Willkommen beim FC Wangen

Künftig ist Domingos Manzambi für die SG ASV/FC Wangen II verantwortlich

Von Giuseppe Torremante und Michael Panzram

WANGEN – Nur mit Glück ist die notorisch erfolglose SG ASV/FC Wangen II nicht aus der Fußball-Kreisliga AIII abgestiegen. Weil der FC Leutkirch II zurückzog und freiwillig eine Etage nach unten ging, blieb den abgeschlagen am Tabellenende stehenden Wangenern der Gang in die Kreisliga B erspart. So darf der neue Coach Domingos Manzambi mit der Spielgemeinschaft in der A-Liga angreifen. „Ein Trainer muss seine Mannschaft mit auf die Reise nehmen, damit sie sich entwickelt und besser wird“, sagt der 38-Jährige.

Manzambi war zuletzt lange beim VfL Brochenzell tätig. Erst war er für die zweite Mannschaft verantwortlich, dann stieg er zu Rolf Weiland in den Trainerstab der ersten Mannschaft auf. Weil im Frühjahr die sportlichen Erfolge beim Bezirksligisten ausblieben, kam es zum Bruch. Auf Wunsch der Spieler wurde Manzambi beurlaubt, Weiland sollte bis zum Saisonende bleiben – trat aber, als er diese Entscheidung mitbekam, sofort zurück. „Ich habe mich korrekt verhalten. Allerdings habe ich seit Wochen darauf hingewiesen, dass es sportlich nicht läuft und das Team neue Impulse braucht. Zuletzt habe ich mich mit Kritik zurückgehalten. Vielleicht war das ein Fehler“, sagte Manzambi nach dem unschönen Ende in Brochenzell. Eine neue fußballerische Heimat hat Domingos „Daddy“ Manzambi nun in Wangen gefunden. Dort soll er die Spielgemeinschaft aus FC und ASV Wangen in Form bringen.

Erfahrung als Spieler bringt der in Angola geborene 38-Jährige reichlich mit. SV Kehlen, TSV Tettnang und FV Ravensburg in der Jugend; VfB Friedrichshafen, Kehlen und zuletzt Brochenzell als Aktiver lauteten seine Stationen. Nach 15 Jahren musste er seine Karriere als aktiver Fußballer aufgrund einer Hüftoperation (2015), die nicht wunschgemäß verlief, an den Nagel hängen. „Ich habe immer noch Schmerzen“, sagt Manzambi. Vom Fußball loslassen wollte er nicht. Er, der auch als Schiedsrichter tätig ist, machte seine B-Lizenz als Trainer.

Seine Aufgabe in Wangen wird sein, junge Spieler so auszubilden, dass sie in die Verbandsligamannschaft integriert werden können. Manzambi ist ein sehr emotionaler Trainer. Er kommuniziert viel an der Außenlinie, aber hauptsächlich mit seinen Spielern. Er ärgert sich, wenn Zuschauer oder Trainerkollegen einen Unparteiischen als Buhmann ausmachen, anstatt die Fehler bei ihren Mannschaften zu suchen. Das hat sich immer noch nicht geändert. „Ein gutes Spiel braucht keinen Schiedsrichter. Ich habe schon Partien gepfiffen, da war ich nur im Weg. Die Spieler haben das selbst geregelt“, meint er.

Günter Gollinger, Sportlicher Leiter des FC Wangen, der Manzambi kontaktierte, ist überzeugt, dass die Mannschaft eine bessere Runde spielen wird. „In der Saison 2021/2022 hat im Team die Qualität gefehlt und deshalb gab es diese vielen Negativerlebnisse. Ich bin überzeugt, dass sich das in der neuen Runde ändern wird. Die Mannschaft wird eine bessere Rolle spielen“, sagt er.

Ab 11. Juli bittet der neue Trainer sein neues Team zum ersten Training. Der in Meckenbeuren wohnhafte Manzambi hat eine klare Sicht auf seine künftige Tätigkeit: „Man darf die Nachwuchsfußballer nicht ergebnisorientiert ausbilden. Die Ergebnisse kommen von ganz alleine, wenn du gut arbeitest und so Kleinigkeiten wie Technik, gutes Passspiel, das Auge für den Mitspieler oder den Gegner gut lesen können intensiv gefördert werden.“