Mit „Rock’n Roll-Fußball“ zum klaren Heimsieg
Der FC Wangen (re. Nils Oelmayer) schlug am Anfang ein hohes Tempo an und überforderte so den TSV Neu-Ulm. (Foto: Josef Kopf)
Wangens Fußballer haben den TSV Neu-Ulm mit einer Packung nach Hause geschickt. Ein Akteur feierte dabei sein Landesligadebüt.
Autor: Giuseppe Torremante
Der FC Wangen hat sein Heimspiel der Fußball-Landesliga IV gegen den TSV Neu-Ulm mit 7:1 gewonnen. Den Grundstein zum klaren Erfolg legte die Mannschaft von Trainer Safet Hyseni bereits nach 22 Minuten. 4:0 stand es auf dem Kunstrasenplatz Hinteres Ebnet gegen einen überforderten Gegner.
Es ist schon vier Jahre her, als der FC Wangen, damals in der Verbandsliga gegen den VfL Pfullingen, nach 22 Minuten mit 4:0 führte. Was danach folgte, war ein unglaubliches Fußballspiel. Pfullingen kam zurück und glich in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 4:4 aus. Durch den 2:1-Heimsieg des VfB Friedrichshafen gegen Türk Spor Neu-Ulm erreichten die Allgäuer die Relegation, schafften im Gegensatz zum VfB den Klassenerhalt. Ein Jahr später stieg das Team in die Landesliga ab.
Nach 22 Minuten steht es schon 4:0
Nun, am vergangenen Samstag führte der Gastgeber gegen den TSV Neu-Ulm durch Tore von Luca Spöri (7.), Elias Willhalm (15.), Tim Bucher (21.) und Nils Oelmayer (22.) ebenfalls mit 4:0. Den ersten Warnschuss gab der TSV nach 19 Minuten. Alan Broll schoss den Ball aus kurzer Distanz am Tor vom FCW-Torhüter Marcel Maier vorbei. Das Spielglück, das die Allgäuer so lange vermisst hatten, kehrte zu ihnen zurück. „Wenn wir in dieser Phase das 1:2 kassieren, dann hätte das Spiel eine andere Richtung nehmen können“, sagte Hyseni. Tat es aber nicht, weil die Mannschaft kompakt stand und im Angriff endlich mehrfach erfolgreich war. „Es hat Spaß gemacht, wir waren sehr griffig, ließen kaum etwas zu. Wir haben auch unsere schlechten Phasen ohne großen Schaden überstanden“, meinte Torschütze Tim Bucher. Das 1:4 durch Daniel Dewein (56.) fiel kaum ins Gewicht. „Wir hatten im Spiel zwei Phasen, in denen wir dem Gegner zu viel Platz gelassen haben. Die Mannschaft hat aber schnell wieder in die Spur gefunden“, meinte Hyseni.
Gemeint sind zehn Minuten vor der Halbzeit und 15 Minuten nach der Halbzeit. „Wenn du mit 4:0 führst, dann wirst du nachlässig. Das ist menschlich. Wichtig ist aber, dass der Schaden nicht allzu groß ist“, betonte Co-Trainer Daniel Wellmann, der selbst noch eingewechselt wurde.
„Es war unser schlechtestes Spiel, seit ich dort Trainer bin (18 Monate). Die Einstellung hat nicht gepasst, wir haben dem FC Wangen zu viele Räume angeboten und der Spielverlauf war wie gemalt für den FCW. Der Sieg geht auch in dieser Höhe in Ordnung. Wir sind in unsere Einzelteile zerfallen ohne große Gegenwehr“, meinte TSV-Trainer Stephan Baierl, der auf acht Stammspieler verzichten mussten (schwere Verletzungen und eine längere Sperre für Nikola Trkulja).
Luca Schneider düpiert seinen Gegenspieler
Nach Deweins Anschlusstor keimte leicht noch Hoffnung auf. Die zerschlug sich aber mit dem fünften Treffer des FC Wangen. Luca Schneider passte zu David Wessle und der Stürmer der Allgäuer ließ dem TSV-Torhüter Fabio Kießling mit einem platzierten Schuss keine Chance (73.). Jonas Brüderlin erhöhte zwei Minuten später zum 6:1. Es war der zweite Doppelschlag des FC Wangen an diesem Tag. Das wohl schönste Tor erzielte Luca Schneider. Nach einem Pass von Tim Huss sprang der Ball im Strafraum der Gäste auf, Kapitän Marco Kurz und Schneider stritten um ihn. Der eingewechselte Wangener düpierte seinen Gegenspieler, lief kurz um ihn herum und schloss mit einem starken Schuss erfolgreich ab. Nach dem 1:6 traf Nikita Bogomolow in aussichtsreicher Position nur den Pfosten.
Der 19-jährige Emil Martin kam in der Endphase des Spiels für Jonas Brüderlin aufs Feld und machte seine Sache gut. Es war sein erster Einsatz in der Landesliga. Normal spielt er bei der zweiten Mannschaft in der Kreisliga A2.
„In der Anfangsphase haben wir Rock’n Roll-Fußball gespielt. Das war von meiner Mannschaft richtig gut. Wir waren brutal effizient vor dem Tor. Wir haben Wege gefunden, um uns freizuspielen. Das freut mich für das Team“, meinte Hyseni, der vor dem kommenden Auswärtsspiel beim TSV Buch (Sonntag, 23. November, 14.30 Uhr) betonte: „Wir müssen nachlegen.“ Dann würde der Tabellensiebte einen großen Schritt nach vorne machen. Sonst bleibt es erneut nur ein kleiner.
Fußball-Landesliga IV, 16. Spieltag: FC Wangen – TSV Neu-Ulm 7:1 (4:0). – Tore: 1:0 Luca Spöri (7.), 2:0 Elias Willhalm (15.), 3:0 Tim Bucher (21.), 4:0 Nils Oelmayer (22.), 4:1 Daniel Dewein (56.), 5:1 David Wessle (73.), 6:1 Jonas Brüderlin (75.), 7:1 Luca Schneider (84.) – Schiedsrichter: Johannes Hehnle – Zuschauer 145 – FCW: Maier, Guillaume, Huß, Jonas Brüderlin (83. Martin), Spöri (59. Schneider), Wetzel, Bucher (80. Wellmann), Willhalm (54. Wessle), Oelmayer (56. Zirn), Schumacher, Straub.
