst. In den vergangenen sechs Spielen kassierte das Team 25 Gegentreffer. Zuvor waren es in sechs Partien nur fünf. Aufgrund der vielen einfachen Fehler fallen die Tore zwangsläufig. Bei Ehingen-Süd zu verlieren, ist keine Schande. Die Art und Weise, wie aber der FC Wangen die drei Punkte hergab, sprach Bände. Unkonzentriert in der Anfangsphase – 0:2. Nach dem 1:3 durch Enes Demircan, keimte in Überzahl Hoffnung auf, die dann schnell verpuffte, weil der Torschütze den Ball an der Mittelinie leichtfertig verlor – 1:4. Am Ende hieß es 1:5. Es gab auch gegen Schwäbisch Hall und Calcio genügend Beispiele, die hier hätten erwähnt werden können. Aber es wären nur Wiederholungen. „Wir müssen umdenken, wieder einfachen Fußball spielen“ sagt Wangens Trainer Candy Decker.

Was noch? Die Mannschaft muss sich im Training reinknien, hart arbeiten, an sich glauben und so das nötige Selbstvertrauen holen, das jeder Spieler benötigt, um eine Partie positiv zu gestalten. Die Spieler benötigen ein Erfolgserlebnis für die geschundene Seele. Da gibt es aber kein Erfolgsgeheimnis. Der Zaubertrank heißt aggressiv zu Werke gehen, hart an sich arbeiten, Fehler vermeiden und vor dem Tor kaltschnäuzig sein. „Die Mannschaft hat es verstanden und ich hoffe, dass sie es im Heimspiel gegen Ilshofen wieder so umsetzen kann, dass wir am Ende mit Zählbarem dastehen“, sagt Candy Decker. „Die Spieler sind nicht glücklich über die aktuelle Situation. In der Summe ist es zu viel auf einmal, was nicht mehr funktioniert und das gilt es abzustellen und zwar so schnell wie möglich“, betont auch Günter Gollinger, Sportlicher Leiter des FC Wangen.

Abwehrchef Daniel Wellmann wird am Samstag wohl nicht dabei sein. Ihn plagt eine schmerzhafte Bauchmuskelzerrung. Luis Leupold ist krank. Trotzdem ist der Kader groß und gut genug, um die Wende zum Guten einzuläuten. Nach drei klaren Niederlagen in Folge muss wieder ein Erfolgsgefühl her ohne Wenn und Aber. Vielleicht verabschiedet sich der Trainer der Gäste Ramazan Kandazoglu von Candy Decker mit den gleichen Worten, wie gegen Berg. „Ihr hat uns heute aufgefressen.“ Das muss das Ziel der Mannschaft sein. Sich in das Spiel reinzubeißen und den Gegner erst loszulassen, wenn der Unparteiische abpfeift.