FC Wangen

Wangen kassiert eine deutliche Heimniederlage

Immer wieder ließ sich der FC Wangen (Mi. Jan Gleinser) von den quirligen Fußballern von Türkspor Neu-Ulm (li. Baris Durmus, re. Umut Sönmez) ausspielen. (Foto: Josef Kopf)

Der FCW muss sich in der Fußball-Landesliga Türkspor Neu-Ulm mit 0:4 geschlagen geben. Eine Schlüsselszene war ein Platzverweis mit anschließendem Elfmeter.

Autor: Thorsten Kern | Schwäbische Zeitung

Gebrauchter Nachmittag für die Fußballer des FC Wangen. Im Heimspiel gegen Türkspor Neu-Ulm zeigten die Allgäuer eine schwache Leistung und verloren auch in der Höhe verdient mit 0:4 (0:2). Nach zuletzt vier Siegen hintereinander war es für die Mannschaft von Trainer Safet Hyseni ein klarer Rückschlag. „Es war ein Tag zum Vergessen, die Niederlage tut richtig weh“, sagte Hyseni.

Die Partie im Allgäus-Stadion begann schon denkbar schlecht für die Gastgeber. Nach einer Flanke von Neu-Ulms Nikola Stojnovic kam Jannek Brüderlin nicht richtig zum Kopfball, der Ball fiel Awet Kidane quasi vor die Füße. Neu-Ulms Linksaußen umkurvte Wangens Torwart Marcel Maier, legte den Ball quer und Deniz Erten musste ihn nur noch ins leere Tor schieben – 1:0 (7.).

Richtig bitter wurde es für die Allgäuer und Jannek Brüderlin in der 38. Minute. Der FCW-Rechtsverteidiger stellte sich im Zweikampf im eigenen Strafraum gegen Kidane nicht clever an und verursachte einen Strafstoß. Zudem sah er von Schiedsrichter Marco Komander auch noch die Gelb-Rote Karte. „Das hat Neu-Ulm natürlich in die Karten gespielt“, sagte Hyseni.

Den Elfmeter verwandelte Umut Sönmez, der in der vergangenen Saison für den FV Ravensburg in der Oberliga spielte, souverän zum 2:0. „Vom Spielverlauf gesehen hat es Wangen natürlich hart erwischt“, meinte Neu-Ulms Trainer Florian Peruzzi. „Es lief viel gegen sie und viel für uns. Aber es war auch ein verdienter Sieg für uns.“

Schumacher verpasst den Anschlusstreffer

Denn Wangen, die schon vor dem Platzverweis große Probleme mit den spielstarken und schnellen Gästen hatten, kamen in Unterzahl kaum noch zur Entfaltung. Nur die ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel waren okay aus Sicht des FCW. Nach einem Freistoß von Tim Huß kam der Ball zum freistehenden Justin Schumacher im Fünfmeterraum. Doch Wangens Innenverteidiger versprang der Ball – die Chance auf den möglichen Anschlusstreffer war dahin.

Kurz darauf gab es noch einen Abschluss von Simon Straub, der kurz vor der Halbzeit für den angeschlagenen Max Biewer aufs Feld gekommen war. „Wir haben keinen Zugriff mehr!“, rief Neu-Ulms Eren Aksoy seinen Mitspielern zu.

Türkspor spielte in Überzahl und mit zwei Toren Vorsprung etwas zu gemächlich und teils auch etwas überheblich. Es rächte sich aber nicht. Zum einen, weil Wangen am Samstag die spielerischen Mittel fehlten. „Es war in jeglicher Hinsicht zu wenig von uns“, haderte Hyseni. „Die Laufbereitschaft war nicht da und in den Zweikämpfen kamen wir meist zu spät.“ Zum anderen bekam Neu-Ulm das Spiel in der zweiten Halbzeit schnell unter Kontrolle.

In der 75. Minute spielten die Gäste einen Angriff sauber zu Ende, schon stand Stojnovic rechts frei und traf ins lange Eck zum 3:0. Zwei Minuten später zog Mustafa Cunur aus der Distanz ab und überwand Maier zum 4:0. „Die Jungs treffen gerade bessere Entscheidungen als zu Beginn der Saison“, lobte Peruzzi. Türkspor kletterte auf Rang zwei – und will so lange wie möglich oben mitspielen. „Wenn wir das schaffen, dann wollen wir auch voll angreifen und aufsteigen“, sprach Peruzzi offen aus.

Vom Aufstieg wollen die Wangener nicht sprechen – erst recht nicht nach dem enttäuschenden Auftritt gegen Neu-Ulm. „Solche Rückschläge gehören in der Entwicklung einer jungen Mannschaft dazu“, sagte Hyseni. „Diese 90 Minuten werden wir aufarbeiten und es weiter positiv sehen.“ So schwer das am Samstagnachmittag direkt nach der Partie auch war.

Landesliga, 8. Spieltag

FC Wangen – Türkspor Neu-Ulm 0:4 (0:2). – Tore: 0:1 Deniz Erten (7.), 0:2 Umut Sönmez (39., Foulelfmeter), 0:3 Nikola Stojnovic (75.), 0:4 Mustafa Cunur (77.) – Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Jannek Brüderlin (FCW, 38., wiederholtes Foul) – Schiedsrichter: Marco Komander – Zuschauer: 200 – FCW: Maier – Ja. Brüderlin, Biewer (40. Straub), Schumacher, Huß – Gleinser, Wetzel, Jo. Brüderlin (68. Willhalm), Bucher (54. Spöri) – Huber (68. Guillaume), Wessle (54. Vojnovic).