FC Wangen

Zwei Traditionsmannschaften auf der Suche nach Konstanz

Autor: Giuseppe Torremante

Pech im Abschluss, strittige Schiedsrichterentscheidungen, individuelle Fehler vor dem eigenen Tor – das alles waren in den vergangenen Wochen ständiger Begleiter des FC Wangen. „Meine Mannschaft hat große Qualität, aber das spiegelt sich nicht in der Tabelle wider“, sagte FCW-Trainer Safet Hyseni. Will heißen: Die Allgäuer haben zu wenige Punkte geholt, manche Spiele einfach sehr unglücklich verloren. In einer solchen Situation gilt immer folgendes: Zurückschauen nur um zu lernen und nicht dort zu verharren. Der Blick muss immer nach vorne gerichtet sein.

Wiederholungen sollen Erfolg bringen

Safet Hyseni hat im Training den Fokus auf Torabschlüsse und Zweikampfstärke gelegt und Gegenpressing nach Ballverlust. Das ist nichts Neues, aber durch die Wiederholungen ist der Übungsleiter davon überzeugt, dass die Automatismen besser greifen werden. So richtig schlecht hat der FC Wangen in den vergangenen Wochen nur bei der 0:4-Niederlage gegen den Türk Spor Neu-Ulm gespielt. Immerhin haben die Allgäuer mit 25 Treffern die zweitbeste Offensive der Liga. Was auch zur Wahrheit zählt ist die Tatsache, dass die Elf 23 Gegentreffer kassiert hat. Kein guter Wert. „Wir haben uns in der Abwehr und im Spiel gegen den Ball stabilisiert und haben zuletzt fast nichts mehr zugelassen. Das wollen wir auch am Samstag gegen einen gefährlichen Gegner zeigen“, betont Hyseni.

Seine Mannschaft muss vor dem Tor Lösungen finden und das Runde ins Eckige befördern. Das ist das Einzige, was im Fußball zählt. Nach den Trainingseindrücken auf dem Kunstrasenplatz an der Realschule ist der Trainer guter Dinge. Das, was seine Spieler gezeigt haben, hat ihm gefallen. „Biberach wird für uns eine Herausforderung, aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir trotzdem drei Punkte holen“, meint Hyseni. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, wie wichtig sie wären. Biberach hat 14 Zähler und steht auf dem Relegationsplatz. Wangen holte in der Vorrunde bislang 17 Punkte. Da muss man kein mathematisches Genie sein, um zu sehen, dass eine Niederlage richtig weh tun würde.

Biberach steigert sich im Saisonverlauf

Der FV Biberach hat in der laufenden Saison nur einmal richtig auf die Mütze bekommen. 0:6 verlor das Team von Spielertrainer Andreas Wonschick gegen den TSV Neu-Ulm. Alle anderen Ergebnisse waren knapp. In den vergangenen vier Spielen holte das Team acht Punkte – zwei Siege, zwei Unentschieden – 3:1 in Heimenkirch, 3:2 zu Hause gegen SSG Ulm 99. In beiden Partien trafen zwei Spieler, die für die Mannschaft sehr wichtig sind: Adrian Tenea und Kai Luibrand. Sie schossen fünf der sechs Tore. Beide haben in der Liga je viermal getroffen und sind eine große Stütze der Gäste, die sich in der Tabelle langsam nach vorne arbeiten. Stürmer Luibrand hat eine Ulmer Vergangenheit, spielte bei Illertissen in der Regionalliga. Der 21-jährige Mittelfeldspieler Tenea kam vom Bayerligisten FC Memmingen.

Hyseni hat die Mannschaft beim 3:2-Heimerfolg gegen die SSG Ulm beobachtet. „Es wird für uns eine harte Nuss, aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir gute Lösungen finden, um am Ende Zählbares mitzunehmen“, meint er. Das bedeutet, dass seine Spieler endlich einmal die vielen Chancen nutzen, Tore schießen und weder am Torhüter, noch am Gebälk oder an sich selbst scheitern. Zuversichtlich ist Hyseni auch deshalb, weil auf dem Kunstrasenplatz die technischen Fertigkeiten seiner Mannschaft besser zum Tragen kommen.

Auf zwei Spieler muss er wohl das ganze restliche Jahr verzichten: Jan Gleinser und Nikica Vojnovic. Beide Offensivspieler haben sich so schwer verletzt, dass ein Einsatz aktuell nicht denkbar ist. Ansonsten sind alle Mann an Bord und gewillt, beim ersten Auftritt auf Kunstrasen drei Punkte zu holen.