FC Wangen

Ambitionierter Fußballclub aus dem Allgäu steht in der Landesliga vor einer schwierigen Qualifikationsrunde

Von Giuseppe Torremante

Wangen – Der Fußball-Landesligist FC Wangen meldet 15 neue Spieler für die neue Saison. Das ist eine ganze Menge und viel Arbeit für das Trainerteam um Chefcoach Joachim Baur. Das sportliche Ziel der Allgäuer ist klar: Aufstieg in die Verbandsliga. Der Weg dorthin wird ziemlich steinig. Der Grund: Die Qualifikationsrunde der Gruppe Süd hat es in sich.

„Von den elf Mannschaften sind acht Teams, die unter die besten Vier kommen können“, sagt Joachim Baur. Das heißt: Aus den beiden Gruppen Süd und Nord qualifizieren sich die jeweils besten Vier für die Aufstiegsrunde. Dazu kommt noch der beste Fünfte aus beiden Gruppen. „Das wird von Beginn an ein Hauen und Stechen“, betont Baur. Der Trainer des FC Wangen bereitet seine Mannschaft seit dem 1. Juli auf die neue Saison vor. Tobias Ullrich, Sportlicher Leiter des FC Wangen, hat vielversprechende junge Spieler geholt. „Er war in den vergangenen Wochen sehr fleißig und hat gute Arbeit geleistet“, sagt Baur.

Die größte Aufgabe war, talentierte Spieler aus ihrer Komfortzone herauszulocken und für den Traditionsverein FC Wangen zu begeistern. Denn in der Landesliga wird dreimal die Woche trainiert und die Spiele sind nicht um die Ecke. „In der heutigen Zeit ist es nicht einfach, Fußballer für unser Projekt zu begeistern“, meint Ullrich. Umso schöner ist es, dass es noch junge Fußballer gibt, die sich dem FC Wangen anschließen. Die Allgäuer holen nur bezahlbare Fußballer aus der Region. „Ein Spieler der einmal höherklassig gespielt hat, kann uns nur kurzfristig helfen. Unser Ziel ist es Fußballer zu holen, die wir gut ausbilden können und die dann beim FCW eine neue Heimat finden“, weiß Baur.

Unter den Neuen ist zum Beispiel David Wessle (SG Kißlegg), der als Stürmer ein Rohdiamant ist. Der 19-Jährige ist schnell, technisch gut ausgebildet und hat ein gutes Spielverständnis. Wessle muss sich aber erst, genauso wie die anderen Fußballer, an das Niveau der Landesliga gewöhnen.

Joachim Baur ist sehr zufrieden mit seinem neuen Kader. Seine Aufgabe ist es nun aus den vielen Charakteren eine starke Einheit zu bilden, die ab 11. August (Auswärtsspiel beim FV Ravensburg II) auf Punktejagd geht. „Viele Mannschaften stehen uns im Weg“, meint Baur vieldeutig. Die Qualifikationsgruppe Süd ist von der Qualität her sehr ausgeglichen und bei nur zehn Spielen darf sich keine Elf einen Leistungsabfall erlauben. Unentschieden oder Niederlagen sind da Gift. „Es wird brutal, es wird schwer genug und es wird ein enges Rennen, um unter die besten vier Mannschaften zu kommen. Wir dürfen uns keine Schwäche leisten. Wir stehen vor vielen Partien auf Augenhöhe. Keine Mannschaft wird durchmarschieren“, betont Baur.

Zum Verständnis: Staffelleiter Andreas Schele hat nach der Umstrukturierung die 21 Mannschaften in eine Gruppe Nord und eine Gruppe Süd unterteilt. Neun Mannschaften qualifizieren sich für die Aufstiegsrunde. Zwölf Teams spielen bei mindestens sechs Absteigern um den Klassenerhalt. Deshalb ist sich Wangen-Chef Ralf Hartmann auch sicher, dass die Mannschaft von Beginn an Gas geben muss. „Es werden schwierige Spiele, sechs bis acht Mannschaften wollen in die Aufstiegsrunde. Nur vier sind sicher dabei. Wir müssen es nehmen, wie es kommt“, sagt er. Trotzdem ist er der Meinung, dass es zwischen beiden Staffeln ein Wettbewerbsgefälle gibt. „Die 21 Mannschaften hätte man besser mischen können. Das Endergebnis ist für mich nicht glücklich“, meint er.

Bei der Online-Konferenz wurde nach Meinung von Hartmann der Widerstand einiger Vereine ignoriert. Das findet er schade. Andere Staffeln (eins bis drei) hätten diese Probleme nicht. „Ich bin von der Stärke unserer Mannschaft überzeugt, aber eine Garantie ist das nicht“, sagt er. Als Beispiel nennt Hartmann seine Elf, die in der Vorrunde der vergangenen Spielzeit Platz sechs belegte und dann in der Rückrunde durchstartete und am Ende noch Vizemeister wurde. Deshalb müssen alle Mannschaften, die die beiden Aufstiegsplätze als Ziel haben, immer auf Sieg spielen. Jede Niederlage sei ein Rückschlag auf dem Weg in die Aufstiegsrunde.

Tobias Ullrich teilt die Bedenken von Ralf Hartmann, sagt aber auch: „Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, dann müssen wir auf jedem Sportplatz bestehen.“ Der FC Wangen steht vor einer spannenden Qualifikationsrunde mit vielen Derbys.

FC Wangen

Neuzugänge: Marcel Mariner, David Wessle (beide SG Kißlegg), Tim Huss (wieder zurück), Janosch Fink (FC Lindenberg), Alex Metzler, Elias Hatt (beide SGM Beuren/Rohrdorf), Leonard Maucher, Jonas Kaufmann (beide FC Memmingen), Jahn Rehm (eigene Jugend), Marco Ochsenreiter (Torwart, FV RW Weiler), Marcin Ebenhoch, Moritz Klugger, Joshua Sonntag, Eren Lüftü (alle eigene Jugend), Utku Turan (Türkspor Wangen). Verlassen haben den FC Wangen: Oktay Leyla (FC Memmingen), Dennis Anschitz (FC Leutkirch), Kai Herrmann (TSV Ratzenried).

Der Sommerfahrplan des FC Wangen: Trainingsauftakt war am 1. Juli; Testspiele: 5. Juli: FC Isny – FCW (19 Uhr), Samstag, 6. Juli: ESV Rot-Weiß Stegen – FCW, 16 Uhr in Eglofs (der südbadische Landesligist ist dort im Trainingslager); 10. Juli: FC Rotenberg (Eliteliga, Österreich) – FCW (18.30 Uhr); 13./14. Juli: BMW Unterberger Allgäu Cup mit den Mannschaften: Memmingen II, SV Oberzell, TSG Ailingen, TSV Meckenbeuren, FC Wangen, SC Pfullendorf; 21. Juli, 27. Juli, 3. August wfv-Pokal Runde eins bis drei. 23. Juli: FC Wolfurt (Regionalliga, Österreich) – FCW (18.45 Uhr). 11. August: Saisonstart der Landesliga, FV Ravensburg II – FC Wangen (15 Uhr).