Willkommen beim FC Wangen

Der Fußball-Landesligist hat Joachim Baur als Nachfolger von Interimscoach Daniel Wellmann präsentiert. So begründet der Verein diese Entscheidung.

Noch im Jahr 2023 hat der FC Wangen seine Trainerlösung für die Rückrunde der Fußball-Landesliga bekanntgegeben. Joachim Baur betreut die Allgäuer zukünftig. Der 44-jährige Ex-Spieler des Clubs kommt vom FC Wolfurt: Beim aktuellen Tabellenletzten der österreichischen Regionalliga West arbeitete er insgesamt fünfeinhalb Jahre und beendete dort sein Engagement zur Winterpause. Baur ersetzt bei Wangen den bisherigen Interimscoach Daniel Wellmann, der sich von nun an wieder als Spielertrainer um die zweite Mannschaft des FC in der Kreisliga B1 kümmert. Jonas Kraft bleibt Co-Trainer.

Der Wechsel auf der Trainerposition hat überhaupt nichts mit den Qualitäten Wellmanns zu tun, wie Wangens Sportlicher Leiter Tobias Ullrich betont. „Welle hat einen sehr guten Job gemacht“, lobt Ullrich. Nach dem Stotterstart und dem Rücktritt von Markus Steidle stabilisierte der 33-Jährige den Verbandsliga-Absteiger. Unter seiner Regie gab es 18 Punkte aus zehn Spielen – damit hat Wangen bei nur vier Zählern Rückstand in der Rückrunde alle Möglichkeiten, die angestrebte Top-3-Platzierung zu erreichen. „Er hat Ergebnisse geliefert und die Mannschaft ist intakt“, hätte sich der FC Wangen laut Ullrich eine weitere Zusammenarbeit durchaus in Betracht gezogen. Aber das war letztlich nie Thema, weil Wellmann früh abwinkte. „Welle hat uns mitgeteilt, dass er es nur bis zum Winter machen kann“, berichtet Ullrich. Er möchte mehr Zeit für seine Kinder haben und ist beruflich sehr eingespannt, weshalb er sich schon im Sommer aus der ersten Mannschaft des FC Wangen zurückgezogen hat.

Die Anforderungen an den neuen Trainer
 
Weil es sportlich so ordentlich lief, konnten sich die Allgäuer Zeit bei der Trainersuche lassen. „Es hat eine potenzielle Kandidatenauswahl gegeben“, sagt Ullrich. „Es war aber relativ schnell klar, dass es Jockel Baur wird.“ Der neue Mann hat den Vorstand des FC Wangen menschlich überzeugt. „Er ist offen und ehrlich“, sagt Ullrich über Baur und glaubt an ein gutes Verhältnis zwischen ihm und der Mannschaft. Wichtig war den Verantwortlichen des Vereins vor allem auch, dass der neue Cheftrainer mit jungen Spielern arbeiten kann und das bei seinen Stationen auch schon nachgewiesen hat. „Wir wollen auf die eigene Jugend setzen, weil wir da viel Potenzial haben“, betont Ullrich. Baur erfüllt dieses Anforderungsprofil, so arbeitete er in der Vergangenheit mehrere Jahre am Stützpunkt in Wangen. Außerdem hat er beim FC Wolfurt den Nachwuchs „herangeführt und eingebaut“, sagt Ullrich.
 
Seine Marschrichtung unterstreicht der Tabellensechste der Fußball-Landesliga mit seinen Kaderveränderungen im Winter. Aus den A-Junioren werden Torwart Björn Bühler und Verteidiger Noah Gambach ab dem Trainingsauftakt am 29. Januar fest zur ersten Aktivenmannschaft gehören. Wahrscheinlich rückt auch Mittelfeldmann Mattis Kellenberger auf, bei ihm müssen aber noch letzte Gespräche geführt werden. Bühler kann allerdings in der Rückrunde noch nicht eingesetzt werden: Er befindet sich in seinem vorletzten Jugendjahr und wird deshalb bis Sommer weiter bei den A-Junioren spielen. Auch andere Nachwuchsspieler werden weiter die Möglichkeit haben, bei den Aktiven mitzutrainieren. Dafür haben die Wangener sogenannte A- und B-Wochen eingeführt, in denen jeweils A- und B-Jugendliche im Training mit dabei sind. Bühler, Gambach und Kellenberger haben da einen besonders starken Eindruck hinterlassen.
 
Baur kann auf die Arbeit Wellmanns aufbauen. Unter ihm hat die Defensive wesentlich kompakter gestanden. Es drückte aber auch noch im Angriff der Schuh. „Wir haben zu wenig Tore geschossen“, sagt Ullrich. Dabei weist der 30-Jährige darauf hin, dass das bei der Trainersuche eine Rolle gespielt hat. „Wir haben viel Ballbesitz, das Spiel mit dem Ball ist extrem wichtig. Die Spieler haben uns das auch transportiert, dass sie in der Offensive Lösungen an die Hand bekommen wollen, die angewandt werden“, berichtet Ullrich. Baur, der sich einige Spiele angeschaut hat, soll dafür der richtige Mann sein. „Er hat eine gute Idee. In den Gesprächen waren wir da auf dem gleichen Nenner“, sagt Ullrich.
 
Für den FC Wangen geht es nach der Winterpause direkt in die Vollen
 
Als Fußballer war Baur im Allgäu außerdem auch für den FC Isny und Rot-Weiß Weiler aktiv. Seine Trainerlaufbahn begann er in der Saison 2008/2009 als Spielertrainer beim FC Rettenberg und gewann mit dem Team in der Kreisklasse Oberallgäu den Titel. Nun ist er zurück beim FC Wangen, für den er auch schon die Fußballschuhe schnürte. Die ersten Pflichtspiele werden besonders wichtig werden: Am Samstag, 9. März, 14 Uhr treffen die Allgäuer zu Hause auf den Tabellenzweiten TSV Heimenkirch und am Sonntag, 17. März, 15 Uhr gastiert Wangen beim Tabellendritten SV Mietingen. Nach der Relegation im Jahr 2022 und dem Abstieg im Jahr 2023 hat sich der FC bewusst für eine längere Winterpause und den eher späteren Trainingsstart am 29. Januar entschieden. Den ersten Test gibt es am Samstag, 3. Februar, beim FC Überlingen. Zudem absolvieren die Allgäuer auch ein Vorbereitungsspiel gegen den FC Wolfurt, den Ex-Club von Baur. Diese Partie in Wangen am Samstag, 24. Februar, 12.30 Uhr hat Baur noch in Diensten der Österreicher mit Ullrich vereinbart.