Die Umstellungen tragen langsam Früchte
FC Wangen steht im WFV-Pokal in Runde drei
Von Giuseppe Torremante
WANGEN – Der Weg ist noch weit. Manche Baustellen sind noch nicht behoben. Der Fußball-Verbandsligist FC Wangen bleibt aber dran, arbeitet intensiv, um eine gute Saison zu spielen. In der zweiten Runde des WFVPokals setzte sich die Mannschaft von Candy Decker mit etwas Glück am Samstag in Straßberg mit 2:1 durch. Die Umstellungen des FCWTrainers tragen langsam Früchte. „Wir haben viel Potenzial, aber das müssen wir weiter aus den Spielern herauskitzeln. Die einfachen Fehler haben mich geärgert. Daran müssen wir noch arbeiten und das werden wir auch tun“, sagte Decker.
Kapitän Simon Wetzel und Kaan Basar haben unter Decker neue Aufgaben. Wetzel, der in den vergangenen Jahren als hängende Spitze agierte, hat nun die Partie vor sich – als „Sechser“ oder „Achter“. Mal leitet er wichtige Gegenstöße ein, mal unterbindet er einen Angriff. Basar, der bislang im Mittelfeld aufgrund seines hohen Laufpensums eher Abräumer und Vorbereiter war, ist nun ganz vorne. Da wo es weh tut und wo er seine Qualitäten ausspielen kann. Den 2:1-Siegtreffer machte er nach einem Konter. Eiskalt schob er den Ball an TSV-Torhüter Christopher Kleiner vorbei. „Ich spiele da, wo mich der Trainer braucht“, sagt er zu seiner neuen Rolle.
Decker hat sich diese beiden Maßnahmen wohl überlegt. „Beide Spieler sind in ihren neuen Positionen sehr wertvoll für die Mannschaft. Simon hat eine gute Spielübersicht und Kaan ist vor dem Tor eiskalt“, sagt er. Diese Umstellungen klappen immer besser. Sie helfen den jungen Spielern richtige Entscheidungen zu treffen. Bei beiden Toren funktionierte das ganz gut. Nach einer guten Kombination nahm Tolga Korkmaz den Ball lief zur Seite und hämmerte ihn unter die Latte (8.). Dem Siegtreffer (43.) ging eine gute Ballstafette voraus, Kaan Basar vollendete.
Aber es gab eben auch die weniger guten Momente, wie beim Gegentor nach zwei Minuten. Der TSV Straßberg hatte eine gute Spielidee. Bei Eckbällen und Freistößen in der eigenen Hälfte blieben Spielertrainer Stefan Bach und Elias Göz an der Mittellinie stehen. Bei Ballgewinn ging es ganz schnell nach vorne, um die unsortierte Wangener Hintermannschaft in Verlegenheit zu bringen. Nach zwei Minuten klappte es ganz gut. Timo Holzmann setzte sich über außen durch, spielte zu Göz, der aus spitzem Winkel Wangens Torhüter Kai Mähr überwand. In der Folge blieb der Landesligist immer wieder gefährlich.
Die Chancenauswertung beim FC Wangen war wieder suboptimal. Nach dem schnellen 1:1 bediente Abwehrchef Daniel Wellmann seinen Mitspieler Jannik Holzapfel. Ball Anund Mitnahme war gut. Im eins gegen eins mit TSV-Torhüter Kleiner zog er den Kürzeren. Der 22-Jährige überlegte zu lange. Kurz vor der Pause spielte der FC Wangen einen Konter schlampig zu Ende. Vier Wangener Spieler hatten gegen zwei Abwehrspieler der Gastgeber das Nachsehen. Sehr zum Ärger von Decker. „Da müssen wir kaltschnäuziger sein. Solche Gelegenheiten dürfen wir nicht leichtfertig vertändeln“, betonte der Wangener Trainer.
Nach Wiederbeginn hatte der FC Wangen die besseren Chancen, scheiterte an sich selbst oder am guten Torhüter des TSV Straßberg. Jan Gleinser und der eingewechselte Enes Demircan vergaben beste Möglichkeiten. Das mögliche 3:1 hätte die Hektik aus dem Spiel genommen. So musste die Wangener Mannschaft bis zum Schluss zittern. Der TSV Straßberg gab nie auf, spielte immer konsequent nach vorne und hätte beinahe das 2:2 geschafft. Elias Göz setzte sich kurz vor Schluss durch und hatte den Torschrei schon auf den Lippen. Mähr konnte mit der Hand die Geschwindigkeit des Balles verringern, aber das Leder trudelte weiter Richtung Tor. Wetzel war instinktiv mitgelaufen und kratzte den Ball noch vor der Linie.