Kompakt in der Abwehr und entschlossen im Angriff
Yannick Huber (hier gegen Laupheim) wird dem FC Wangen am Samstag gegen Neu-Ulm verletzungsbedingt fehlen. (Foto: Josef Kopf)
Die Heimbilanz des FC Wangen in der Fußball-Landesliga ist bislang durchwachsen. Am Samstag (14 Uhr, Kunstrasenplatz Hinteres Ebnet) ist der TSV Neu-Ulm zu Gast.
Autor: Giuseppe Torremante
Wenn man als Trainer eine junge Mannschaft entwickeln soll, dann gibt es immer wieder Rückschläge. Trotzdem gilt: „Wir müssen einmal mehr aufstehen, als hinzufallen“, sagt der Trainer des FC Wangen, Safet Hyseni. Diese Aussage beschreibt treffend den aktuellen Stand bei den Allgäuern. Immer wieder gibt es lichte Momente, Hoffnung auf eine positive Serie. Dann bringen Kleinigkeiten die Mannschaft ins Hintertreffen. Eine „Slapstickeinlage“ (Hyseni) war der Grund für die 0:1-Niederlage beim FC Srbija Ulm. Auf einem unebenen Platz rutschten nach einer Flanke mehrere Spieler weg, der Ball änderte die Richtung und Stefan Jankovic musste nur noch einschieben.
Der Kader schrumpft
Trotz komischer Gegentore oder umstrittenen Strafstößen (Reinstetten, Blaubeuren) ist die Stimmung beim FCW gut. Die Spieler arbeiten sehr konzentriert und fokussiert im Training. Verzichten muss der FC Wangen am Samstag auf die Verletzten Max Biewer, Yannick Huber, Jan Gleinser und Nikica Vojnovic. Erik Biedenkapp fehlt seit der Vorbereitung. Die Alternativen für den FCW-Trainer werden vor der Winterpause weniger, aber die Mannschaft hat noch so viel Potenzial und Qualität, dass sie jeden Gegner schlagen kann – aber gegen jeden auch verlieren kann.
Zu Gast am Samstag ist der TSV Neu-Ulm. Die Mannschaft von Trainer Stephan Baierl hat 16 Punkte und belegt den Relegationsplatz 13. 13 Punkte holte der Aufsteiger in den ersten sieben Spielen, drei in den vergangenen sieben Partien. Der letzte Erfolg gelang dem Team am 20. September beim 6:0 gegen Biberach. Danach gab es drei Unentschieden und vier Niederlagen. Im Kader des Aufsteigers stehen mehrere Spieler, die schon höherklassig gespielt haben. Felix Hörger (FV Ravensburg, SSV Ulm 1846), Dominik Wieland (FV Ravensburg), Nikola Trkulja (FC Memmingen, FC Gießen, Stuttgarter Kickers, SSV Ulm 1846) und Benjamin Klinge (Regionalliga Westfalen). Klinge ist mit fünf Treffern Torschützenkönig des Teams. Trkulja sah beim 2:4 gegen Mietingen wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte (18. Oktober). Es ist nicht sicher, ob er auflaufen darf.
Trotz des namhaften Trainers und vielen erfahrenen Spielern läuft es sportlich bei Neu-Ulm aber nicht. Hyseni ist dennoch der Überzeugung, dass der TSV dem FC Wangen alles abverlangen wird. „Wir müssen von Beginn an hellwach sein, dürfen nichts anbieten, denn diese ausgebufften Spieler wissen, wo das Tor steht.“ Seine Mannschaft betreibt Woche für Woche einen enormen Aufwand, kann sich aber nicht immer belohnen. Niederlagen wie gegen Blaubeuren und Srbija Ulm tun richtig weh, weil die Mannschaften zwar technisch guten Fußball spielen, aber keine Riesen sind. Heißt: Vier Punkte, wenn nicht gar sechs, wären drin gewesen – und dann würde es die Tabelle völlig anders aussehen.
Die Antworten muss die Mannschaft geben
Der FC Wangen muss am Samstag über 90 Minuten alles hineinwerfen, um drei Punkte zu holen. „Ich erwarte von den Spielern, dass sie entschlossen in die Zweikämpfe gehen, den Gegner früh stören, nicht zur Entfaltung kommen lassen“, betont Hyseni. Das Entscheidende ist aber, dass sie Lösungen finden, wie man am Ende die Partie gewinnt. Das Trainerteam Safet Hyseni und Daniel Wellmann kann die Richtung vorgeben, die Antworten auf dem Platz müssen sie Spieler geben. Kompakt in der Abwehr und entschlossen im Angriff, das muss das Motto sein.
