Ralf Hartmann kündigt Rückzug in zwei Jahren an
Der neue, fünfköpfige Vorstand umrahmt die Geehrten: von links Werner Taubenheim, Ralf Hartmann, Fridolin Spöri (geehrt für 60 Jahre Vereinszugehörigkeit), Martin Jankowski, das neu gewählte Ehrenmitglied Klaus Kottmann, Markus Fuchs und Daniel Antal. Im Hintergrund: die neuen Busse des FC Wangen. Foto: Susi Weber
Daniel Wellmann zieht sich aus dem FCW-Vorstand zurück, drei Neue kommen hinzu. Klaus Kottmann wird zum Ehrenmitglied, Simon Wetzel zum Ehrenspielführer gewählt.
Autor: Susi Weber | Schwäbische Zeitung
Was aus der Corona-Not heraus geboren wurde, ist nun zum Status geworden und soll es auch bleiben: die Generalversammlung des FC Wangen im Allgäu-Stadion. 50 der knapp 600 Mitglieder kamen zur Spielstätte des Vereins. Sportlich und organisatorisch sei der FC Wangen „auf Kurs“, sagte Vorstandssprecher Ralf Hartmann im Rückblick auf die vergangenen beiden Jahre und im Ausblick. Finanziell gab es in den beiden Jahren zusammengefasst ein Plus von gut 13.000 Euro. Vorgestellt wurden auch die beiden neuen Vereinsbusse. Hartmann: „Das stellt eine große Erleichterung für den Club dar.“ Dieser feiert Mitte Juli mit dem Unterberger-Cup, einem begleitenden Einlagenspiel und Rahmenprogramm auch sein 120-jähriges Bestehen.
Veränderungen gab und gibt es in der Führungsspitze. Daniel Wellmann scheidet nach vier Jahren als Vorstand aus und übernimmt als Co-Trainer der ersten Mannschaft eine neue Aufgabe. Drei Vereinsmitglieder stellten sich für den künftig fünfköpfigen Vorstand zur Wahl. „Das ist ein starkes Zeichen für die Zukunft unseres Vereins“, sagte Hartmann. Alle drei „Neuen“ sind keine Unbekannten: Martin Jankowski arbeitet schon seit 13 Jahren im Jugendausschuss des Vereins und als Jugendtrainer. Daniel Antal war zuletzt Trainer der zweiten Mannschaft und wird dieses Amt nun an Dirk Hölzke weitergeben. Markus Fuchs kommt ursprünglich vom TSV Wohmbrechts, war dort über zehn Jahre Jugendleiter und stieß aufgrund des Wechsels seiner Kinder zum FC Wangen. Alle drei wurden einstimmig gewählt und verstärken nun den Vorstand rund um Ralf Hartmann und Werner Taubenheim, die ebenfalls ohne Gegenstimmte wiedergewählt wurden. Hartmann kündigte noch vor der Wahl an, dass er sich mit den beiden kommenden Jahren in seine letzte Amtsperiode als Vorstand begebe. Unterstützt wird das Führungs-Quintett vom Hauptausschuss, der ebenfalls wiedergewählt wurde: Spielleiter Patrick Straub, Jugendleiter Markus Stordel, Frauenvertreterin Frauke von Klebelsberg, Bau-Eventmanager Jürgen Hold, dem Vertreter der Freizeitabteilung Anton Müller und Geschäftsführer Leon Detzel.
„Besonders erfreulich ist die kontinuierliche Entwicklung unserer Jugendabteilung“, sagte Hartmann: „Die Basisarbeit im Nachwuchs ist für uns essenziell, denn hier wächst die Zukunft des FC Wangen.“ 230 Jugendspieler werden in 13 Mannschaften trainiert. „Wir haben über 200 Spiele je Saison, die Winterspiele noch gar nicht hinzugerechnet“, erläuterte Werner Taubenheim als Vorstand für die Jugend. Je nach Altersstufe wird in der Jugend zwei- bis dreimal die Woche trainiert. Hinzu kommt noch ein „Argentalente“-Fördertraining am Wochenende, an dem bis zu 40 Spieler teilnehmen. „Ziel für uns ist es, so viele Jugendliche wie möglich auszubilden und sie weiterzubringen zu den Aktiven“, sagte Taubenheim. Er gehört auch dem zehnköpfigen Schiedsrichterteam an, das der FC Wangen stellt – und damit das „Soll“ laut Hubert Buck aus der Schiedsrichter-Abteilung überschreitet. Buck bemängelte die von Trainern und Zuschauern häufiger nicht geachtete Disziplin in Sachen Respekt und Wertschätzung: „Eine Sache, die alles vergiftet.“
Für die erste Mannschaft blickte Hartmann optimistisch auf die neue Spielzeit: „Auch außerhalb des Spielfeldes konnten wir einige Weichen stellen. Sei es im Bereich Sponsoring, bei der Infrastruktur oder beim Vereinsleben sowie mit unserem neuen Trainer Safet Hyseni aus Bad Waldsee.“ Daniel Wellmann schaute auf zwei Jahre mit „verschiedenen sportlichen Leitern und Trainern“ zurück, in denen er zeitweise auch selbst eingesprungen ist. Für die neue Saison ist Wellmann zuversichtlich:„Ich denke, dass wir relativ gut aufgestellt sind.“ Wellmann ging auch auf das Umfeld ein: „Um die 40 Leute sind notwendig, damit wir ein Heimspiel der ersten Mannschaft ausrichten können.“
Laut Steuerberater Christoph Spöri hat der Verein 2023 einen Überschuss in Höhe von knapp 18.000 Euro, 2024 einen Verlust von 4.500 Euro verzeichnet. „Der Verein ist sehr gut aufgestellt“, sagte Spöri. Das Vereinsheim im Allgäu-Stadion ist zur Hälfte bezahlt, das Eigenkapital beläuft sich auf eine hohe fünfstellige Summe. Eine besondere Ehrung erhielt Klaus Kottmann, der dem Verein seit 65 Jahren angehört. Nach Peter Ailinger und Dietmar Weber wurde er zum dritten Ehrenmitglied gewählt. Simon Wetzel darf sich jetzt Ehrenspielführer nennen – neben Anton Müller und Herbert Breher. Ausgezeichnet wurden auch 20 langjährige Mitglieder. Stellvertretend seien Fridolin Spöri und Siegfried Huber genannt, die für ihre 60 Jahre Vereinszugehörigkeit mit der Vereinsehrenmedaille in Gold ausgezeichnet wurden. 50 Jahre mit dabei sind Angelika Haggenmiller, Erwin Kirschenmann, Engelbert Mayrhofer und Roswitha Welte.