FC Wangen

Wangen gegen Weiler – immer eine spannende Angelegenheit

Einen Auftritt wie am vergangenen Wochenende wünscht sich Wangens Trainer Joachim Baur auch am Samstag gegen Weiler von seiner Mannschaft. (Foto: Florian Wolf/Archiv)

Der FC Wangen erwartet am Samstag (14 Uhr, Allgäu-Stadion) den FV RW Weiler zum Derby. Dieses Fußballspiel der Landesliga-Aufstiegsrunde wird nichts für schwache Nerven.

Autor: Giuseppe Torremante

Zugegeben, für den Zuschauer waren die beiden Partien in der Qualifikationsrunde und das Hinspiel der Aufstiegsrunde kein Augenschmaus. Trotzdem ist die Partie am Samstag etwas Besonderes und sehr wichtig für beide Mannschaften. Für beide Teams ist es wohl die letzte Chance, um noch Platz zwei oder sogar Platz eins zu erreichen.

1:1 und 0:0 hieß es in der laufenden Saison. Es waren intensive Spiele, die sich zwischen den Strafräumen abspielten. Viel Kampf, oftmals Krampf, wenige spielerische Momente. Die Begegnung am Samstag könnte anders verlaufen. Dafür spricht die Leistung des FC Wangen, der gegen den FC Blaubeuren mit 2:0 gewann. Eine solide Vorstellung der gesamten Mannschaft, die fast nichts zuließ. Positiv zu bewerten war auch Kapitän Simon Wetzels erster Treffer in der Aufstiegsrunde. Er war für ihn wie eine Befreiung. Ob er als Vollstrecker wieder zur Stelle sein kann, wird sich zeigen. Um im Derby zu bestehen, muss der FC Wangen eine ähnliche Leistung abrufen.

Für einige Akteure, die am Samstag auf dem Feld stehen, ist es ein besonderes Spiel. Kaan Basar, Tolga Korkmaz, Michael Schmid und Nils Oelmayer standen schon auf der anderen Seite, haben also eine Wangener Vergangenheit. „Es ist die Rivalität beider Mannschaften, die dieses Derby so interessant macht“, sagt Wangens Chef Ralf Hartmann.

„Es ist auch für mich ein spezielles Spiel“, meint Uwe Wegmann, Trainer des FV RW Weiler. Von 2002 bis 2004 war er Spielertrainer in Weiler und hat an das damalige Derby eine gute und eine weniger gute Erinnerung. Er schoss mit einem Freistoß ein Tor, musste aber im weiteren Verlauf der Partie mit einem Nasenbeinbruch das Feld vorzeitig verlassen. Zwei Jahre trainierte er den FC Wangen in der Verbandsliga (2020-2022). Seit eineinhalb Jahren ist er wieder in Weiler unter Vertrag, auch in der kommenden Saison.

Joachim Baur, Cheftrainer des FC Wangen, freut sich auf den Vergleich. „Es ist das interessanteste Spiel auf regionaler Ebene bei uns“, meint er. „Beide Mannschaften haben eine gute Power und sind stets gefährlich bei Standards. Ich glaube, dass sich der Ausgang dieser spannenden Partie im Zentrum entscheiden wird“, betont er. Es herrsche großer Respekt zwischen beiden Mannschaften. „Wir schauen nicht auf die vorderen Plätze, versuchen die Leistung vom vergangenen Samstag zu wiederholen“, sagt er. Gelingt dies, dann hat der FC Wangen gute Chancen, das Derby für sich zu entscheiden.

Die Bilanz im neuen Jahr ist für den FV RW Weiler nicht so prickelnd: 2:2 gegen den VfB Friedrichshafen, 2:1 in Reinstetten. Danach folgten zwei Niederlagen: 0:1 in Blaubeuren und 1:3 im Derby zu Hause gegen den TSV Heimenkirch. Vor allem die Niederlage im Derby kam für den Tabellensechsten etwas überraschend, denn der Gegner beklagte viele verletzte Spieler. Das frühe Pressing des TSV schmeckte der Wegmann-Elf überhaupt nicht. In der zweiten Halbzeit wurde es besser, es sollte aber nicht einmal für einen Punkt reichen. Das 2:1 gegen Riedlingen vor einer Woche war hart umkämpft und am Ende etwas glücklich.

Wangen hat 2025 noch kein Pflichtspiel verloren und das soll auch so bleiben, wenn es nach den Verantwortlichen geht. Zwei Siege, aber auch drei Unentschieden sind die Ausbeute. Das reicht nur für Platz vier. Von den Spitzenplätzen ist der FCW vier, beziehungsweise sechs Punkte entfernt. Man muss kein Mathegenie sein, um zu sehen, dass nur Siege die Mannschaft nach vorne bringen würden. „Ich erwarte ein intensives Spiel, bei dem es viele Zweikämpfe geben wird. Wer die für sich entscheidet, hat große Chancen, drei Punkte zu holen“, sagt Baur.

So oder so wird es sicherlich wieder eine enge Angelegenheit. Wobei der Fokus der Spieler sicherlich nicht auf Unterhaltung steht, es geht um Punkte und die Vormacht im Allgäu.