Jan Gleinser erlöst den FC Wangen
Der spielerisch überlegene FC Wangen (re.) sicherte sich gegen den TSV Heimenkirch (li.) die drei Punkte. (Foto: Josef Kopf)
Gleinsers Schuss brachte in der 77. Minute das 2:1 gegen den TSV Heimenkirch und war sehr entscheidend auf dem Weg zum Erfolg im Landesligaderby.
Autor: Giuseppe Torremante
Ergebnistechnisch hat der Fußball-Landesligist FC Wangen geliefert. Das 3:1 im Allgäuer Derby gegen den TSV Heimenkirch war verdient, aber es ist noch Luft nach oben.
Marcel Maier, Torwart des FC Wangen, nahm sein verschuldetes Tor mit Humor. „Ich wollte einen Hallo-Wach-Effekt für die Mannschaft auslösen“, sagte er nach dem Derbyerfolg seines Teams. Nach 14 Minuten verlor er den Ball, Alexander Hartl schob ihn ins leere Tor – 1:0 für Gäste. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Gäste eine weitere Großchance gehabt, Christian Eberle scheiterte im Eins-gegen-Eins-Duell an Maier.
Das 0:1 war das siebte Gegentor in drei Spielen nach individuellen Fehlern. Diesmal reagierte der FCW prompt. Fast im Gegenzug bediente Yannick Huber seinen Mitspieler David Wessle und dieser ließ mit einem platzierten Schuss ins Eck dem TSV-Torhüter Tim Michael Großer keine Chance. „Wir hatten 20 starke Minuten, waren griffig, ärgerten den FC, doch das Gegentor kam zu schnell“, sagte Adrian Philipp, Trainer des TSV Heimenkirch.
Auch Wangen hätte ein Geschenk des TSV-Torhüters annehmen können, aber Nils Oelmayer brauchte zu lange, um den Ball zu kontrollieren und dann war er wieder weg. Trotzdem bestimmte der FC Wangen immer mehr das Spiel. Immer wieder setze sich die Mannschaft mit spielerischen Mitteln gut in Szene, doch vor dem Tor trafen die FCW-Fußballer immer auch die falschen Entscheidungen. Kurz vor der Pause hatte Kapitän Simon Wetzel Pech, dass er mit einem starken Schuss nur die Latte der Gäste traf.
Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff kamen Luca Schneider und Tim Bucher für Luca Spöri und David Wessle in die Partie. Die Wechsel brachten neuen Schwung ins Wangener Angriffsspiel. Die Mannschaft ließ in den zweiten 45 Minuten fast nichts mehr zu. Fast jeder Angriff der Gäste wurde gut wegverteidigt. „In der zweiten Halbzeit wollten wir den Ball nicht mehr, sind nur hinterhergelaufen, hatten kaum drei Pässe am Stück“, analysierte Philipp. Es lag aber auch an der Art und Weise, wie der FC Wangen den ersten Dreier erzwingen wollte. Konzentriert in der Abwehr, entschlossen nach vorne. „Wir haben nicht gut angefangen, haben uns aber in das Spiel hineingearbeitet. Je länger es dauerte, umso mehr waren wir dem zweiten Tor näher“, sagte FCW-Trainer Safet Hyseni.
Zwei Tore in der Schlussviertelstunde
Tim Bucher traf nur den Pfosten (66.), und so dauerte es bis zur 77. Minute, ehe Jan Gleinser nach vielen vergeblichen Versuchen einfach draufhielt und Großer keine Chance ließ. Nur eine Minute später verpasste der eingewechselte Valentin Kirchmann das mögliche 2:2. Er konnte eine Flanke nicht verwerten. Sechs Minuten vor dem Ende zerschlug sich die Hoffnung auf einen Heimenkircher Punktgewinn: Schneider war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz und staubte ab (84.).
„Wir haben es diesmal deutlich besser gemacht und bis zum Schluss an uns geglaubt“, meinte FCW-Coach Hyseni. „Es war ein verdienter Sieg unserer Mannschaft. Die Selbstverständlichkeit des Zusammenspiels ist noch nicht da, aber sie wird von Woche zu Woche immer besser. An den Umschaltsituationen müssen wir noch arbeiten. Für uns beginnt die Liga jetzt“, sagte Simon Wetzel, Kapitän der Wangener Mannschaft.
Kommende Woche steht das Gastspiel in Riedlingen an
Wie viel der Derbysieg wert ist, werden die Fans des FC Wangen nach dem nächsten Spieltag sehen. Dann geht es nach Riedlingen (Samstag, 17 Uhr) – der TSV ist heimstark und spielt einen einfachen, aber effektiven Fußball. Damit hatte der FC Wangen bislang immer seine Probleme, sodass die Duelle in der jüngeren Vergangenheit stets eng waren.
Fußball-Landesliga IV, 3. Spieltag: FC Wangen – TSV Heimenkirch 3:1 (1:1). – Tore: 0:1 Alexander Hartl (15.), 1:1 David Wessle (16.), 2:1 Jan Gleinser (77.), 3:1 Luca Schneider (84.) – Zuschauer: 321 – Schiedsrichter: Matthias Wituschek – FCW: Maier, Biewer, Gleinser, Jonas Brüderlin (87. Guillaume), Huber, Spöri (57. Schneider), Wetzel, Oelmayer (64. Willhalm), Schumacher (72. Huß), Straub, Wessle (57. Bucher) – TSV: Großer, Eberle, Knapp (72. Söllöschi), Hutterer, Kloos, Handanagic, Schlachter, E. Kirchmann, Ferreiro (62. V. Kirchmann), A. Hartl (87. Strömberg), M. Härtl.