FC Wangen startet mit Test gegen Kressbronn
Der FC Wangen bestreitet vor dem Beginn der Rückrunde noch zahlreiche Testspiele. (Foto: Josef Kopf/Archiv)
Die Entwicklung junger Spieler steht im Mittelpunkt der Arbeit von Wangens Trainer Joachim Baur. Es ist kein Muss, am Ende der Aufstiegsrunde Platz eins oder zwei zu belegen.
Autor: Giuseppe Torremante
Was waren das für Spiele in der Qualifikationsrunde, als der FC Wangen in Heimenkirch mit 3:2 gewann oder den VfB Friedrichshafen zu Hause mit 5:0 in die Schranken wies? Die Mannschaft war im berühmten Flow, spielte aus einem Guss, zeigte tolle Ballstafetten, begeisterte die Zuschauer im Allgäu-Stadion durch kluges Kombinationsspiel. „Der FC Wangen hatte in fast allen Spielen das Momentum auf seiner Seite“, sagt der ehemalige Trainer des FCW Adrian Philipp (heute TSV Heimenkirch). Recht hat er. Es war aber auch die Leichtigkeit, die die Fußballer des FC Wangen Lösungen finden ließ, sodass sie spielerisch zu überzeugen wussten. „In der Aufstiegsrunde fehlt uns bislang diese Durchschlagskraft, die uns in der ersten Hälfte der Saison auszeichnete“, beklagt Trainer Joachim Baur.
Fünf Spiele hat der FC Wangen bislang in der Aufstiegsrunde mit elf Mannschaften absolviert, es stehen aber erst magere sechs Punkte auf der Habenseite. Nach dem 2:1-Erfolg bei der SSG Ulm 99 zum Start, folgten drei Unentschieden und eine bittere Niederlage in Reinstetten. Das Torverhältnis von 7:7 zeigt auch, dass bei den Allgäuern einiges nicht mehr rund läuft. „Uns fehlte die Leichtigkeit“, meint Wangens Chef Ralf Hartmann.
Vielleicht liegt der Grund für den durchwachsenen Start aber auch an der Qualität der Gegner. „Es sind und werden enge Spiele, und da kann das berühmte Pendel mal nach links, mal nach rechts zeigen“, weiß Baur. „Es werden in der zweiten Hälfte der Aufstiegsrunde Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage entscheiden. Die Liga ist ausgeglichen“, bestätigt auch Hartmann.
Die Ergebnisse sollen natürlich erfreulicher werden. Siege müssen her, um mit den Teams an der Spitze mitzuhalten (VfB, SSG Ulm 99, Blaubeuren, Weiler). Der Fokus ist aber ein ganz anderer. „Es zählt einzig und allein die Entwicklung der jungen Spieler“, sagt Baur. In den kommenden Jahren soll dann der nächste Schritt folgen: Aufstieg in die Verbandsliga Württemberg. Sollte es diese Saison schon klappen, dann würde der FC Wangen nicht nein sagen. Trotzdem: „Wenn eine Mannschaft eine Liga dominiert, dann hat sie gute Chancen, in der nächsthöheren zu bestehen“, sagt Joachim Baur. Ein Aufstieg sei immer toll, aber was komme danach? Eine berechtigte Frage, denn wer hat schon Lust, negative Ergebnisse anzuhäufen?
Bereits am Montag hatte Joachim Baur seinen Kader zur ersten Einheit eingeladen. Die Spieler hätten im Vorfeld ihre Läufe absolviert. Die Grundlagenausdauer ist da, es kann nun an den Feinheiten gearbeitet werden. Der FC Wangen will in den restlichen Spielen der Aufstiegsrunde auf dem Platz bessere Lösungen zeigen. „Es muss uns gelingen, unserer spielerischen Qualitäten ergebnistechnisch auszunutzen. Es kann nicht sein, dass wir gegen Mannschaften, die hier Defizite haben, stolpern, weil wir nicht entscheidend dagegenhalten“, betont Baur. Er erwartet von seinen Spielern, dass sie auch den Gegner besser lesen können, um gut darauf zu reagieren.
Bei der einzigen Niederlage in Reinstetten (1:2) erzielte der Gastgeber beide Tore auf die gleiche Art. Aus einer Fünferkette in der Abwehr wurde bei Ballgewinn eine Dreierkette. Die Außenspieler schlichen sich nach vorne, wurden bedient und zweimal lag das Runde im Eckigen. Es hätten auch durchaus noch zwei weitere Tore hinzukommen können. Die Art und Weise war immer die Gleiche. Der FC Wangen unterband diese überfallartigen Angriffe nicht – das war das Problem.
Joachim Baur hat deshalb viele Testspiele ausgemacht, um die Defizite seiner Mannschaft auszumerzen. Insgesamt sind es sieben. Alle Partien werden zu Hause um 14 Uhr angepfiffen. Los geht es am Samstag mit der Partie gegen den Tabellenzweiten der Fußball-Bezirksliga, dem SV Kressbronn, auf dem Kunstrasenplatz Hinteres Ebnet. In der vergangenen Saison gab es zwei schmerzhafte Niederlagen (3:5, 1:2). „Das haben wir etwas gut zu machen“, betont Baur. Sicher wäre ein Sieg zum Auftakt der Vorbereitung Balsam auf die Seele des FC Wangen – im Mittelpunkt steht aber die Ausbildung und Entwicklung der jungen Fußballer.
Die Heim-Testspiele des FC Wangen (alle 14 Uhr): Samstag, 8. Februar: FCW – SV Kressbronn; Samstag, 15. Februar: FCW – SV Oberzell; Donnerstag, 20. Februar, 19 Uhr: FCW gegen FC Rotenberg (Elite-Liga Österreich); 1. März: FCW – Admira Dornbirn (Elite-Liga), 8. März: FCW – FC Bizau; 22. März, 14 Uhr: FCW – FC Wolfurt (beide ebenfalls Elite-Liga).