Auf der Suche nach der Effizienz
Der Wangener Max Biewer (li.) glänzte gegen Friedrichshafen mit einer starken Defensivleistung, die auch in Reinstetten gefordert sein wird. (Foto: Josef Kopf)
In der Landesliga-Qualifikationsrunde setzte sich der FC Wangen mit 3:0 beim SV Reinstetten durch – ein ähnliches Ergebnis erhofft sich Trainer Joachim Baur auch am Samstag.
Autor: Giuseppe Torremante
Ein Sieg, drei Unentschieden und Platz vier in der Tabelle der Landesliga-Aufstiegsrunde sind für die Fußballer des FC Wangen deutlich zu wenig. 2024 stehen noch zwei Spiele an, in denen die Mannschaft sechs Punkte holen kann. Die erste Partie steigt am Samstag (14.30 Uhr) in Reinstetten – bei einem unangenehmen Gegner.
In der Qualifikationsrunde siegte der FC Wangen in Reinstetten mit 3:0. Der dreifache Torschütze Simon Wetzel traf nach zwei Minuten, kurz vor der Pause (44.) und kurz nach der Pause (53.) – also immer zum richtigen Zeitpunkt. Die Fußballer des FC Wangen sollten dieses Ergebnis aber schnell vergessen, denn das Spiel am Samstag steht unter ganz anderen Vorzeichen. Der Druck lieg eindeutig aufseiten des FC Wangen, der am Ende ganz oben stehen oder zumindest in der Relegation sein Glück versuchen will. Dadurch kann der SV Reinstetten locker aufspielen, denn die Favoritenrolle liegt beim Gast.
In den ersten beiden Partien der Aufstiegsrunde verlor der SV Reinstetten zu Hause gegen Blaubeuren mit 0:3 und zum Auftakt in Friedrichshafen sogar mit 0:5. Vergangene Woche überraschte die Mannschaft von Spielertrainer Florian Treske in Heimenkirch aber mit einem 2:0-Sieg. Der unerwartete Erfolg beim heimstarken TSV dürfte dem SVE neuen Schwung gegeben haben. „Der SV Reinstetten ist eine unangenehme Mannschaft, die jeden Gegner ärgern kann, vor allem zu Hause. Wir müssen uns von Beginn darauf einstellen, dass es kein schönes Spiel wird. Der Kampf wird Trumpf sein“, sagt Wangens Trainer Joachim Baur.
Um einen solchen Gegner zu schlagen, muss sich der FC Wangen wieder auf seine Stärken besinnen. Deshalb hat Trainer Baur in dieser Woche Wettkampfformen mit seiner Mannschaft trainiert. Das Ziel muss es sein, vor dem Tor wieder effizienter zu werden. Die Effizienz ist dem Tabellenvierten nämlich etwas abhandengekommen. 15-mal schossen die Spieler des FC Wangen in der Partie gegen den VfB Friedrichshafen aufs Tor, nur ein Treffer kam dabei heraus. Viel Aufwand, wenig Ertrag. Okan Housein allein versuchte es sechsmal erfolglos. „Bei der guten Schusstechnik unseres offensiven Spielers müssen mindestens zwei Tore herausspringen“, betont Baur.
Wo ist die Zielstrebigkeit geblieben, die Leichtigkeit, mit der zuvor Tore erzielt wurden? „Sicher sind die Gegner in der Aufstiegsrunde stärker als in der Qualifikationsrunde, aber uns fehlt aktuell das Schussglück und am Ende auch das Spielglück – und wir investieren zu wenig“, meint Baur. Für den FC Wangen heißt es am Samstag, 90 Minuten laufen, kämpfen, Chancen herausspielen. Wichtig wird dann vor allem sein, diese auch zu verwerten, um keinen unangenehmen Novembernachmittag zu erleben.
Personell muss Joachim Baur Abstriche machen. Luis Leupold wird weiterhin krankheitsbedingt fehlen, der starke Moritz Hartmann ist angeschlagen. Wieder im Kader ist Offensivkraft Janosch Fink. Um gegen den SV Reinstetten einen Dreier zu holen, muss der FC Wangen auch in der Defensive gut arbeiten, so wie zum Beispiel Max Biewer, der gegen den VfB Friedrichshafen eine starke und solide Leistung bot.
Ein solider Auftritt, das ist auch das Ziel des FC Wangen am Samstag in Reinstetten. Dann könnte nach drei Unentschieden in Folge wieder ein Sieg herausspringen. Es ist kaum anzunehmen, dass die Konkurrenz patzt. Die Mannschaft von Trainer Joachim Baur muss ihre Hausaufgaben machen, nicht weniger, aber auch nicht mehr. Der 3:0-Erfolg in der Qualifikationsrunde gegen Reinstetten ist Geschichte, das Spiel am Samstag dagegen ein ganz wichtiges auf dem Weg an die Tabellenspitze.