FC Wangen

FC Wangen vor schwerem Auswärtsspiel bei Srbija

Yannick Huber (li.) wird dem FC Wangen am Samstag in Ulm verletzungsbedingt fehlen. (Foto: Josef Kopf)

Die Landesliga-Fußballer des FC Wangen wollen nachlegen. Das wird am Sonntag bei Srbija Ulm (14.30 Uhr) nicht einfach, denn der Gegner hat 13 von 17 Punkten zu Hause geholt.

Autor: Giuseppe Torremante

Safet Hyseni, Trainer des FC Wangen, nahm seine Trinkflasche und donnerte sie mit voller Wucht auf den Boden des Kunstrasenplatzes Hinteres Ebnet in Wangen. Was war der Grund für den Gefühlsausbruch? Nils Oelmayer erzielte am vergangenen Samstag nach zwei Minuten die Führung für die Allgäuer gegen den FV Biberach. Was für eine Erleichterung, endlich einmal wieder nicht einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen. „Ich habe mich so für die Mannschaft gefreut“, sagt er.

Bei Simon Wetzel ist der Knoten geplatzt

Nach 58 Minuten bediente Oelmayer Simon Wetzel, und der erzielte mit einem Schuss in den Winkel das 2:0. Das war der Endstand. „Es war ein schönes Gefühl, endlich ging der Ball rein“, betonte Wetzel. „Wir haben ein sehr intensives Spiel für uns entschieden, das ist gut so“, so der FC-Kapitän. Was geschah eigentlich an den anderen Spieltagen, als der Ausnahmespieler beste Chancen vergab? „Es war Pech, manchmal hektisch im Abschluss, und es fehlte die Geduld und Entschlossenheit vor dem Tor“, meinte Wetzel und freute sich über sein erstes Saisontor.

Geduld und Entschlossenheit benötigt der FC Wangen am Sonntag entweder auf dem Ausweichplatz in Wiblingen oder auf dem Kunstrasenplatz. „Zu 90 Prozent spielen wir auf Kunstrasen“, weiß Hyseni. Egal auf welchem Untergrund die Partie ausgetragen wird, der FC Wangen will nach dem Erfolg gegen Biberach nachlegen. „Unser Ziel muss es sein, im November so viele Punkte, wie möglich zu holen. Wenn wir gegen Srbija die Basics des Fußballs auf dem Platz bringen, dann bin ich guter Dinge“, betont er. Basics? Laufbereitschaft, Zweikampfstärke und Engagement. Die Mannschaft aus dem Ulmer Raum hat große individuelle Klasse. Ihre spielstarken Fußballer sind sehr gefährlich beim Umschaltspiel und abschlussstark. Die Laufwege sind bekannt, der Ball kommt millimetergenau zum Mitspieler. Und vor dem Tor fackeln sie nicht lange. „Das müssen wir unterbinden. Gelingt uns das, dann bin ich optimistisch, dass wir dort etwas mitnehmen“, sagt Hyseni.

Auf drei Spieler muss der FC Wangen besonders aufpassen: Nenad Duric (fünf Tore), Ideengeber Stefan Gavranovic und Stürmer Stefan Mladenovic (7). Duric und Mladenovic haben zusammen mehr als die Hälfte der 22 Tore für Srbija erzielt. Aus den vergangenen drei Spielen holte die Mannschaft allerdings nur einen Punkt, verlor sogar zu Hause gegen den TSV Heimenkirch mit 1:2 und erreichte gegen Riedlingen nur ein 2:2. Gegen Riedlingen traf Mladenovic doppelt, bei der Heimniederlage gegen Heimenkirch netzte Damir Cavar kurz vor Schluss ein. Im September holte die Mannschaft zehn der 17 Punkte, besiegte den TSV Neu-Ulm und den FC Blaubeuren. Im vergangenen Monat stockte dann der Motor. Am Ende stand nur ein 1:0-Sieg gegen den SV Mietingen, alle anderen Spiele gingen verloren oder die Punkte wurden geteilt.

Huber und Biewer fehlen

Der FC Wangen hat sich im Oktober in Sachen Punktausbeute eine Auszeit genommen. Von zwölf möglichen Zählern holte die Elf aus dem Allgäu nur vier. Es gab nur einen 2:1-Sieg gegen den SV Kressbronn. Eines ist klar: Die Mannschaft von Hyseni darf die Spieler von Srbija, die eine große individuelle Klasse besitzen, nicht zur Entfaltung kommen lassen. Ziel muss es sein, ergebnistechnisch nachzulegen. Kurz vor Jahreswechsel einen Endspurt hinlegen und so viele Punkte wie möglich sammeln, um mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen zu können.

Personell muss der FC Wangen auf den angeschlagenen Yannick Huber und den verletzten Max Biewer verzichten. Bei Jannek Brüderlin, der gegen Biberach zur Halbzeit ausgewechselt wurde, sieht es dagegen gut aus. „Unser Ziel sind drei Punkte, egal, wer aufläuft“, betont Hyseni. Vielleicht donnert er seine Trinkflasche am Sonntag nach der Partie ja wieder auf den Boden – erneut vor Freude.